Stadtwanderweg 6 von Rodaun nach Breitenfurt

Auf der Wiese. Fotos: Veronika Schöll

Eine einfache Rundwanderung im Wiener Wald: Der Wiener Stadtwanderweg 6 von Rodaun nach Breitenfurt und über Kalksburg zurück nach Rodaun. Fast ein Geheimtipp.

Mein Projekt #BimzumBerg führt mich heute zur Endstation des 60ers nach Rodaun. Ich steige allerdings erst in Hietzing in die Bim um. Wenn du die ganze 60er-Fahrtstrecke kennen lernen möchtest, beginne am besten am Westbahnhof.

#BimzumBerg bedeutet, zu erforschen, was sich an den jeweiligen Endstationen der Wiener Straßenbahnen unternehmen lässt, denn die meisten Linien führen vom Stadtzentrum ins Grüne. Wenn man gerne beobachtet und eher langsam durch die Gegend schaukeln mag, dann kann man auf der Fahrt quer durch Wien den vielfältigen Charakter der Stadt sehr gut erkunden.

Ich tingle also von der U-Bahn-Station Hietzing mit der 60er Bim nach Rodaun. Fast ein Weltreise.

Leider konnten wir innerhalb der nächsten 6 Tage keine Verbindung mit öffentlichen Verkehrsmitteln von Klagenfurt zu dieser Tour für dich finden.

Endstation 60 Rodaun. Foto: Veronika Schöll
Endstation 60 Rodaun. Foto: Veronika Schöll

In Rodaun beginnt der Stadtwanderweg 6, alle Stadtwanderwege sind super markiert, mit den typischen Holzpfeilen. Das ist sehr hilfreich, denn ich kenne als gebürtige Döblingerin Hietzing und Liesing am anderen Ende der Stadt eigentlich gar nicht (echte Wienerin halt).

Das Gute an den Wiener Stadtwanderwegen: Sie sind für jeden machbar, zwischen acht und fünfzehn Kilometern lang und wenn man sich Zeit lässt, öfters rastet, einkehrt und/oder einen der vielen Spielplätze frequentiert, kann man jeden Wanderweg auch als Tagesausflug anlegen. Oder als Laufstrecke, oder Walkingstrecke, oder Nach-der-Arbeit Tour. Auch wenn das Wetter nicht so prächtig ist, wie heute, wo es ein bisserl tröpfelt, als ich weggehe, passt ein Stadtwanderweg gut.

Über den Zugberg

Von der Station Rodaun gehe ich ein paar Meter zurück und entdecke die erste Holzpfeil-Markierung.

Sie leitet mich über die Dürre Liesing (Brücke) in die Ketzergasse. Die gehe ich links hinauf, bis ein Wegweiser nochmals nach links zeigt, dort biege ich zur Rodauner Berg-Kirche ab und dann geht es gleich in den Wald hinein. Ich wandere über den Zugberg in Richtung Kaltenleutgeben. Man könnte aber auch einen kurzen Abstecher zur Lutterwand, oder zur Mizzi- Langer-Wand beim ersten Steinbruch machen und den Sportlern beim Klettern zusehen.

Heute bin ich aber eher flott (Wanderlaufen) unterwegs und bleibe am Stadtwanderweg.

Der Weg im Föhrenwald ist recht steinig. Das weiß auch eine richtig lange Äskulapnatter zu schätzen. Sie ruht auf den warmen Steinen, bis ich auftauche – hui, bin ganz schön erschrocken über die Länge der Schlange. Träge windet sie sich davon. Vielleicht hat sie auch gerade gespeist. Dass sie nicht zu den Giftschlangen zählt, erfahre ich aus dem Wikipedia-Link, den mir Martin in einer WhatsApp Nachricht schickt.

Dann fällt mir der zweite Steinbruch auf der anderen Seite des Tales auf. Früher hat hier die Perlmoser Zementfabrik abgebaut, der Betrieb ist aber schon länger eingestellt.

Hinter dem Steinbruch liegt der fast geheime Steinbruchsee, den ich beim nächsten Mal, wenn ich wieder von Rodaun weg wandere, sicher besuchen werde!

Breitenfurt

Der breite Waldweg führt nach Westen, Richtung Breitenfurt. Sollte dich jetzt plötzlich der Hunger packen, in der Wiener Hütte, die direkt am Weg liegt, kann man gut einkehren. Ich heute nicht, jausnen und laufen macht sich nicht so gut zusammen.

Kurz vor Breitenfurt dreht der Weg nach Nordosten und ich überquere die Breitenfurter Straße, das tut man am besten über die Radquerung, hier ist wirklich Vorsicht geboten, viel Verkehr! Auf der anderen Seite laufe ich nach einem Stück oberhalb der Straße gleich wieder in den Wald.

Bitte hier rüber! Radquerung, Breitenfurter-Straße. Foto: Veronika Schöll
Bitte hier rüber! Radquerung, Breitenfurter-Straße. Foto: Veronika Schöll

Ich komme zu einer herrlich blühenden, riesigen Wiese. Viele kleine Vögel fliegen dicht überm Gras und sind auf Insektenjagd. Zu schnell, um sie zu fotografieren. Einige, die ich gar nicht kenne, sind dabei. Auf einem Wegweiser sitzt ein Falke, scheinbar ein Jungvogel, und beobachtet das Treiben.

Kalksburg

Nach der Wiese überquere ich eine kleine Landesstraße und wandere hinauf zur Antonshöhe.

Von hier könnte man hinunter zum Heurigen nach Mauer gehen. Oder auf den schönen großen Spielplatz. Weil das aber heute beides nicht mein Thema ist, bleibe ich auf dem Stadtwanderweg 6, der jetzt nach Süden durch die Kalksburger Klause Richtung Kalksburg führt.

Bald ist die Runde komplett.

Nochmals über die Breitenfurterstraße, vorbei am Kollegium Kalksburg und am Promendadenweg bis zur Johann Nepomuk Kapelle. Hier komme ich wieder in der Ketzergasse an und schließlich bei der Endstation des 60ers, mit dem ich wieder in die Stadt zurück fahre.

Am selben Weg wie hin geht es nun wieder zurück. In Hietzing steige ich in die U4 um, mir kracht bereits der Magen. Das heißt, keine Geduld mehr, um wie ich mir vorgenommen hatte, bis zum Westbahnhof im 60er zu bleiben 🙂

Tourdaten

Die Route in Zahlen:   3:30 Std Wandern   280 HM   280 HM   14 km   GPX Track

Fazit

Am Wiener Stadtwanderweg 6 in Rodaun, Liesing: Gerade noch in stiller Natur und jetzt gleich wieder im Gewusel der Großstadt in der Rushhour. Auch das macht den Charme der Wiener Stadtwanderwege aus. Für die nächste Tour werde ich mit dem 31er nach Stammersdorf fahren. Stadtwanderweg 5, Bisamberg.

Christoph gefällt der Stadtwanderweg 9 im Prater sehr, Martin der Stadtwanderweg 7 am Laaer Berg in Favoriten. So vielfältig ist die Natur in und rund um Wien.

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