Wunderbarer Wiesen-Wienerwald

Foto: Barbara Wanzenböck

Wanderung über die Sulzer Höhe und das Höllensteinhaus nach Kaltenleutgeben

Kleine aber feine Wanderrunde rund um Kaltenleutgeben, die viel bietet: fast unberührte Natur, schöne kleine Wege durch eine abwechslungsreiche Landschaft mit tollen Ausblicken und eine Einkehrmöglichkeit im Höllensteinhaus.

Nachdem der Wetterbericht endlich wieder moderate Temperaturen und trockenes Wetter vorhersagt, starten wir an einem Mittwoch um ca. 10:00 am Bahnhof Meidling, steigen in Liesing in den Bus der Linie 255 um und lassen uns zur Haltestelle Ellinggraben bringen.

Start bei der Haltestelle Ellinggraben. Foto: Barbara Wanzenböck
Start bei der Haltestelle Ellinggraben. Foto: Barbara Wanzenböck

Wir starten bei dem kleinen Straßerl mit dem Namen Ellinggraben und biegen schon nach wenigen Metern bei der ersten – nicht beschilderten – Abzweigung rechts in den Feldweg ein und sofort befinden wir uns in einer wunderbaren Landschaft.

Feldweg auf die Sulzer Höhe. Foto: Barbara Wanzenböck
Feldweg auf die Sulzer Höhe. Foto: Barbara Wanzenböck

Wir folgen dem sanft ansteigenden Feldweg, der durch Wiesen und Waldstücke zur Sulzer Höhe führt und immer wieder wunderbare Ausblicke bietet. Der hässliche Sendemast kommt dabei nur ganz kurz in unser Blickfeld.

Wunderbare Ausblicke links und rechts des Weges. Foto: Barbara Wanzenböck
Wunderbare Ausblicke links und rechts des Weges. Foto: Barbara Wanzenböck

Am Ende des Feldweges beim Bildstock biegen wir links ab auf den Weg Richtung Wildegg – Achtung: die Beschilderung auf den Holzwegweisern ist teilweise schon recht eingewachsen und daher schwer zu finden.

Blick von der Sulzer Höhe Richtung Westen. Foto: Barbara Wanzenböck
Blick von der Sulzer Höhe Richtung Westen. Foto: Barbara Wanzenböck

Kurz bevor man den Waldrand erreicht, gibt es hier den ersten Rastplatz mit Bankerl. Nach einer kurzen Trinkpause gehen wir weiter und folgen dem Fußweg nach Wildegg der rechts am Sulzberg vorbeiführt. Er wird offenbar auch als Reitweg genützt und kann bei feuchtem Wetter recht gatschig sein. Wer das vermeiden will, wählt besser die Route über den Sulzberg, die auch einen schönen Ausblick bietet.  Wir bleiben aber unten und biegen bei der ersten Möglichkeit links ab auf den rot markierten Weg Richtung Schöffelhütte.

Wiesenweg zur Schöffelhütte. Foto: Barbara Wanzenböck
Wiesenweg zur Schöffelhütte. Foto: Barbara Wanzenböck

Kurz vor der Schöffelhütte zweigen wir vom markierten Weg rechts ab, gehen am Waldrand über das Wiesenwegerl zur Schöffelhütte und genießen dabei die weite Aussicht Richtung Süden. Bei klarem Wetter kann man bis zum Schneeberg sehen.

Schöffelhütte. Foto: Barbara Wanzenböck
Schöffelhütte. Foto: Barbara Wanzenböck

Bei der Schöffelhütte handelt es sich nicht um eine bewirtschaftete Hütte sondern um einen Stützpunkt der Bergrettung. Sie bietet aber immerhin ein paar überdachte Sitzplätze und vor allem einen wunderbaren Ausblick und ein paar warme Sonnenstrahlen. Nach einer kleinen Pause geht es weiter auf der Forststraße Richtung Kreuzsattel. Wir biegen aber sehr bald rechts auf ein kleines Waldwegerl ab, das parallel zur Forststraße führt, denn Forststraßen vermeiden wir wenn möglich.

Waldwegerl zum Höllensteinhaus. Foto: Barbara Wanzenböck
Waldwegerl zum Höllensteinhaus. Foto: Barbara Wanzenböck

Nach dem Kreuzsattel folgen wir den Hinweisschildern zum Höllensteinhaus, und gelangen über ein wunderbares kleines Waldwegerl beim namensgebenden Höllenstein wieder auf die Forststraße.

Der Höllenstein – klein aber wildromantisch! Foto: Barbara Wanzenböck
Der Höllenstein – klein aber wildromantisch! Foto: Barbara Wanzenböck

Jetzt geht’s über die Forststraße ein bisschen steiler hinauf bis zum sehr empfehlens-werten Höllensteinhaus mit angeschlossener Aussichtswarte. Es hat aktuell leider nur von Donnerstag bis Sonntag geöffnet, und wir nützen den Gastgarten für unsere selbst mitgebrachte Jause. Falls man durstig ist, gibt es aber einen immer zugänglichen Selbstbedienungskühlschrank.

