Diese geschichtsträchtige Wanderung führt vom nördlichen Weinviertel (Österreich) nach Südmähren (Tschechien). Eine Unternehmung, die noch vor wenigen Jahrzehnten, zu Zeiten des Eisernen Vorhangs, undenkbar gewesen wäre. Anfangs spaziert man am Ufer des Bernhardsthaler Teiches, später durch den Auwald der Thaya. Nach dem Grenzübertritt erreicht man das klassizistische Schloss Pohansko und schließlich die Stadt Breclav (Lundenburg).
Bernhardsthal liegt an der Nordbahn und ist dadurch direkt an Wien angebunden. Den idyllischen Ort im nördlichen Weinviertel erreicht man nach etwas mehr als einer Stunde Fahrtzeit mit dem REX 1.
Start am Bahnhof Bernhardsthal. Fotos: Simon Widy
Start in Bernhardsthal
Wir gehen bis zum Ende des Bahnsteigs, dann auf einem Weg neben den abgezäunten Schienen weiter. Nachdem man die Hauptstraße überquert, erreicht man das Ufer des Bernhardsthaler Teiches. Der Bernhardsthaler Teich, der in der Mitte von einer historischen Eisenbahnbrücke getrennt wird, ist die größte Wasserfläche des Weinviertels.
Am Ufer des Bernhardsthaler Teiches. Fotos: Simon Widy
Wir wandern entlang des Teiches bis zu dessen Nord-Ost-Ende, wo wir nach rechts auf eine asphaltierte Forststraße abzweigen. Über weite Felder nähern wir uns der Grenze und kommen in den Auwald der Thaya.
Weite Felder und grüne Wälder. Fotos: Simon Widy
Nach einiger Zeit auf stets gut erkennbaren und breiten Wegen/Forststraßen erreichen wir bei der Pegelmessstation Bernhardsthal erstmalig das Ufer der Thaya. Hier verläuft die Grenze zwischen Österreich und Tschechien. Diese passieren wir auf einem etwas verwachsenen Pfad durch ein kurzes Waldstück und kommen auf einen Damm.
Pegelmessstation am Ufer der Thaya, am Damm nach dem Grenzübergang. Fotos: Simon Widy
Wir gehen eine Zeit lang am Damm und zweigen dann bei der ersten Möglichkeit rechts ab. Auf einer Brücke überqueren wir die Thaya und folgen dann einem markierten, aber nicht immer sofort erkennbaren Weg über ein Wehr zum Schloss Pohansko.
Thayabrücke, Wehr am Weg zum Schloss Pohansko. Fotos: Simon Widy
Schloss Pohansko
Das klassizistische Schloss Pohansko ist definitiv ein Highlight dieser Tour. Das Schloss wurde früher zu Jagdzwecken verwendet und dient heute als archäologisches Museum. Im zweiten Weltkrieg befand sich hier die tschechoslowakische Betongrenze. Bunker und Infotafeln erinnern an diese schreckliche Zeit.
Betongrenze. Fotos: Simon Widy
Ankunft in Breclav
Der direkte Weg nach Breclav führt auf einer Straße, wir zweigen nach einem kurzen Straßenstück aber auf eine unscheinbare Forststraße ab und gelangen durch ein offenes Eisentor wieder ans Ufer der Thaya.
Hier zweigt man von der Straße nach links auf den Forstweg ab, durch das Gatter gelangen wir zur Thaya. Fotos: Simon Widy
Am Thayaufer wandern wir nun gemütlich bis Breclav, wo wir entweder mit dem Regionalzug oder dem Railjet zurück nach Wien fahren. Falls noch etwas Zeit bis zur Rückfahrt bleibt, empfiehlt es sich, die Stadt anzuschauen oder einzukehren. Wir haben uns für das nahe des Bahnhofs gelegene Park Restaurant entschieden und wurden nicht enttäuscht, es gibt aber auch diverse weitere Möglichkeiten.
Am Thayaufer, Bahnhof Breclav. Fotos: Simon Widy