Landschaftlich sehr schöne und wenig anstrengende Streckenwanderung über die „Rolling Hills“ des Alpenvorlandes. Am Wochenende gibt es eine Einkehrmöglichkeit bei der Gföhlberghütte, die aber eher am Anfang der Strecke liegt, und am Ende der Strecke.

Endlich ist wieder ein sonniger Tag angesagt, der schöne Fotos für eine Tourenreportage ermöglichen wird. Ich diesmal das Gebiet um den Schöpfl erkunden und starte an einem Montag am Wiener Westbahnhof. Der REX51 bringt mich in einer halben Stunde nach Eichgraben-Altlengbach. Dort habe ich Anschluss an den Bus der Linie 455, der mich in einer weiteren halben Stunde auf die Klammhöhe bringt. Der markierte Wanderweg startet praktischerweise direkt bei der Bushaltestelle und wird auch als „Elsbeerweg“ bezeichnet.

Obwohl ich es mir mit dem Start auf der Klammhöhe schon recht einfach gemacht habe, sind bis zur Gföhlberghütte doch noch einmal 270 Höhenmeter zu bewältigen, aber der Waldweg ist schön angelegt, an keiner Stelle wirklich steil und führt durch einen schönen Mischwald. Hier finde ich auch – wie erhofft – mein Abendessen in Form eines schönen Parasols.

Schon nach einer halben Stunde erreiche ich die Hütte, aber weil ich an einem Wochentag unterwegs bin, hat sie leider geschlossen. Aber eine kleine Teepause im sonnigen Gastgarten muss sein und hier treffe ich auch die einzigen anderen Wanderer auf der ansonsten einsamen Strecke.

Nach der Hütte wähle ich nicht den mit „Elsbeerweg“ angeschriebenen breiteren Weg, sondern gehe geradeaus weiter auf dem kleinen Wanderweg. Später entdecke ich, dass beide Wege nach ca. 500 Metern wieder aufeinandertreffen. Weiter geht’s auf einem schönen Waldweg, und am Waldrand bietet sich der erste Ausblick Richtung Nordwesten.

Bei der ersten Häusergruppe treffe ich auf eine kleine Straße und hier weiche ich vom „Elsbeerweg“ links ab und wähle den mit einer verblassten blauen Markierung versehenen Weg der auf der Hinweistafel mit „Stollberg, Kreuzwirt“ angeschrieben ist. Er quert eine Wiesenfläche, die leider mit einem Elektrozaun abgezäunt ist. Aber da ich keine Spuren einer Weidenutzung erkennen kann, schlupfe ich unten durch und hier beginnt einer der schönsten Streckenabschnitte – ich lasse die Fotos für sich sprechen:

Bei Bedarf gibt’s hier auch ein Bankerl am Wegesrand, das einen schönen Ausblick bietet.


Kurz nachdem man an einem Bildstock vorbeigekommen ist, zweigt man links von der Forststraße auf einen kleineren Weg ab und dieser Einstieg ist ziemlich zugewachsen und die Markierung nicht mehr gut erkennbar.

Nach der Umrundung des Kasbergs führt ein kurzes Stück des Weges über die Straße beim Schloss Stollberg (das eher wie eine große Villa aussieht), aber schon bald biegt man wieder rechts von der Straße ab auf einen Feldweg, der über einen wunderschönen – und offenbar namenlosen – Hügelrücken führt.

Am Hinweisschild ist der blau markierte Weg mit „Burhof-Eck-Laaben“ angeschrieben.
Hier geht’s zuerst am Waldrand entlang und dann mitten über den Wiesenrücken vorbei am schwarzen Kreuz, bei dem es wieder ein Rastbankerl gibt.

Nach der Querung eines schönen Waldstücks erreicht man beim sogenannten Burhof wieder ein kleines Straßerl, und nach dem ersten Bauernhof biege ich rechts ab auf einen asphaltierten Güterweg, der mich immer am Hügelrücken entlang Richtung Laaben führt. Dieser Hügel wird in der Karte lustigerweise als „Eck“ bezeichnet und bietet schöne Ausblicke in alle Richtungen.

Vor dem letzten Bauernhof macht der Güterweg eine Rechtskurve, aber ich gehe weiter geradeaus am (verblasst) markierten Weg, der direkt durch den alten Hof führt und sich hinter dem Stadel in einen kleinen Fußpfad verwandelt, der am Weiderand entlang direkt bis ins Zentrum von Laaben führt.
Nach der Querung des Laabenbachs auf einer Fußgängerbrücke beim ehemaligen Gasthof „Laabenbachstube“ lande ich bald bei der modern gestalteten Bushaltstelle (inklusive Bankomat!) und ich habe Glück und der Bus kommt bald. Sollte sich einmal eine längere Wartezeit ergeben, gibt’s direkt gegenüber den „Landgasthof zur Linde“. Insgesamt war ich mit zwei kurzen Pausen dreieinhalb Stunden unterwegs.
Fazit
Sehr schöne und abwechslungsreiche Streckenwanderung, die auch für Ungeübte gut zu bewältigen ist. Durch den Start auf der Klammhöhe sind bis zum Hochpunkt bei der Hütte nur ca. 270 Höhenmeter zu bewältigen, danach geht’s fast nur mehr bergab bzw. eben dahin. Es gibt zwar keine Highlights wie z. B. Gipfel oder Ähnliches auf der Strecke und die Hütte steht auch nur auf einer kleinen Waldlichtung ohne Aussicht, aber dafür gibt’s schöne Wege und Landschaftsgenuss pur. Der einzige Wermutstropfen ist das längere Straßenstück (1,7 Kilometer) über das „Eck“ das man kurz vor dem Ziel bewältigen muss.
Die An- und Abreise ist am Wochenende leider nur im Zweistundentakt möglich, wochentags gibt’s dichtere Intervalle. Aber ich möchte eine Lanze brechen für diese Buslinie 455, die seit ein paar Jahren auch am Wochenende im Zweistundentakt bis nach Hainfeld führt und somit das wunderschöne Wandergebiet rund um den Schöpfl und die Klammhöhe für Öffi-Wanderer gut erreichbar macht. Vielleicht gibt’s bei entsprechend stärkerer Nutzung auch einmal eine Taktverdichtung? Wünschen darf man sich ja etwas…






