Die zweite Hälfte des Mai 2024 war von Starkregen und verhältnismäßig kalten Temperaturen geprägt. Schneefall bis unterhalb von 2.000 Metern und schlechte Sicht bedeuten doppelte Vorsicht bei der Tourenauswahl. Als Ziel an diesem ersten Junitag suchen wir uns deshalb den Padauner Kogel aus, eine relativ einfache, nicht absturzgefährdete Wanderung im Wipptal.
Wichtig: Auch „einfache“ Wanderungen erfordern bei Schneelage sehr gute Planung und erhöhte Vorsicht!
Leider konnten wir innerhalb der nächsten 6 Tage keine Verbindung mit öffentlichen Verkehrsmitteln von Villach zu dieser Tour für dich finden.
Ein großer Vorteil des Wipptals ist die gute öffentliche Erreichbarkeit mit der Schnellbahn. Wir setzen uns in Innsbruck in die S3 Richtung Brenner und steigen 30 Minuten später in Gries aus.
Wir entscheiden uns gegen die beschilderte Aufstiegsvariante über die Forststraße, gehen etwas weiter entlang der Schienen und zweigen dann auf einen alten, vermutlich nicht mehr gewarteten Steig ab. Der Steig ist meist relativ gut erkennbar und abgesehen von ein paar leicht überwindbaren, natürlichen Hindernissen am Weg ist er problemlos begehbar. Verbotsschilder oder Hinweistafeln bezüglich einer Auflassung des Steiges sehen wir keine, wer auf Nummer Sicher gehen will, sollte dennoch markierten Weg nehmen und den Schildern zum Padauner Kogel folgen.
Der Steig mündet nach etwa 150 Höhenmetern in eine Forststraße. Ab hier befindet man sich auf dem äußerst gut markierten und offiziellen Aufstiegsweg.
Auf einer Seehöhe von 1.800 Metern lichtet sich der Wald und wir erreichen sogleich die Schneefallgrenze. Trotz geschlossener Schneedecke findet man den Weg bei genauerer Betrachtung ohne Schwierigkeiten.
Am sanften Gratrücken angekommen treffen wir auf den Aufstiegsweg von Padaun. Bis zum Gipfel sind es nun noch etwas mehr als 100 Höhenmeter in flachem, schönen Gelände. Die Aussicht auf die hohen Zillertaler (Olperer, Fußstein, Schrammacher, …) und den Brennerkamm müsste hier beeindruckend sein, uns bleibt sie heute aber leider verwehrt.
Der Gipfel des Padauner Kogel lädt zu einer Rast ein, aufgrund der Gegebenheiten fällt jene bei uns aber nur sehr kurz aus. Nach einem schnellen Foto und Gipfelbucheintrag treten wir den Abstieg nach St. Jodok am Brenner an.
Nach einem kurzen, etwas steileren Stück erreichen wir bereits wieder die Waldgrenze und auch der Schnee wird weniger. Wir steigen weiter ohne große Schwierigkeiten im Wald ins Valsertal ab.
Bei einer Abzweigung besteht die Möglichkeit, nach Padaun zum Alpengasthof Steckholzer zu gehen, wir wählen aber den direkten Weg nach St. Jodok.
Nach Überquerungen von Kuhweiden und einer Zugunterführung erreichen wir schlussendlich den Ort St. Jodok am Brenner, unsere Enddestination.
Wer am Bahnhof noch etwas Zeit hat, bis der nächste Zug kommt, der kann eine Karte und Informationen zum Bau des Brenner-Basistunnels studieren, der einige Hundert Meter tiefer stattfindet.
Fazit
Der Padauner Kogel ist ein einfaches, aber sehr schönes Gipfelziel im Wipptal. Die Überschreitung von Gries nach St. Jodok ist aufgrund der guten Öffi-Anbindung naheliegend.
Tipp: Der Aufstieg von Gries auf den Padauner Kogel sollte im Winter auch mit Schneeschuhen machbar sein.