Eine Naturschauspiel in 3 Akten
Auf der Suche nach einer aussichtsreichen Wanderung im Salzkammergut habe ich die Wandertour vom Offensee zum Almsee entdeckt. Eine genaue Analyse der Tour ergab Folgendes: Der 2 Kilometer lange Pfad ab dem Offensee-Parkplatz Ost führt über etwa 400 Höhenmeter relativ steil bergauf bis zum Gschirrsattel. Die weiteren 9 Kilometer verlaufen mit gleichmäßiger Steigung und verteilen sich über 500 Höhenmeter moderat bergab. Da ich steilere Passagen lieber bergauf als bergab gehe, entschied ich mich, meine Wanderung am Offensee zu beginnen und am Almsee zu beenden.
Die Anreise mit den Öffis ist gut planbar. Die Zugverbindung von Linz nach Ebensee Landungsplatz mit Umstieg in Attnang-Puchheim ist sehr gut. Von dort bringt einen das Salzkammergut Shuttle nach telefonischer oder Online-Vorbestellung (www.salzkammergutshuttle.at) direkt zum Ausgangspunkt beim Offensee. Ich wollte dieses Shuttle schon lange ausprobieren und war positiv überrascht, wie reibungslos alles funktionierte.
Ich habe die Fahrt online gebucht – abgestimmt auf meine Zugankunft – und kaum ausgestiegen, erkannte mich der freundliche Fahrer sofort. Die Fahrt zum Parkplatz Ost am Offensee dauert etwa 20 Minuten. Für die 16 Kilometer lange Strecke von Ebensee zum Offensee habe ich dank des Klimatickets nur € 3,– (50 % Ermäßigung) bezahlt.
Gleich nach dem Aussteigen entdecke ich schon die ersten Wegweiser zum Almsee. Die gesamte Route ist gut ausgeschildert – dennoch habe ich mein Wander-Navi dabei und lade mir die GPS-Route immer vorsorglich offline herunter. Das war auch gut so, denn am Wegabschnitt vom Offensee bis zum Gschirrsattel gibt es keinen Mobilfunkempfang.


Einstieg Wanderweg 402 zum Almsee über Gschirrsattel; Blick auf den Offensee. Fotos: Eva Maria Ginal


Einstieg Pfadabschnitt und Beginn des Anstiegs, immer den Wegweisern zum Almsee folgen. Fotos: Eva Maria Ginal
Ich lasse mir viel Zeit beim 2 Kilometer langen Anstieg auf den Gschirrsattel und schaffe die rund 340 Höhenmeter mit gemütlichem Tempo und ein paar Verschnaufpausen problemlos. Bereits nach weiteren 1,6 Kilometer Waldweg ab dem Sattel wird mein Aufstieg mit einer traumhaften Aussicht belohnt.
Ab hier führt der Weg größtenteils über geschotterte Forststraßen. Normalerweise bin ich kein Fan solcher Wege – doch das Panorama macht diese Tour zur Ausnahme: majestätische Berge, weite Ausblicke und absolute Ruhe. Die Bilder sprechen für sich und ersetzen jede weitere Beschreibung.


Traumhafter Panorama Schotterweg. Fotos: Eva Maria Ginal


Kurz vor einem Stück Waldabschnitt; Gabelung MTB-er und Wanderer. Fotos: Eva Maria Ginal


Kurzer Pfadabschnitt bergab zum Nesselbach. Fotos: Eva Maria Ginal


Nur noch 2 Kilometer zum Almsee. Fotos: Eva Maria Ginal


Pfad nah der Kreuzung zum Ameisstein; Kurz vor dem Seehaus, Parkplatz und Bus Haltestelle Seehaus. Fotos: Eva Maria Ginal
Grundsätzlich hatte ich vor, meine Tour schon beim Seehaus (Südufer des Almsees) zu beenden. Doch ich hatte noch Zeit, Lust und Energie, am Ostufer entlang des Almsees weiterzuwandern bis zum nördlichen Ufer zur Brücke Schwarzenbrunn. Von dort hat man einen traumhaften Ausblick auf den See mit seiner Bergkulisse. Außerdem fällt einem das Warten auf den Bus bei dieser Aussicht (Bushaltestelle Schwarzenbrunn) nicht schwer.


Der krönende Abschluss – der Almsee – Wanderweg am Ostufer. Fotos: Eva Maria Ginal

Der letzte Bus fährt ab der Haltestelle Almtal Schwarzenbrunn um 15:39 Uhr bis zum Bahnhof Grünau. Sollte man diesen verpassen oder länger am See verweilen wollen, besteht auch noch die Möglichkeit, ein Salzkammergut-Shuttle-Taxi mindestens eine Stunde, vor der gewünschten Abfahrtszeit zu buchen. Am Almsee gibt es auch einen problemlosen Mobilfunkempfang.
Fazit
Diese Tour ist wie ein Naturschauspiel in drei Akten:
- Erster Akt: Der Offensee mit seinen faszinierenden türkisblauen Schattierungen.
- Zweiter Akt: Der Hochpfad mit einem umwerfenden Bergpanorama.
- Dritter Akt: Das große Finale am Almsee – einem der schönsten Seen, die ich kenne.
Der zunächst steilere Aufstieg zum Gschirrsattel wird mit herrlichen Ausblicken belohnt, während der moderate Abstieg über Forststraßen landschaftlich begeistert. Die Route ist gut beschildert, dennoch empfiehlt sich ein Wander-Navi mit Offline-Karte. Die Tour ist eine der landschaftlich schönsten, die ich bisher gemacht habe. Ich empfehle die Tour möglichst zeitlich so zu gestalten, dass der letzte Bus um 15.39 erreichbar ist – oder – falls man später Richtung Bahnhof Grünau fahren möchte, bereits einen Tag zuvor ein späteres Salzkammergut Shuttle zu buchen.
Variationen
- Wer noch Energie hat, kann die Tour um eine Besteigung des Ameisbergs erweitern.
- Wer die Tour verkürzen möchte, kann bereits beim Seehaus und der Bushaltestelle Seehaus die Tour beenden.
Wichtig: Vom Offensee bis zum Gschirrsattel gibt es absolut keinen Mobilfunkempfang. Stabiler Empfang ist erst wieder im Bereich des Almsees möglich. Das Salzkammergut Shuttle also unbedingt rechtzeitig buchen, falls man die Tour umgekehrt geht. Am besten mindestens einen Tag zuvor.