Rote Wand und Toter Mann, zwei Gipfel in Oberösterreich, mit den ich jeweils ein kleines Déjà-vu verbinde: Zumindest eine Rote Wand und einen Toten Mann kenne ich in der Steiermark. Auf der Roten Wand bei Mixnitz war ich schon unzählige Male, um Steinböcke zu beobachten, und über den Toten Mann bei Strallegg bin ich als Kind oft auf die Wildwiesen hinaufgestapft – wenn auch manchmal widerwillig. Die Liebe zum Wandern hat sich erst in späteren Jahren eingestellt.
Steckbrief
| Tourdaten Bike | Tourdaten Hike |
| 16 km, 300 hm | 17 km, 1300 hm |
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Wieder einmal steige ich also in Graz in meinen geliebten Frühzug, um gegen 7:30 Uhr in Spital am Pyhrn meine Tour starten zu können. Noch ist es angenehm kühl, ein wenig fröstelt es mich sogar, als ich die ersten zwei Kilometer vom Bahnhof in Richtung Gleinkersee radle. Über die Gleinkerau (Radweg 311) bin ich nach einer guten halben Stunde dann bei der Rad-Wechselstelle angelangt. Eigentlich ein idealer Auftakt: ein paar Kilometer zum Einrollen und Wachwerden. Am See tummeln sich noch keine Tagesgäste, nur ein paar Camper nutzen die Ruhe. Damit war es dann am Nachmittag vorbei, der See wurde von unzähligen badefreudigen Besucher:innen geradezu gestürmt.

Aber mich zieht es ohnehin nicht ins Wasser – ich folge dem Steig auf der gegenüberliegenden Seeseite, der sich über den Seegraben und die Zickalm hinauf zur Dümlerhütte zieht. „Wie ein verwunschener Zauberwald“ charakterisiert ein Wanderer vor mir den Weg hinauf zur Dümlerhütte. Wer mag, könnte hier schon einkehren – aber die Gipfel warten, und so geht es für mich gleich weiter.


Der Weg 293 führt mich nun zielsicher zum Rote-Wand Sattel. Gut die Hälfte der Strecke kann ich im schattigen Bergwald zurücklegen, ehe ich den Sattel erreiche. Von hier sind es nur ein paar steilere Minuten, bis ich auf dem markanten Felskopf der Roten Wand stehe. Der Name ist Programm: Die grauen Kalkmauern haben an manchen Stellen einen rötlichen Schimmer – ein schönes Farbspiel im sonst grau-weißen Toten Gebirge.





Nach einer längeren Rast – ich musste die landschaftlichen Eindrücke einfach auf mich wirken lassen – lockte dann doch der zweite Gipfel, der Tote Mann. Ein etwas kurioser Name, der auf keinem Wegweiser verzeichnet ist – ich bin im Zuge meiner Tourenplanung zufällig auf diese Erhebung gestoßen. Jedenfalls präsentiert er sich als aussichtsreicher Gipfel. Die letzten Meter zum kleinen Gipfelkreuz sind nicht markiert und ich muss den Wanderweg verlassen. Eine gute Stunde dauert es, bis ich mein zweites Tagesziel erreiche. Mittlerweile ist es Mittag und recht heiß, doch der grandiose Ausblick entschädigt allemal für den schweißtreibenden Aufstieg.


Und mit dem Blick zum Gipfelkreuz des Warschenecks nehme ich gleich eine weitere Tourenidee mit auf den Rückweg. Dieser führt mich wieder über den Rote Wand – Sattel zur (nun) gut besuchten Dümlerhütte. Durch den schattigen Präwald geht es schließlich zurück zum idyllischen Gleinkersee. Mit der Rückfahrt nach Spital am Pyhrn klingt ein feiner Tag am Berg gemütlich aus.



Fazit
Eine abwechslungsreiche und ausgiebige Bike & Hike-Tour im Toten Gebirge. Wer möchte, kann die Tour um die Besteigung des Warschenecks erweitern.









