Von Mauerbach wandern wir über die Kartause und die Hagenbachklamm nach St. Andrä-Wördern.
In Lockdown-Zeiten ist es ja am naheliegendsten, die nähere Umgebung genauer unter die Lupe zu nehmen. Unser Ziel ist also, den Wienerwald zu überqueren. Keine Ahnung, warum ich nicht schon viel früher auf die Idee gekommen bin!
Verbindungen mit Bahn und Bus von Mürzzuschlag
Wir empfehlen von Mürzzuschlag diese Verbindungen für die Hin- und Rückfahrten zur Tour:
Unser Wanderstart an diesem kalten aber schönen Wintertag ist in Mauerbach, ab Bahnhof Hütteldorf mit dem Bus 350 direkt erreichbar.
Von Mauerbach durch den Wienerwald
Ab dem Busbahnhof in Mauerbach gelangt man stadtauswärts bald zur Kartause, die leider im Winter nicht geöffnet ist. Ein Blick in die Kirche lohnt sich aber und man gelangt durch die Porta Prima zumindest in den äußeren Teil des imposanten Kartäuserklosters; nähere Infos hier. An der langen Mauer entlang, gelangt man schließlich zum am Hang liegenden Friedhof, von dort hat man einen Blick auf die Dimensionen des Gebäudekomplexes.
Dann geht’s östlich des Friedhofs in den Wald hinein. Wir wollten uns eigentlich auch die Einsiedelei ansehen, biegen aber etwas zu früh ab und kommen zu spät drauf, dass wir schon auf dem Weg zum Scheiblingstein sind. Eine Variante wäre also, die nächste Abzweigung zu nehmen, die Einsiedelei zu besichtigen, in Richtung Hirschberg raufzugehen, um von dort nach Oberkirchbach zu gelangen.
Links: Richtung Scheiblingstein. Rechts: Variante. Fotos: Birgit Reiter
Nach der Kreuzung mit der Autostraße am Scheiblingsstein gehen wir links die blauen Markierungen entlang wieder in den Wald hinein Richtung Steinriegl, dort biegen wir an der Kurve nach Oberkirchbach ab (Wegweiser). Nach einem schönen Abstieg machen wir in Oberkirchbach Pause und verspeisen die Reste des vorabendlichen Menüs.
Abstieg nach Oberkirchbach. Fotos: Birgit Reiter
Durch die Hagenbachklamm
In Unterkirchbach nehmen wir die gut ausgeschilderte Abzweigung zur Hagenbachklamm; bis jetzt waren wir fast allein unterwegs, das ändert sich nun, die Klamm ist ja ein beliebtes Ausflugsziel. Wir passieren die Greifvogelzuchtstation, die leider hinter hohen Zäunen versteckt ist (erst wieder im Frühjahr geöffnet). Beim „Eingang“ in die Klamm treffen wir auf eine Mitarbeiterin der Station, die mit ihrem Wüstenbussard auf dem Arm spazieren geht. Auf unsere Frage, ob der denn nicht wegfliegen würde, erklärt sie uns, dass er zum Fliegen viel zu vollgefressen sei. Außerdem würden die Vögel aufeinander losgehen, wenn sie hungrig seien. Wieder was gelernt! Dort, wo der Hagenbach so schön mäandert, geht es hinein in die Klamm, die durch das warme Nachmittagslicht ganz besonders schön ist.
Mäander des Hagenbaches und herrliches Nachmittagslicht in der Hagenbachklamm. Fotos: Birgit Reiter
Bei schönem Wetter würde ich deshalb unsere Gehrichtung empfehlen. Beim Ausgang der Klamm geht ein schmaler Wanderweg gegenüber des Parkplatzes in den Wald hinein, hinunter Richtung St. Andrä-Wördern. Ein kleines Stück muss man die stark befahrene Straße entlang gehen, bei der ersten Gelegenheit am Ortsanfang biegen wir aber seitlich rechts ab. Bei der Feuerwehr biegen wir – wieder rechts – ab auf die Hauptstraße. Dieser folgen wir bis zur Polizei und biegen dann auf der gegenüberliegenden Seite auf ein kleines Wegerl ab, das uns entlang eines Kanals (circa einen Kilometer) zum Bahnhof bringt.
Tourdaten
Die Route in Zahlen: 4:30 Std Wandern 200 HM 300 HM 14 km GPX Track
Birgit ist 1972 im Salzkammergut geboren und aufgewachsen, seit 1991 lebt sie in Wien. Mit Familie und Freunden erkundet sie gerne wandernd oder radfahrend die Gegend rund um Wien, aber auch die nördlichen und östlichen Nachbarn Tschechien, Slowakei und Ungarn. Alpine Touren in den Alpen - im Sommer als auch im Winter - müssen zur Abwechslung aber auch sein. Die Nutzung der Öffis ist für sie nicht nur entspannter und nachhaltiger, sondern ermöglicht auch abwechslungsreiche Touren, da man nicht zum Ausgangspunkt zurück muss.