Die Ötschergräben sind eine beliebte und an schönen Tagen auch stark belebte Wanderroute – sie sollte auf „Bahn-zum-Berg“ nicht fehlen. Meist gingen wir sie links herum (siehe z.B. alpenvereinaktiv), aber diesmal im Uhrzeigersinn mit gutem Grund: Das am wenigsten spannende Stück über Hagen auf der Forststraße ist teils schattig vor der Tageshitze geschafft, und am Ziel beim Bahnhof Wienerbruck kann man gut einkehren. Es ist heiß, also haben wir Getränke und das Badegewand eingepackt.
Wir starten also beim Bahnhof Erlaufklause der Mariazellerbahn und passieren bald die Staumauer des Erlaufstausees: Von hier und vom Stausee Wienerbruck, den wir am Ende der Wanderung sehen werden, wird das Kraftwerk Wienerbruck am Erlaufboden gespeist.
Nach einem (gebührenpflichtigen) Parkplatz deponieren wir beim Automaten den durchaus berechtigen Obulus. 50 Höhenmeter geht es auf der Forststraße bis zu einer Kapelle bergauf. Nach gut 10 Minuten geht’s rechts einen schönen Waldweg steil bergab. An einer renovierten Wassermühle vorbei erreichen wir bei der Jausenstation Ötscherhias die wildromantische Erlaufschlucht. Der wunderbare Weg führt flussabwärts an einigen Badestellen vorbei, unsere Wagemutigsten sprangen sogar aus einigen Metern in die Tiefe – absolute Vorsicht ist geboten!!
Es lohnt sich, das 114 Jahre alte EVN-Kraftwerk Wienerbruck zu besichtigen oder sogar einer Führung beizuwohnen. Tipp: Vor der Wanderung die „Hearonymus“ App installieren und den Guide über das Kraftwerk, die Stauseen und vieles einzurichten!
Mehr oder minder steil bergauf führt der aufwändig ausgebaute Steig durch kleine Felstunnels am Lassingfall vorbei zum Stausee und Bahnhof Wienerbruck, wo sich auch das Naturparkzentrum befindet, wo man sich stärken und die Wartezeit auf die nächste Mariazellerbahnfahrt verkürzen kann.
Konkret probierte ich diesmal die um knapp 30 Minuten längere Variante an der Steinwand vorbei aus und gelangte noch knapp vor meiner Familie zum Bahnhof Reith – auch hier gibt es Toiletten. Wem das noch zu wenig ist, der kann beim Kraftwerk links gehen und über die weniger überlaufenen Tormäuer zum Bahnhof Gösing wandern – circa 2 Stunden länger.