Wilder Freiger – Lübecker Weg

Abstieg vom Gipfel zum Becherhaus. Foto: Simon Widy

Der Lübecker Weg ist eine eher selten begangene Aufstiegsvariante auf den Wilden Freiger. Vermutlich, weil aufgrund von Gletscherkontakt und einem teils versicherten Grat umfangreiche alpine Erfahrung erforderlich ist. Der versierte Alpinist jedoch wird diese eher einfache, aber sehr schöne, 2-tägige Hochtour in vollen Zügen genießen können. Je nach Belieben und Zeitplan kann entweder auf der Sulzenauhütte oder auf dem Becherhaus übernachtet werden, oder wenn man es gemütlich will auch auf beiden Hütten.

Wir steigen in Innsbruck in den Bus 590 in Richtung Stubaital und erreichen nach etwa einer Stunde die Haltestelle „Neustift im Stubaital Grawa Alm“.

Grawa Wasserfall. Foto: Simon Widy
Grawa Wasserfall. Foto: Simon Widy

Aufstieg zur Sulzenauhütte

Der Weg zur Sulzenauhütte ist geprägt von tosenden Wasserfällen. Immer wieder bieten sich imposante Blicke auf die Wilden Wasser des Stubaitals. Auf halber Strecke zur Hütte erreicht man das Plateau der Sulzenaualm, zum Einkehren ist es allerdings noch zu früh. Nach einem erneuten Anstieg erreichen wir die Sulzenauhütte. Da wir aber am Becherhaus übernachten, passieren wir auch diese.

Am Plateau bei der Sulzenaualm, mit Blick auf den Sulzenaufall. Foto: Simon Widy
Am Plateau bei der Sulzenaualm, mit Blick auf den Sulzenaufall. Foto: Simon Widy
Sulzenauhütte. Foto: Simon Widy
Sulzenauhütte. Foto: Simon Widy

Lübecker Weg

In weiterer Folge kommen wir zur Blauen Lacke und gehen auf einer Gletschermoräne aufwärts Richtung Fernerstube.

Die Blaue Lacke macht ihrem Namen alle Ehre. Foto: Simon Widy
Die Blaue Lacke macht ihrem Namen alle Ehre. Foto: Simon Widy
Aufwärts Richtung Fernerstube. Foto: Simon Widy
Aufwärts Richtung Fernerstube. Foto: Simon Widy
Wegweiser zur alpine Route
Wegweiser zur alpine Route „Lübecker Weg“. Foto: Simon Widy

Nach einer kurzen Querung eines Schuttfelds erreichen wir den Gletscher und legen unsere Hochtourenausrüstung an. Die Strecke über die flache und in unserem Fall apere Fernerstube stellt keine große Schwierigkeit dar und so verlassen wir diese bald wieder am nördlichen oberen Ende.

Anfang und Ende des Gletscherstücks. Fotos: Simon Widy

Der luftige Gratteil des Lübecker Weges ist stellenweise versichert und überdimensional gut markiert. Die Schwierigkeit würde ich mit maximal I-II bzw. B-C bewerten. Wenn man sich in ausgesetztem Gelände wohlfühlt, wird man hier keine gröberen Probleme haben und die traumhafte Aussicht genießen können. Nach etwa 300 Höhenmetern am Fels stehen wir am 3.418 Meter hohen Gipfel des Wilden Freiger.

Nach dem Gletscher führt der Lübecker Weg am Grat. Fotos: Simon Widy

Gipfelselfie. Foto: Simon Widy
Gipfelselfie. Foto: Simon Widy

Abstieg zum Becherhaus

Das Becherhaus, die höchste Schutzhütte Südtirols, liegt nur 200 Meter unter dem Wilden Freiger beeindruckend auf einer Anhöhe über dem Übeltalferner. Der Steig zur Hütte ist zwar auch immer wieder versichert, allerdings deutlich weniger anspruchsvoll als der Aufstiegsweg.
Am Becherhaus angekommen blicken wir auf eine lange, abwechslungsreiche Tagesetappe zurück.

Abstieg vom Gipfel zum Becherhaus. Foto: Simon Widy
Abstieg vom Gipfel zum Becherhaus. Foto: Simon Widy
Sonnenuntergang über dem Übeltalferner. Foto: Simon Widy
Sonnenuntergang über dem Übeltalferner. Foto: Simon Widy

Abstieg vom Becherhaus ins Ridnaun

Am nächsten Morgen heißt es erneut konzentrieren, denn nun erwarten uns 2.000 Höhenmeter steiler und felsiger Abstieg ins Ridnauntal. Der Weg führt an der Teplitzer Hütte und an der Grohmannhütte vorbei und endet schließlich beim Bergbaumuseum Ridnaun.

Steiler und felsiger Abstieg vom Becherhaus. Fotos: Simon Widy

Abwärts durch eine Schlucht. Foto: Simon Widy
Abwärts durch eine Schlucht. Foto: Simon Widy
Angekommen beim Bergbaumuseum Ridnaun. Foto: Simon Widy
Angekommen beim Bergbaumuseum Ridnaun. Foto: Simon Widy

Heimreise

Von der Haltestelle „Maiern Bergbaumuseum“ fährt stündlich ein Bus nach Sterzing. Hier steigen wir in den Zug auf den Brenner um und fahren dort dann weiter nach Innsbruck.

Fazit

Eine meiner Lieblingstouren in Tirol: nicht zu überlaufen, sehr schönes Gelände, einige Hütten am Weg und ein namhafter Gipfel. Halbwegs gute Fitness und alpine Erfahrung sind für die Bewältigung der über 2.000 Höhenmeter allerdings Grundvoraussetzung.

Tourdaten

Die Route in Zahlen:   2 Tage Hochtour   2.100 HM   2.200 HM   26 km   GPX Track

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