Von Alland über den Peilstein nach Weißenbach an der Triesting
Einfache aber sehr abwechslungsreiche Wanderung mit wunderbaren Ausblicken ins Voralpenland. Mit dem Gipfel des Peilsteins und der Arnsteinhöhle gibt es echte Highlights auf der Strecke und das Peilsteinhaus bietet eine ganzjährige Einkehrmöglichkeit.
Ich habe Besuch aus Litauen und die junge Frau, die bisher nur flaches Land kennt, möchte gerne das Wandern ausprobieren. Da bietet sich natürlich der Peilstein an, der auch mit Turnschuhen erobert werden kann, und ein richtiges Gipfelfeeling vermittelt.
Wir starten an einem Dienstag Mitte August um 9:53 am Westbahnhof und fahren 30 Min. mit dem REX51 nach „Eichgraben Altlengbach“. Dort steigen wir in den Bus der Linie 306 um, der uns in 25 Min. nach „Alland/Hauptplatz“ bringt. Die Ausblicke aus Bahn und Bus stimmen uns dabei schon ein auf die wunderschöne Landschaft des Alpenvorlands.

Kurz nach der Bushaltestelle biegen wir rechts ab, überqueren die Schwechat und folgen der Straße für ca. 500 Meter bis wir links in die Buchberggasse abbiegen. Ihr folgen wir bis zum Parkplatz im Wald und hier biegen wir rechts auf den kleinen Forstweg ein. Er führt uns sanft ansteigend an der westlichen Flanke des Buchbergs entlang.

Obwohl wir uns auf der Via Sacra befinden, ist der Weg bald nur noch ein kleiner Fußpfad am Waldrand und es lohnt sich, hier öfter einmal auf den Track zu schauen, um den Weg nicht zu verlieren. Andererseits bieten sich hier wunderschöne Ausblicke in die sanfte Landschaft des Alpenvorlands, die man nicht verpassen sollte.

Zum Beispiel den Blick Richtung Mayerling mit seinem Jagdschloss bzw. Kloster. Nach der Umrundung des Haunoldberges bietet sich der nächste schöne Ausblick Richtung Westen.

In Untermeierhof überqueren wir ein Straßerl und von hier führt ein ebener Feldweg über Wiesen und Weiden bis nach Maria Raisenmarkt.

In Maria Raisenmarkt angekommen halten wir uns rechts, bis wir beim Wegweiser „Via Sacra“ Richtung Peilsteinhaus links abzweigen. Ab jetzt geht’s bergauf und bei der durchaus beeindruckenden Arnsteinhöhle halten wir eine erste kurze Rast.

Danach geht’s weiter bergauf, vorbei an den allerletzten Mauerresten der Ruine Arnstein.
Leider hat man ab hier den ehemals schönen kleinen Weg zu einer Forststraße verbreitert und es wird ein paar Jahre dauern, bis die Wegränder wieder eingewachsen sind.

Aber nach der Querung des Straßerls Richtung Holzschlag ist der Weg wieder unverschandelt und so sanft angelegt, dass wir in Null Komma Nichts das Peilsteinhaus erreichen. Aber weil gerade Ruhetag ist, lassen wir es links liegen, und nach wenigen Metern erreichen wir bereits den Gipfel des Peilsteins. Am Tisch verspeisen wir unsere Mittagsjause und genießen den herrlichem Ausblick.

Und dann geht’s schon wieder an den Abstieg. Wir wählen das Waldwegerl, das uns wieder auf den markierten Weg Richtung Neuhaus zurückführt, der auch Teil der Via Sacra ist. Am Waldrand gönnen wir uns eine kleine Nachspeise aus den ersten Brombeeren.

Aber dann ein Schock: der schöne Weg über die Viehweide hinunter nach Neuhaus ist gesperrt und ein Zettel weist darauf hin, dass man während der Weidesaison einen großen Umweg durch die Siedlung nehmen muss. Nach einem kurzen Rundum-Blick, bei dem ich kein Vieh auf der Weide entdecken konnte, wagen wir es trotzdem.

Das war aber keine gute Entscheidung, denn der Maschendrahtzaun, der die Weideflächen teilt, hat keinerlei Überstieg. Wir schaffen es trotzdem, aber mit ein paar Kratzern am Wadl, und dann entdecke ich doch noch die Kühe am Weiderand. Das nächste Mal werde ich brav sein und die Umleitung gehen, aber ich bin ziemlich empört, dass man hier keine andere Lösung gefunden hat für so einen alteingesessenen und stark frequentierten Wanderweg.

In Neuhaus gönnen wir uns noch eine kleine Teepause am großen Teich, der aus der Zeit stammt, in der Neuhaus zu einem mondänen Kurort ausgebaut worden ist. Neben dem Teich erinnern auch noch die ehemalige Rollschuhhalle und ein leerstehendes Hotel an diese Zeit.
Um nicht über die Straße zum Bahnhof gehen zu müssen, wählen wir das Waldwegerl, dessen Einstieg recht versteckt bei einer kleinen Stiege in der Kurve der Wolzogenstraße beginnt. Von hier sind nur noch 20 Minuten bis zum Bahnhof Weißenbach-Neuhaus, wo der historische Triebwagen schon auf uns wartet.

Fazit
Wenig anstrengende aber doch ausgiebige Wanderung, die sehr viel Abwechslung und ein paar echte Highlights bietet, die auch für Kinder interessant sind. Das Peilsteinhaus ist als Einkehrmöglichkeit durchaus empfehlenswert. Die Anreise nach Alland ist sowohl über die Weststrecke (Eichgraben) als auch über die Südstrecke (Baden) möglich, die Rückreise mit der Triestingtalbahn ist durch den Stundentakt ganz unkompliziert.
Meine junge Begleiterin und ich waren mit vielen Fotostops und drei Pausen ca. 5 Stunden unterwegs.






