Zwei Tage im östlichen Hochschwabmassiv: Vom Bodenbauer zur Voisthalerhütte. Am zweiten Tag der Hochschwab Gipfel und Abstieg nach Seewiesen.
Das Taxi von Hochschwabreisen (03861/2400) habe ich schon am Vortag reserviert: Es wartet um 8:31 schon an der Haltestelle „Thörl Ort“. Bis zum Bodenbauer kostet die Taxifahrt EUR 25,-.
Vorweg: Im Mai ist im Hochschwab noch mit winterlichen Bedingungen zu rechnen! Daher haben auch noch nicht alle Hütten geöffnet.
Gasthof Bodenbauer
Am großen Parkplatz vor dem Gasthof Bodenbauer steigen wir aus dem Taxi aus. Das Wetter ist herrlich und es begrüßt uns sehr eindrucksvoll das Panorama des Hochschwabmassivs.
Ziemlich genau um 9:00 gehen wir schließlich los.
Wir folgen dem Forstweg bis knapp vor den Trawiesbach. Der Wanderweg zweigt dort ab, wir überqueren den Trawiesbach und sind ab hier bis zum Abstieg am Folgetag komplett Forststraßen-frei unterwegs.
Der Weg durch das Trawiestal steigt sanft aber stetig an, bis er schon fast am Fuß der Gschirrmauer nach links hinauf zum Vogauerkreuz abbiegt.
Trawiessattel
Bis zum Vogauer Kreuz, bzw. G’hacktbrunn, brauchen wir recht genau 3:00h.
Wir haben jetzt die Wahl über das G’hackte und den Hochschwabgipfel zu gehen, oder über den Trawiessattel und den Gipfel am nächsten Tag zu machen.
Wir entscheiden uns für den Trawiessattel, weil von den Mauern des Hochschwab laufend donnernd Lawinen ab gehen und keine Spuren im Schnee ins G’hackte hinauf führen.
Bis zum Trawiessattel brauchen wir fast noch einmal eine Stunde. Danach beginnt der schwierigste Teil des Tages: Der Abstieg in die Obere Dullwitz hinunter. Der Weg ist im Sommer recht steil. Im Winter auch. Nur, dass er jetzt auch noch rutschig ist. Wir brauchen also entsprechend lange für den Abstieg.
Unten angekommen ist das letzte Stück bis zur Voisthalerhütte eine Sache von 30 Minuten.
Voisthalerhütte
In der Voisthalerhütte angekommen setzen wir uns in die Sonne, bringen unseren Flüssigkeitshaushalt wieder in Ordnung und unterhalten uns mit den Hüttenwirten und den Gästen.
Die Bergrettung ist anwesend, weil sie die Stützen der Materialseilbahn neu streichen. Ich unterdrücke die Idee der besten Ehefrau von allen eine SMS mit etwa diesem Inhalt zu senden: „Mach dir keine Sorgen. Die Bergrettung ist schon da.“
Dass die Voisthalerhütte meine Lieblingshütte ist, habe ich schon geschrieben. Das hat einerseits mit der speziellen Lage zu tun: Man sieht von der Hütte auf der einen Seite die obere Dullwitz hinauf direkt auf den Gipfel des Hochschwabs, auf der anderen die untere Dullwitz hinunter auf die Hohe Veitsch. Andererseits bietet der Hüttenwirt Thomas Panhölzl kulinarische Schmankerln deren wegen sich der Aufstieg für mich schon auszahlt: Sei es sein Schweinsbraten mit Semmelknödel und Sauerkraut, oder das Wildragout mit Rosmarin-Erdäpfelknödel!
Tag 2
Da wir einen Rundkurs planen – Graf Meran-Steig hinauf, Schiestlhaus, Hochschwabgipfel und Jaegermayer Steig herunter – lassen wir einen Teil des Gepäcks in der Voisthalerhütte zurück.
Nach dem Frühstück brechen wir mit leichten Rucksäcken um 8:30 auf.
Graf Meran-Steig
Wir wandern die Dullwitz bis zum Kreuzungspunkt zurück, an dem wir gestern vom Trawiessattel herunter gekommen sind. Dort biegen wir jetzt nach rechts hinauf ab.
Im Sommer führt der Graf Meran-Steig im Zick-Zack hinauf. Jetzt im Schnee gehen wir teilweise in der direkten Linie bergauf.
Von der Voisthalerhütte bis zum Schiestlhaus brauchen wir über den Graf Meran-Steig genau 2h.
Hochschwab
Der normale Wanderweg von Osten auf den Hochschwab führt vom Schiestlhaus zuerst links von einem großen Einschnitt hinauf, um in halber Höhe nach rechts hinüber zu queren und danach zum Gipfel hinauf zu führen. In diesem Einschnitt liegt lange bis in den Sommer hinein Schnee.
Auch jetzt haben wir ein Schneefeld vor uns und auf der uns gegenüberliegenden Seite eine mächtige Schneewechte.
Will man also auf den kleinen Hochschwab, ist der Aufstieg links des Einschnitts ok. Will man auf den Hauptgipfel, muss man rechts des Einschnitts den Winterweg wählen.
Didi will unbedingt auf den Hauptgipfel, steigt ab und geht auf der anderen Seite die 20min wieder hinauf. Ich spaziere inzwischen hinunter und warte auf der Holzbank vor dem noch geschlossenen Schiestlhaus auf ihn.
Jaegermayer Steig
Im Gegensatz zum Graf Meran-Steig ist der Jaegermayer Steig nicht durchgängig mit Stangen gekennzeichnet. Farbmarkierungen und Steinmänner sind meistens gut zu sehen, weiter unten in den Latschen haben wir kurz Probleme den richtigen Weg zu finden.
Der Weg ist als Rückweg jedoch deutlich angenehmer, als den Graf Meran-Steig wieder hinunter zu gehen, weil er einfach weniger steil ist. Im Wesentlichen führt er von einem Kar ins nächste – inklusive kleinen Gegensteigungen – immer gemütlich bergab. Im letzten Drittel sehen wir die Hütte auch schon vor uns.
Voisthalerhütte
In der Voisthalerhütte essen wir gemütlich ein verspätetes Mittagessen und packen die vor dem Aufbruch im Trockenraum zwischengelagerten Sachen wieder ein.
Abstieg nach Seewiesen
An Samstagen und Sonntagen fährt derzeit ein Bus jeweils um 16:55 und um 18:55 von der Busstation Dullwitz in Seewiesen ab.
Von der Voisthalerhütte brauchen wir ohne Pausen, mit moderatem Tempo etwa 2h. Angeschrieben sind 2:30h.
Das heißt man muss von der Voisthalerhütte entweder spätestens um 15:00, oder um 17:00 aufbrechen, um den Bus zu erreichen.
Gegenüber der Bushaltestelle bietet der Seeberghof eine nette Möglichkeit die Wartezeit zu überbrücken.