Am Rande des Wildnisgebiets Dürrenstein

Lechner Graben

Zweitagestour am Rande des Wildnisgebiets Dürrenstein von Göstling an der Ybbs über die Ybbstalerhütte nach Lunz am See hinunter. Inklusive Abstecher auf den Dürrenstein.

Leider konnten wir innerhalb der nächsten 6 Tage keine Verbindung mit öffentlichen Verkehrsmitteln von Feldkirch zu dieser Tour für dich finden.

Aufstieg zur Ybbstalerhütte

Wir gehen zuerst am Nordufer der Ybbs stromaufwärts, dann bei der ersten Brücke über die Ybbs nach Ybbsteinbach und dort westlich (oder orographisch links) des Steinbachs hinauf.

Bei der zweiten Brücke queren wir den Steinbach und gehen zuerst die Asphaltstraße, dann den Schotterweg durch den Goldaugraben hinein.

Ab hier sind wir durchgängig im Wald. Zuerst nur flach, bis leicht steigend. Dann dreht der Weg nach Süden in den Höllgraben, wird steiler bis er am Talschluß sehr steil zur Dürrensteinalm hinaufführt.

Aufstieg durch den Höllgraben
Aufstieg durch den Höllgraben

Wir benötigen für die 800 Höhenmeter Aufstieg zur Ybbstalerhütte 3,5 Stunden. Ohne uns groß zu beeilen.

Stürme haben die Dürrensteinalm gerodet.
Stürme haben die Dürrensteinalm gerodet.

Wir sind um 8:00 in Göstling weggegangen und planmäßig um 11:30 in der Hütte angekommen. Um für die restlichen 500 Höhenmeter auf den Dürrenstein nicht zu träge zu sein, essen wir nur jeweils eine Suppe und ruhen uns auf einer Bank in der Sonne etwas aus.

Nach einer Stunde brechen wir wieder auf – nachdem wir einen Teil der Ausrüstung in der Hütte verstaut haben.

Dürrenstein

Von der Ybbstalerhütte auf den Dürrenstein sind es 532 Höhenmeter und 4,6 Kilometer. Bis auf den Gipfel muss man also 2 bis 2,5 Stunden Gehzeit rechnen.

Ich persönlich verspüre immer eine gewisse Trägheit in mir, wenn ich von der Hütte, auf der ich später übernachten werde, noch einmal weggehe(n) (muss). Mein Körper sträubt sich, als ob er mir sagen wollte, dass ich vernünftig sein und dableiben soll. Nach 15-20 Minuten legt sich der Widerstand und es gefällt mir wieder zu gehen.

Was uns beiden sehr gut gefällt sind die interessanten geologischen Formationen am Weg. „Interessant“ bezieht sich bei mir auf die Formen – weil ich geologisch zwar interessiert aber völlig ungebildet bin.

Botanisch hingegen bin ich etwas gebildet und ich mag Almrausch sehr gern. Entsprechend freue ich mich über den blühenden Almrausch am Weg.

Um meinen Naturbeobachtungsbericht abzurunden: Wir können mehrere Falken beobachten und in der Früh an der Ybbs einen großen Greifvogel, den ich aber nicht lange genug sehe um ihn identifizieren zu können. Nur Eule sehen wir keine – obwohl wir am Eulenweg sind! 🙂

Querung kurz vor dem Dürrenstein Gipfel
Querung kurz vor dem Dürrenstein Gipfel

Kurz bevor wir die Flanke des Dürrensteins queren, hören wir das erste Donnergrollen. Als wir am Abzweiger zum Gipfel hinauf sind – von hier weg sind es noch 60 Höhenmeter – sind die Blitze schon so nahe, dass wir darauf verzichten auf die höchste und exponierteste Stelle zu gehen. Kurzum wir besteigen den Gipfel diesmal nicht, sondern drehen um.

Gipfel des Dürrenstein
Gipfel des Dürrenstein

Für den Abstieg benötigen wir noch einmal 1,5 Stunden bis zur Hütte. Insgesamt – mit 1 Stunde Gipfelpause gerechnet – muss man also mit 5 Stunden Gehzeit Ybbstalerhütte – Dürrenstein – Ybbstalerhütte rechnen. Das geht sich an einem Nachmittag (z.B. von 13:00 bis 18:00) wunderbar aus, um zum Abendessen rechtzeitig in der Hütte zu sein!

Ybbstalerhütte

Die Ybbstalerhütte schaut von außen relativ kompakt, fast klein aus. Sie ist aber mit immerhin 50 Schlafplätzen ausgestattet. Die Buchung erfolgt über das Onlinebuchungssystem. Will man eines der beiden Zweibettzimmer reservieren, muss man schon sehr früh planen. Diese sind auf Monate schon reserviert!

Die Wirtin ist gut organisiert – es gibt einen klaren Ablauf, wodurch alles sehr rasch funktioniert und niemand lange auf das Abendessen warten muss.

Ybbstalerhütte
Ybbstalerhütte

Frühstück gibt es ab 7:00. Warum einige Wanderer im Lager schon vor 6:00 zu krabbeln beginnen und flüsternd Rucksacke packen, weiß ich nicht. Das gehört halt zum Lagerfeeling dazu…

Kurz nach 8:00 brechen wir Richtung Lunz am See auf.

Abstieg durch den Lechnergraben

Der Weg durch den Lechnergraben ist teilweise recht steil, aber technisch unschwierig. Ich finde den Abstieg landschaftlich sehr, sehr schön! Speziell entlang des Baches mit den Katarakten und Gumpen!

Leider schaffe ich es nicht, ein ordentlich belichtetes Foto zu machen.

Wasser im Lechnergraben
Wasser im Lechnergraben

Am Ende des Lechnergrabens tritt man plötzlich aus dem Wald heraus und steht auf der Kehre einer Schotterstraße. Der markierte Weg geht hinunter – wir gehen aber, wie es uns die Wirtin der Ybbstalerhütte eingeschärft hat, die Straße nach rechts und bergauf. Dies kürzt den Weg nach Lunz etwas ab.

Kurz bevor wir ganz unten am Lunzer See ankommen, gehen wir an zwei Sprudelquellen vorbei, die mich sehr faszinieren, weil ich so etwas noch nie gesehen habe!

Sprudelquelle

Ich springe schnell noch in den Lunzer See und schwimme eine Runde. Bevor ich noch öffentliches Ärgernis hervorrufen kann, bin ich schon wieder angezogen und wir gehen in der Seeterrasse essen.

Der Weg zur Bushaltestelle Schulstraße / Kirchenplatz ist ein Spaziergang am Radweg entlang des Abfluss des Lunzer Sees und der Ybbs. Eine halbe Stunde vom Lunzer See aus sollte man schon einrechnen.

Tourdaten

Die Route in Zahlen:   2 Tage Wandern   1.700 HM   1.600 HM   28 km   GPX Track

Zum Abschluss & zum vertiefenden Weiterlesen – hier die Webseite des Wildnisgebiets Dürrenstein: https://www.wildnisgebiet.at/

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