Höllensteinhaus mit Aussichtswarte. Foto: Barbara Wanzenböck
Höllensteinhaus mit Aussichtswarte. Foto: Barbara Wanzenböck

Nach der Mittagsrast geht es wieder ein Stück zurück über die Forststraße, und dabei bietet sich ein sensationell schöner Ausblick Richtung Süden.

Ausblick vom Höllenstein Richtung Süden. Foto: Barbara Wanzenböck
Ausblick vom Höllenstein Richtung Süden. Foto: Barbara Wanzenböck

Wir folgen der Forststraße bis zur Einmündung auf die sogenannte Hochstraße und biegen rechts ab. Von dort folgen wir vorerst der Beschilderung Richtung Seewiese und zweigen dann bei der Unterstandshütte links auf den Wiesenweg ein.

So bunte Blumenwiesen sieht man nur noch selten. Foto: Barbara Wanzenböck
So bunte Blumenwiesen sieht man nur noch selten. Foto: Barbara Wanzenböck

Wir folgen dem – sehr eingewachsenen- Schild mit der Bezeichnung Sisi-Rundwanderweg und gelangen über ein schönes Waldwegerl zur ehemaligen Gaisberg-Meierei. Eine Tafel erinnert daran, dass hier seinerzeit Kaiserin Sisi gerne eingekehrt ist. Man kann es sich heute schwer vorstellen, aber Kaltenleutgeben war im 19. Jahrhundert ein bekannter Kurort für Kaltwasserkuren. Das ehemalige Gasthaus ist nach jahrelanger Umbautätigkeit zu einer luxuriösen Privatvilla mit riesiger eingezäunter Parkanlage geworden.

Ehemalige Gaisberg-Meierei. Foto: Barbara Wanzenböck
Ehemalige Gaisberg-Meierei. Foto: Barbara Wanzenböck

Zum Glück kann man die Parkanlage außen umrunden und gelangt über einen Wiesenhang mit wunderschönen Ausblicken zum sogenannten Sisi-Steig. Hier kommt man noch einmal mit ein paar kleinen Felsen in Berührung, bevor man endgültig ins Ortszentrum von Kaltenleutgeben absteigt.

Der Sisi-Steig ist ohne Kletterkünste zu bewältigen. Foto: Barbara Wanzenböck
Der Sisi-Steig ist ohne Kletterkünste zu bewältigen. Foto: Barbara Wanzenböck

Am Ende des Steiges landet man im ehemaligen Kurpark direkt im Ortszentrum von Kaltenleutgeben. Hier gibt es auch die Möglichkeit, sich an der Rebekkaquelle zu erfrischen, das Wasser schmeckt wirklich köstlich.

Erfrischungsmöglichkeit an der Rebekkaquelle. Foto: Barbara Wanzenböck
Erfrischungsmöglichkeit an der Rebekkaquelle. Foto: Barbara Wanzenböck

Jetzt noch ein paar Meter bis zur Bushaltestelle „Kaltenleutgeben Gemeindeamt“ und schon sind wir am Ende unserer Wanderung angekommen. Wir haben Glück und der Bus kommt sofort, und bringt uns in 20 Minuten wieder nach Liesing.

Kaltenleutgeben Gemeindeamt. Foto: Barbara Wanzenböck
Kaltenleutgeben Gemeindeamt. Foto: Barbara Wanzenböck

Fazit

Eine wunderbar abwechslungsreiche Wanderung durch den schönen Wienerwald, die zu jeder Jahreszeit ihre Reize hat und deshalb zu meinen absoluten Lieblingswanderungen zählt. Durch die sehr moderaten Steigungen und vielen Rastmöglichkeiten ist sie auch für Ungeübte leicht zu bewältigen.  Wir waren mit drei kleinen Pausen ca. 3,5h unterwegs, die Route ist daher auch als Halbtagstour gut geeignet. Durch den Halbstundentakt der Buslinie 255 (auch am Wochenende!) ist man bei der An- und Abreise ganz flexibel und selbst wenn man den vorgeschlagenen Weg verfehlen sollte, landet immer irgendwo in der Zivilisation mit Öffi-Anbindung.

Tourdaten

Die Route in Zahlen:   3:00 Std Wandern   250 HM   300 HM   10 km   GPX Track

Ein Kommentar

  1. Liebe Barbara, ganz herzliche Gratulation zu deinem ersten BzB Tourenbeitrag! So gelungen und liebevoll gestaltet! Danke! Freuen uns auf mehr Berichte! Herzlichst, Veronika

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