Ich mache Urlaub im schönen Vorarlberg und reise zuerst von der Steiermark mit dem Railjet nach Bludenz, fahre mit der Montafoner Bahn weiter bis Schruns und mit dem Bus 650 nach Gaschurn, wo ich schnell meine Unterkunft für die nächsten zwei Nächte beziehe und direkt noch eine Runde gehen möchte, um mir die Beine zu vertreten. Gesagt, getan – und obwohl es regnet – fahre ich mit demselben Bus 650 ein paar Stationen zurück, nämlich nach Gortipohl Innergant, zum Ausgangspunkt meiner Wanderung.
Weg zum Balbierfall
Direkt von der Haltestelle gehe ich am Gehsteig der Bundesstraße bis zur nächsten Quergasse im Westen – dem Innergantweg – und biege links ab. Hier gibt es auch ein Schild, das zum „Haus Wasserfall“ deutet. Ich marschiere die asphaltierte Straße bergauf und gehe an Häusern vorbei bis ich zu Wandermarkierungen gelange, die mich nach rechts in Richtung „Gortipohl / Wasserfall“ leiten. Ich folge den gelb-weißen Markierungen und biege vor dem „Haus Wasserfall“ nach rechts ab und nehme einen Wiesenweg leicht bergauf.
Weitere Schilder weisen mich an zwei Weidegatter zu passieren und an einem weiteren Haus vorbeizugehen. Nach einem kurzen Anstieg kann ich den Wasserfall endlich sehen, denn zu Hören war er schon länger. Vor dem Wasserfall, bei dem das Wasser ca. 17 Meter nach unten schießt, gibt es eine Holzbrücke, von welcher der Blick besonders schön ist, obgleich man auch ein bisschen nass wird.
Ich schaue mir den Balbierfall von unterschiedlichen Perspektiven an und gehe auf der anderen Seite der Brücke wieder bergab in Richtung Gortipohl Kirche – zu Beginn über den Kreuzweg. Auf den Wegweisern lese ich auch ein paar Gipfelziele, die für mich an diesem regnerischen Tag aber nicht interessant sind: u.a. Grappeskopf, Netzaalpe und Roßberg.
Abstieg und Illweg nach St. Gallenkirch
Ich gehe den Kreuzweg ein Stück bergab, dann gibt’s die Wahl zwischen Schotterweg oder Wiesenweg (beide führen in die Ortschaft zurück). Ich wähle den Wiesenweg (wieder gelb-weiß), weil er mir schöner erscheint – bei Regen ist er aber definitiv auch nasser 😉 Ich komme zurück in die Ortschaft Gortipohl und könnte hier schon zur nächsten Bushaltestelle gehen und heimfahren, folge aber den Markierungen nach „St. Gallenkirch über Illweg“. Diese führen mich über die Bundesstraße, vorbei an Häusern, einem Sägewerk und in Richtung Sportplätze. Dort biege ich rechts ab zur Kneippanlage und komme auf einen sehr idyllischen Pfad neben einem kleinen Bächlein, das später in die Ill mündet.
Diesen schönen Weg, der (bei Regen) selbst ein bisschen nass ist, wandere ich eine Weile entlang und komme schließlich der Ill näher. An einer überdachten Brücke gäbe es eine weitere Möglichkeit die Tour abzukürzen und zu einer Bushaltestelle in der Ortschaft zurückzukehren, aber ich gehe noch weiter und folge den Schildern nach St.Gallenkirch und bleibe bei der nächsten Kreuzung links am Wanderweg.
Illweg. Fotos: Alice Frischherz
Das Weitergehen lohnt sich, denn der Pfad verändert sich nochmals und führt mich durch märchenhafte bemooste Waldpassagen. Die nächste Brücke, die nach ein paar kleinen Hütten (ehemals Ziegenställe) im Wald gelegen ist, überquere ich und gehe über einen Wiesen- und Schotterweg hinauf in die Ortschaft St. Gallenkirch. Mein Bus fährt von der Haltestelle St. Gallenkirch Zentrum (gleich vor der Kirche) ab. Beim Gebäude daneben (hier ist ein i für Information) gibt es öffentliche Toiletten, die ich während meiner Wartezeit benutze.
Bushaltestelle St. Gallenkirch Zentrum mit Toiletten. Foto: Alice Frischherz
Fazit und Varianten
Trotz des Regen war die Tour sehr schön und ist sicherlich bei jedem Wetter empfehlenswert. Kurze Wanderungen wie diese, finde ich optimal um nach einem langen Reisetag (oder Arbeitstag etc.) die Beine zu vertreten und sie zeigen, dass man nicht immer weit hinauf in die Berge fahren muss um in der Natur zu sein. Durch die Möglichkeit die Runde zu verlängern, kann hier auch eine ausgedehnte Tageswanderung unternommen werden.
Tourdaten
Die Route in Zahlen: 2:00 Std Wandern 200 HM 250 HM 6.5 km GPX Track
Erreichbarkeit: Diese Tour kann mit öffentlichen Verkehrsmitteln z.B. von Feldkirch, Landeck, erreicht werden.
Seit Alice das Klimaticket hat, legt sie alle Strecken die möglich sind öffentlich zurück und verzichtet bewusst aufs Auto. Auch wenn sie dafür mehr Zeit benötigt, hat sie das Gefühl diese besser nutzen zu können, als im Auto. Vor allem nach anstrengenden Bergtouren genießt sie es, sich während der Rückfahrt nicht konzentrieren zu müssen. Sie fährt auch mal mit dem Zug quer durch Österreich um einen Klettersteig zu machen. Neben wandern und klettern verbringt sie ihre Freizeit auch im Reitstall.