Die Skitour auf den Mitterzeigerkopf startet direkt neben der Bushaltestelle. Nach einem langen Flachstück zu Beginn, wird es gegen Ende der Tour allmählich steiler. Bei guten Bedingungen verspricht die Abfahrt – je nach Jahreszeit – herrliche Powder Turns oder Firn Schwünge.
Info zur Anreise: Es handelt sich um eine saisonabhängige Öffi-Verbindung! Wenn aktuell kein Fahrplan angezeigt wird, ist die Tour derzeit leider nicht öffentlich erreichbar.
Leider konnten wir innerhalb der nächsten 6 Tage keine Verbindung mit öffentlichen Verkehrsmitteln von Reutte zu dieser Tour für dich finden.
Für die Anreise wählen wir den Bus Nummer 4166, der von der Landeshauptstadt Innsbruck bis ins Skigebiet Kühtai fährt. Steigt man am Hauptbahnhof ein, bekommt man recht wahrscheinlich sogar einen Sitzplatz. Wenn man allerdings erst später einsteigt, stehen die Chancen dafür sehr schlecht – diese Buslinie gilt morgens als sehr überfüllt. Die offensichtlich große Nachfrage würde wohl einen zweiten Bus in der Früh rechtfertigen.
Sichtlich genervt von den vielen Menschen im Bus steigen wir an der Haltestelle Kühtai Galerie aus und sind froh, endlich wieder an der frischen Luft zu sein. Routiniert fellen wir auf, bevor wir nach dem obligatorischen LVS-Check losmarschieren.
Aufstieg
Am Beginn des Aufstiegs halten wir uns zunächst nach den Wandermarkierungen. Leider liegt auch Mitte Jänner noch so wenig Schnee, dass wir diese erkennen können. Das erste Stück ist etwas steiler, so wird uns gleich warm und wir entledigen uns einer Kleidungsschicht.
Anfangs verläuft die Route sehr flach, das Tourenziel haben wir stets im Blick. Fotos: Björn, Anna, Protect Our Winters Austria (POW AT)
Durch den wenigen Schnee gestaltet sich so manche Bachquerung als delikate Angelegenheit. Immerhin gelingt es uns, trocken zu bleiben. Lediglich unsere Felle werden etwas nass. Das merken wir, als unsere Felle beginnen anzustollen. Zum Glück legt sich das nach einer Weile wieder. Zum Glück, bevor wir den ersten Steilhang in Angriff nehmen.
Zuvor bedarf es aber noch einer Bachquerung. Auf der anderen, etwas flacheren Seite steigen wir auf – Spitzkehren braucht es hier trotzdem. Meistens ist es windstill während unserer Tour, phasenweise frischt der Wind etwas auf.
Nach einem kurzen Flachstück über dem Steilhang wird es nochmal kurz steil. Der Schnee ist hier etwas härter und ungemütlicher zum Gehen. Lange ist das Stück aber nicht, denn schon bald erreichen wir das windgeschützte Skidepot am Kreuzjoch. Wer den Mitterzeigerkopf Gipfel besteigen möchte, hat von hier aus noch circa 50 Höhenmeter zu überwinden. Entscheidet man sich dafür, sollte man unbedingt darauf achten, dass die Wechten keine Gefahr darstellen und dass es gut zu “stapfen” geht, also nicht rutschig ist. Die eigentliche Skitour – und damit der GPX-Track – endet jedoch am Kreuzjoch. Auch von hier aus hat man schon einen guten Blick auf das Inntal und die Mieminger Kette.
Blick hinab ins Inntal mit umgebenden Gebirgsketten. Fotos: Niklas, Anna, Protect Our Winters Austria (POW AT)
Abfahrt
Wir haben heute Glück mit den Verhältnissen. Oder anders gesagt: Für die aktuell bescheidenen Schneeverhältnisse haben wir die passende Tour gewählt. Es ist sowohl für Powder Schwünge als auch für “steinfreies” Abfahren genug Schnee vorhanden. Bei der Abfahrt halten wir uns zunächst – mit kleinen Variationen – entlang der Aufstiegsspur.
Der erste Hang lässt schon einmal keine Wünsche offen: Knietiefer Powder und – in der Saison 22/23 fast noch wichtiger – kein Steinkontakt. Auch weiter unten kommen wir skifahrerisch nochmals auf unsere Kosten.
Später bleiben wir am rechten Ufer des Baches (von oben kommend gesehen), queren also nicht zu unserer Aufstiegsspur hinüber. Die Bushaltestelle für die Rückfahrt (“Kühtai Galerie”) liegt nämlich auf der anderen Seite der Lawinengalerie. Das verlangt eine andere Abfahrtsroute. Wir orientieren uns immer Richtung Galerie, bis wir auf einen Forstweg (zum Glück mit ausreichend Schneeauflage) kommen. Auf der letzten Geraden holen wir Schwung, um möglichst weit die Galerie hinauffahren zu können und möglichst wenige Meter Ski tragend absolvieren zu müssen. Am Ende der Galerie kommen wir zurück auf die Straße und sind dann direkt bei der Bushaltestelle “Kühtai Galerie”.
Weil es für uns noch 40 Minuten Wartezeit wären, bis der Bus kommen würde, beschließen wir, zur nächsten Bushaltestelle abzufahren. Zugegebenermaßen, das geht auch nicht überall. Aber wenn es schon mal geht, spricht aus unserer Sicht nichts dagegen und so manövrieren wir unsere Skischuhe vom “Walk”- wieder in den “Ski”-Modus und fahren auf einem präparierten Skiweg (first line sogar!) bis zur Haltestelle Zirmbachalm. Der Gasthof hat leider geschlossen. Unsere erfrorenen Zehen hätten sich sehr auf eine warme Stube gefreut. Bei der Haltestelle Zirmbachalm müssen wir zwar immer noch eine halbe Stunde auf den Bus warten, aber wir sind uns einig, dass es hier eindeutig feiner zu warten ist als direkt neben der Straße.
Hinweise
Die Skitour sollte nur bei günstiger Lawinensituation gegangen werden. Im oberen Teil der Tour ist Spitzkehrentechnik und sicheres Gehen und Abfahren gefordert. Damit ist die Tour keine Einsteigertour! Für das Abfahren ist weiters ein gutes Orientierungsvermögen notwendig. Die Tour sollte nur bei guten Sichtverhältnissen durchgeführt werden. Aufgrund der Höhenlage gibt es auf dieser Tour keine Bäume (Sträucher auch nur zu Beginn) zur Orientierung. Im Falle eines Whiteouts ist das Orientieren im Gelände hier also nahezu unmöglich.