Stadtwanderweg 5 Stammersdorf

Weingärten am Bisamberg. Foto Veronika Schöll

Mein Projekt #bimzumberg habe ich bereits beschrieben. Und angekündigt, dass ich mir als nächstes den Stadtwanderweg 5 von Stammersdorf auf den Bisamberg genauer anschauen werde. Dieser Stadtwanderweg mit einer Länge von elf Kilometern lässt sich in einem halben Tag erledigen und kann sehr gut beim Heurigen enden. Ich nutze ihn als Lauftrail und deshalb wird das nichts mit dem Einkehren. Ein anderes Mal sicher.

Disteln und abgemähte Felder. Foto Veronika Schöll
Disteln und abgemähte Felder. Foto Veronika Schöll

Die Vegetation hier unterscheidet sich von der des Wiener Waldes auf der anderen Seite der Donau. Es ist trockener. Weinbau, Trockenrasen, Hainbuchen und Flaumeichen, Wiesen, Steppen und Wacholder-Gebüsche findet man kleinräumig neben einander. Der Bisamberg befindet sich in einem Natura 2000 Naturschutzgebiet, Felder liegen absichtlich brach und die ursprüngliche Vegetation soll erhalten und teilweise wieder hergestellt werden. Auch hinterm Bisamberg, Richtung Klein-Engersdorf und Hagenbrunn ist es sehr hübsch.

Ich fahre mit der Straßenbahn 31 vom Schottenring bis nach Stammersdorf. Das ist eine ziemlich lange Strecke, durch Brigittenau, über die Donau und Alte Donau und dann die ewig lange Brünner Straße bis nach Stammersdorf hinaus.

Tipp: bei der Endstation des 31ers gibt es die schönste und teuerste öffentliche Toilette der Stadt Wien zu bewundern 🙂

https://www.heute.at/s/kritik-an-offentlicher-luxus-toilette-fur-200-000-euro-22770765
Endstation vom 31er in Stammersdorf. Foto Veronika Schöll
Endstation vom 31er in Stammersdorf. Foto Veronika Schöll

In die Weingärten in Stammersdorf

Bei der 31er Endstation wandere ich zuerst zur Stammersdorfer Straße. Von der biege ich bei der nächsten Möglichkeit (spätestens aber bei der Kirche) nach rechts ab um zur parallel laufenden Cleesgasse zu gelangen. Ab hier wird es ländlich. Nach den ersten Buschenschenken zeigt der für die Stadtwanderwege so typische hölzerne Wegweiser nochmals nach rechts und führt mich über alte, gepflasterte Karrenwege in die Weingärten.

Kellergasse. Foto Veronika Schöll
Kellergasse. Foto Veronika Schöll

Ich überquere die Stammersdorfer Kellergasse, die absolut sehenswert ist. Weinkellerröhren sind tief in den sandigen Flysch getrieben. Für mich ist es faszinierend, dass diese Kellerröhren alleine durch die Oberflächeneigenschaften der einzelnen Sandkörnchen bestehen bleiben und der Sand fester als Beton ist. Vor den Kellerröhren die alte Holztüren, die in kleine Heurigenlokale führen, viele mit der typischen Dachterrasse oben drüber. Es ist urig und ich mag das sehr.

Senderstraße und Falkenberg

Ich laufe auf der Senderstraße weiter und biege dann nach links ab und gelange über eine Wiese in den Klausgraben. Den hinauf und vorbei an der alten ORF Sendezentrale. Hier stand der Sender Bisamberg. Er wurde 2010 abgerissen. Durch die Bäume blitzt das Wiener Häusermeer. Auf der Wiese unter der Sendezentrale bietet sich der erste traumhaft Blick über die Weite des Wiener Beckens.

Wiese unterhalb der ehemaligen Sendezentrale. Foto Veronika Schöll
Wiese unterhalb der ehemaligen Sendezentrale. Foto Veronika Schöll

Langsam führt der Weg wieder Richtung Stammersdorf zurück, entlang des Falkenberges. Der Blick auf das Eichendorff Denkmal am Weg lohnt sich, es beherbergt einen sinnigen Spruch des berühmten romantischen Dichters und Wienliebhabers.

Ich laufe jetzt sanft bergab durch die Weingärten mit Blick ins östliche Niederösterreich. Wunderschöne Kulisse. Bis ich nach einer Bundesheer Schießstätte, deren hohe Mauer fast ganz vom Grün überwuchert ist, wieder auf die Cleesgasse treffe. Von da ist es nicht mehr weit zur Endstation der Straßenbahn. Ich folge einfach den Holzpfeilen.

Am Rückweg nach Stammerdorf. Foto Veronika Schöll
Am Rückweg nach Stammerdorf. Foto Veronika Schöll

Gemütlich und entspannt zuckle ich mit dem 31er wieder Richtung Stadtzentrum.

Tourdaten

Die Route in Zahlen:   3:00 Std Wandern   200 HM   200 HM   11 km   GPX Track

Fazit

Auch auf dem Stadtwanderweg 5 erlebe ich die Vielfalt der Natur in und um Wien. Die frühesten Siedler am Bisamberg waren die Kelten, denen hat es hier offensichtlich auch gefallen 🙂

Es lohnt sich auf jeden Fall, den Bisamberg auch auf den vielen anderen Wanderwegen oder mit dem Rad weiter zu erkunden. Das nehme ich mir vor.

Wenn du gerne in und um Wien wanderst: Wir haben einige schöne Vorschläge für dich! Was sind deine Wiener Lieblingsstrecken?

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