Nachdem die Schitour aufs Zischgeles tags zuvor ein wahrer Pulvertraum bei perfekten Wetterverhältnissen war, bot sich eine Tour im selben Tourengebiet bei etwa selber Seehöhe sehr gut an.
Bei etwas höheren Temperaturen als am Vortag war sonnseitig der Schnee bis rund 2.500 Meter schon leicht angetaut und klebte deshalb manchmal am Fell. Für Anfang März ist das nichts Außergewöhnliches. Das Tourengebiet, in dem sich die eher lange, ausgedehnte und einsame Toure ins hinterste Gleirschtal befindet, sind die Stubaier Alpen.
Obwohl man eher auf einen unscheinbaren und niedrigeren Gipfel im Vergleich mit den umgebenden Nachbarn aufsteigt, genießt man trotzdem aussichtsreiche Gipfel- und Kammpassagen rund um die Pforzheimer Hütte. Die Tour ist als Tagestour für konditionsstarke Geher geeignet, denn der Zustieg durchs Gleirschtal bis zur Pforzheimer Hütte kann sich bei schlechten Schneeverhältnissen ordentlich in die Länge ziehen. Schön auch als Eingehtour am Beginn eines Hüttenaufenthaltes oder als Abschlusstour nach einer Mehrtagestour im Sellrain. Wie bei jeder Schitour sind auch hier sichere Verhältnisse und niederschlags- bzw. nebelfreies Wetter notwendig, da vor allem der oftmals eingewehte Gipfelhang recht lawinengefährdet ist.
Highlight der Tour ist wieder der sehr kurze Fußweg von Bushaltestelle zu Ausgangs- bzw. Endpunkt der Tour.
Aufstieg
Vom Parkplatz am Ende einer Rodelbahn von der Gleirschalm herunter beginnt die Tour. Der Rodelbahn folgt man stetig bis zur Gleirschalm. Von dort weiter taleinwärts, nur leicht ansteigend immer entlang des Gleirschbaches über weite „almige“ Wiesenflächen.
Man steuert in südwestlicher Richtung auf eine Talverengung zu. Der Weg ist mit Schneestangen sehr gut ausgesteckt, also könnte man ihn auch bei Nebel begehen. Rechts und links ragen die Wände von Praxmarer Grieskogel und Lampsenspitze empor. Ehe die Talverengung überwunden ist, geht es einige wenige Serpentinen aufwärts. Hier sieht man das erste Mal die Pforzheimer Hütte. Bei der Materialseilbahn der Pforzheimer Hütte geht man über einen flachen Talboden und das Bett des Gleirschbaches nach Westen und in weiterer Folge über einen steileren Osthang mit Spitzkehren-Technik hinauf zur Hütte.
Hier sollten die Verhältnisse passen. Auch hier helfen, wenn es nicht zu viel geschneit hat, Schneestangen bei der Findung der optimalen Aufstiegsroute. Weiter geht es zu einem Regenmesser (Totalisator), wo der Weg einen weiten Bogen nach links, also nun nach Süden ins Roßkar nimmt. Vorbei an ein paar Karen, die vom Gleirscher Roßkogel herunterziehen, steigt man auf einen weiteren flachen Almboden auf.
Nun hat man nur noch die etwas längeren und kurzzeitig steilen Schlusspassagen vor sich. Über diese Buckel geht es in Spitzkehren-Technik bergauf bis man einen flachen Vorsprung wenige Schritte unter dem Gipfel erreicht. Hier hat man einen grandiosen Blick auf die umgebenden Stubaier Alpen.
Abfahrt
Die Abfahrt erfolgt entweder entlang der Aufstiegsroute (sicherste Variante und bei Lawinenwarnstufe über 2 zu empfehlen). Bei sicheren Verhältnissen und sehr guter Abfahrtstechnik zwischen Felsen hindurch, kann auch direkt nach dem Gipfel Richtung Osten am Nordosthang abgefahren werden. Bis zur Pforzheimer Hütte und hinunter zur Hütte der Materialseilbahn sind also einige Varianten möglich. Ab der Seilbahnstation geht es entlang der Schneestangen der Aufstiegsspur talauswärts. Ab der Gleirschalm kann man über die Rodelbahn hinaus zum Parkplatz abfahren.
Aufmerksamkeit und reduziertes Tempo ist hier geboten, denn es sind einige Kinder und manchmal auch ein paar angeduselte Erwachsene unterwegs!
Viel Spaß beim Ausprobieren
Euer Shorty
Tourdaten
- beste Jahreszeit: Jänner – April;
- Exposition: Nord bis Ost;
- Ausrüstung: LVS-Gerät, Schaufel, Sonde, Helm etc.