Wellengeflüster – dem Wiestalstausee auf der Spur

Foto: Karl Plohovich

Der beeindruckende Wiestalstausee wird an seinem NW-Ufer von der – bei Bikern beliebten – L107 eingefasst. Auf der SO-Seite können Forststraßen und Steige miteinander verbunden werden, sodass sich – verborgen und versteckt – eine Seeblick-reiche Wanderung ergibt, Wellengeflüster inklusive. Die ÖFFI-Verbindung ist leider sonntags nicht möglich.

Der Start bei der Station „Wiestal Staumauer“ (Bus 450/452)) hat gleich die erste Attraktion dieser Spaziergang-Wanderung parat: Zur einen Hand die Wasserfläche – zur anderen der Tiefblick zum Rinnsal in der Schlucht: Die Fortsetzung diese Canyons also verbirgt sich seit mehr als 110 Jahren – die Staumauer wurde bereits vor dem Ersten Weltkrieg fertig gestellt! – unter flüsternden, manchmal vielleicht auch brüllenden, Wellen.

Blick von der Staumauer in den „Fjord“ – seit 1913. Foto: Karl Plohovich
Blick von der Staumauer in den „Fjord“ – seit 1913. Foto: Karl Plohovich
Wildromantisch. Foto: Karl Plohovich
Wildromantisch. Foto: Karl Plohovich

(Manchmal kann man AbenteurerInnen in Kletterausrüstung zum Canyoning in die Schlucht hinunter/heraufklettern sehen.)

Auf Asphalt geht es in wenigen Minuten hinauf und durch einen Bauernhof (ohne Hund).

Die letzten Meter Asphalt. Foto: Karl Plohovich
Die letzten Meter Asphalt. Foto: Karl Plohovich

Danach beginnt die offenbar von schweren Holz-LKWs perfekt glattgewalzte Forststraße.

Wo führt der rechts abzweigende Zugweg hin? Schon bin ich in schönerer Umgebung.

Eifelturm-Assoziationen: 380 kV-Leitung; Manchmal kommt die Sonne von unten. Fotos: Karl Plohovich

Als dieser Fahrweg den Wasserspiegel des Stausees erreicht und hier auch endet, stehe ich an der besten Stelle dieser Tour, um – an heißen Tagen – die Füße im Wasser zu kühlen (Titelfoto).

Nun beginnt das Wellengeflüster: ein nettes, schmales Steiglein windet sich auf und ab dem Ufer entlang, quert einige Wasserläufe, schlängelt sich zwischen Bäumen hindurch.

Heimlichkeiten - Geflüster. Foto: Karl Plohovich
Heimlichkeiten – Geflüster. Foto: Karl Plohovich
Zeugen von Brüllen, statt von Geflüster müssen überstiegen werden. Foto: Karl Plohovich
Zeugen von Brüllen, statt von Geflüster müssen überstiegen werden. Foto: Karl Plohovich

Man erreicht eine große, schöne Wiese, an deren oberem Rand die Forststraße verläuft. Je nach Jahreszeit wird man nach Belieben hinaufsteigen, oder sich, das Gras schonend, am Wiesenrand zur breiten Fahrbahn hinauftasten.

Die schöne Wiese – mit Blick zum Ochsenberg. Foto: Karl Plohovich
Die schöne Wiese – mit Blick zum Ochsenberg. Foto: Karl Plohovich

Die Waldstraße verläuft circa 110 Meter über dem See: mit dem Wellengeflüster ist es vorbei, aber der Blick auf die Wasserfläche hat allemal seine Reize: Grün und türkis changieren: vielleicht ist dies so faszinierend, weil wir diese Farbtöne eher mit dem Aufblick zum Himmel verbinden. Wenn sie auf einmal auch unter uns auftauchen, so scheint ein Stück Himmel auf die Erde geholt zu sein.- Wem diese Farben allzu großes Fernweh verursachen, möge Trost darin finden, dass sie auch zum Guten, das so nahe ist, gehören!

Himmlische Farben, wenn man die Augen erhebt und wenn man sie niederschlägt. Foto: Karl Plohovich
Himmlische Farben, wenn man die Augen erhebt und wenn man sie niederschlägt. Foto: Karl Plohovich

Knapp nach der Brücke (671 Meter ÖK: hier macht die viel befahrene Forststraße eine Linkskehre, gerade aus wächst Gras am Mittelstreifen) führt ein Fahrweg nach rechts steil bergab.

Die Brücke, ÖK 671m, mit der Abzweigung zum Seehütten-Geflüster. Foto: Karl Plohovich
Die Brücke, ÖK 671m, mit der Abzweigung zum Seehütten-Geflüster. Foto: Karl Plohovich

Auch diesen Weg will ich erforschen – und ende bei einer Hütte (!) am See, die ich auf keiner meiner Karten-Layer finden konnte; fantastischer Rastplatz, Wellengeflüster inclusive!

Der Abstieg/Aufstieg von 120 Höhenmeter zahlt sich aus – Ruheplatz am Wasser. Foto: Karl Plohovich
Der Abstieg/Aufstieg von 120 Höhenmeter zahlt sich aus – Ruheplatz am Wasser. Foto: Karl Plohovich

In sanfter Steigung folge ich dem Fahrweg, bis bei einem kleinen Steinmann ein guter Steig nach rechts abzweigt. Dieser führt in der Folge wieder zu einer Forststraße und weiter über Bauernhöfe und Asphalt hinunter ins Wiestal und zur Haltestelle Neuhäusl.

Durch die Häusergruppe „Am Schwarzenberg“ ins Wiestal. Foto: Karl Plohovich
Durch die Häusergruppe „Am Schwarzenberg“ ins Wiestal. Foto: Karl Plohovich

Falls sich Wartezeiten ergeben, könnte man an heißen Tagen im Weißbach noch ein wenig plantschen.

(Nicht nur) ein Kinderspielplatz (mit Schattenriss) – am Weißbach beim Pumpwerk. Foto: Karl Plohovich
(Nicht nur) ein Kinderspielplatz (mit Schattenriss) – am Weißbach beim Pumpwerk. Foto: Karl Plohovich

Wer die Fuschlsee-Runde kennt und wem dort zu viel Betrieb ist, könnte mal das SO-Ufer des Wiestalstausees probieren; er/sie wird mir hoher Wahrscheinlichkeit alleine unterwegs sein. Die Stille ist – je nach Jahres- und Tageszeit – vom Verkehr (Biker!) auf der Wiestalstraße etwas getrübt.
Diese Route ist zu jeder Jahreszeit und bei (fast) jedem Wetter in beiden Richtungen gut machbar. Bei der Haltestelle Neuhäusl gibt es ein schützendes Wartehäuschen.

Trockenes Warten bei (Niesel) Regen möglich. Foto: Karl Plohovich
Trockenes Warten bei (Niesel) Regen möglich. Foto: Karl Plohovich

Fast Kinderwagen tauglich ist jene Variante, die nur die Forststraße nutzt; dabei bleibt das Wellengeflüster allerdings ungehört.

Tourdaten

Die Route in Zahlen:   3:00 Std Wandern   300 HM   300 HM   8 km   GPX Track

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert