Berliner Höhenweg – Höhepunkte in den Zillertaler Alpen

Abstieg vom Hohen Riffler. Foto: Gerold Petritsch

Der Berliner Höhenweg führt nicht der Spree entlang, sondern in den Zillertaler Alpen nahe (noch bestehender) Gletscher. Einige der Etappen erfordern Schwindelfreiheit und absolute Trittsicherheit, alle aber sehr gute Kondition und Ausrüstung. Durch die schnelle Westbahnstrecke ist er aus vielen Teilen Österreichs auch im Vergleich zum Auto rasch erreichbar. Die Hütten der DAV-Sektion Berlin tragen ebenso zu seiner Beliebtheit bei wie der wunderbare Weg und fantastische Ausblicke.

Um den Berliner Höhenweg kennenzulernen, schließe ich mich einer Öffitour der ÖAV-Sektion Edelweiß unter der kompetenten Führung von Angelika Meirhofer an. Sie führt uns 8 TeilnehmerInnen gegen den Uhrzeigersinn über etwa die Hälfte des Weges. Zur Beschreibung des gesamten Berliner Höhenweges siehe zum Beispiel hier – dort wird auf die einzelnen Etappen verwiesen.

Leider konnten wir innerhalb der nächsten 6 Tage keine Verbindung mit öffentlichen Verkehrsmitteln von Leoben zu dieser Tour für dich finden.

Die Anreise funktioniert trotz Verspätung des Railjets recht gut – die Zillertalbahn verkehrt halbstündlich von Jenbach bis Mayerhofen, der Bus 4102 über das Bergsteigerdorf Ginzling bis zum Schlegeisspeicher meist auch. Es kann aber passieren, dass der Bus die leicht verspätete Zillertalbahn nicht abwartet: Ärgerlich, aber wenn man nicht warten will, steht immer noch ein Taxi zur Verfügung.

Tag 1

Wir steigen bei großer Hitze von der Haltestelle „Breitlahner Mautstelle“ auf 1.250 Metern zum Friesenberghaus auf 2.498 Meter auf, in der ersten Hälfte noch sonnengeschützt auf schönem Waldweg. Nach vier Stunden treffen wir auf die 2. Etappe, die etwa acht Stunden von der Gamshütte hierherführt. Die letzte halbe Stunde wandern wir über Granitblöcke zum prachtvollen Friesenberghaus, das jüdische Mitglieder des „Alpenvereins Berlin“ 1932 errichten ließen. Der gewaltige Ausblick zu den Gipfeln der Zillertaler Alpen und zum Schlegeisspeicher hält uns über den Sonnenuntergang hinaus auf der Terrasse.

Tag 2

Am nächsten Tag besteigen wir in etwas anstrengender Plattenkletterei 1. Grades den Hohen Riffler (3.231 Meter), der Rundum-Ausblick ist die Mühe wert! Wir steigen zur Mittagspause nochmals zum Friesenberghaus ab, wo wir das schwerere Gepäck gelassen hatten. Auf das Bad im Friesenbergsee verzichten wir wegen drohender Gewitter – insofern hätten wir mit dem Weg 526 auch die unten eingezeichnete Abkürzung zur Olpererhütte auf 2.389 Meter nehmen können, die wir in gut 2 Stunden erreichen. Diese Hütte mit ihrer Hängebrücke wurde 2007 neu errichtet, erstmals baute hier die Prager Sektion im Jahr 1981.

Olpererhütte. Foto: Gerold Petritsch
Olpererhütte. Foto: Gerold Petritsch

Tag 3

Auch am dritten Tag lädt das Wetter nach dem Abstieg zum Schlegeisspeicher (1.800 Meter) nicht zum geplanten Baden ein, dafür kehren wir ins Gasthaus ein. Im Nebelreißen gehen wir den steilen, aber schönen Weg vom Furtschagler Boden zum Furtschagelhaus (2.295 Meter), wo wir noch ausreichend Zeit zum Kartenspiel und Plaudern haben (Gehzeit gesamt 4 ½ Stunden).

Tag 4

Der vierte Tag beschert uns zur Überschreitung des Schönbichler Horns (3.133 Meter – höchster Punkt des „Normalwegs“) sonniges Wetter ohne Wind. So genießen wir die Aussicht in aller Ruhe. Der Weg ist ausgesetzt, aber an kritischen Stellen durch Seile gesichert (auch im Anstieg), dann führt der lange Weg hinab zur prachtvollen denkmalgeschützten Berliner Hütte (2.042 Meter). Wir genießen die gediegene Atmosphäre dieser edlen Hütte von außen, in den gediegenen Zimmern und im vier Meter hohen Speisesaal mit kunstvollen Holzschnitzereien.

Tag 5

Am nächsten Tag steige ich schon morgens mit einem Bergfreund ab, die anderen steigen noch zum Schwarz(en)see auf. Schade zwar, aber der sieht mich sicher, wenn ich – hoffentlich bald – die fehlenden Etappen dieses wunderbaren Höhenwegs angehe. Zudem habe ich noch einen Kurzbesuch in der Innsbrucker Hofburg (Maximilian-Ausstellung) vor, danach genieße ich die Rückfahrt in der Ruhezone des Railjet.

Abstieg. Foto: Gerold Petritsch
Abstieg. Foto: Gerold Petritsch

Tourdaten

Die Route in Zahlen:   5 Tage Hochtour   3.500 HM   3.500 HM   42 km   GPX Track

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