Almtalbahn und Windhagkogel

Bahnhof Grünau. Foto: Veronika Schöll

Steile Wege führen von Grünau im Almtal auf den Windhagkogel und hinunter nach Scharnstein. Auch der Gipfel des (kleinen) Bruders des Hochsalms bietet herrliche Aussicht in die Salzkammergut Berge.

Diese Tour ist eine unserer Bahn zum Berg Community Wanderungen, mehr Informationen zu unseren Bergtouren findest du hier.

Wenn man rechtzeitig aufsteht, dann kann man die Tour auch gemeinsam in der Gruppe genießen. Wann man aber erst nach dem Wecker wach wird, dann muss man den „Bahn zum Bergler:innen“ nachhecheln, Spuren lesen und Schnitzel jagen, zumindest mir ist das so ergangen. Spoiler: Gipfelfoto vollzählig dank Salzkammergut Shuttle.

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Info: Die Vorabprüfung hat in den nächsten Tagen keine passenden Hin- und Rückfahrtverbindungen gefunden.

Glöckerlweg oder Abkürzer auf den Windhagkogel

Ich sitze also nach verpatzem Frühaufstehen eine Stunde später im Zug Richtung Wels und überlege mir, wie ich die Zeit wieder gut machen könnte. Ich weiß, dass meine WanderkollegInnen direkt vom Bahnhof in Grünau im Almtal loswandern werden. Deshalb bestelle ich mir das Salzkammergut Shuttle um diesen Weg abzukürzen und mich bis Enzenbachmühle bringen zu lassen. Von dort werde ich den Glöckerlweg in die andere Richtung gehen und die Gruppe bei der Abzweigung zum Aufstieg auf den Windhagkogel treffen. Das spart gut fünf Kilometer.

Wo man sonst noch hinwandern kann, finde ich direkt am Bahnhof in Grünau heraus. Foto Veronika Schöll
Wo ich sonst noch hinwandern könnte, finde ich direkt am Bahnhof in Grünau heraus. Foto Veronika Schöll

Doch erstens kommt es anders und zweitens als man denkt.

Als ich in Grünau aussteige, entdecke ich auf meinem Handy ein paar Nachrichten, die alle ankündigen, dass sich das Shuttle um eine halbe Stunde verspäten wird. Damit wächst der Vorsprung der anderen wieder. Ich sitze ein wenig am Bahnhof herum und träume von ein paar Tagen Urlaub im Bergsteigerdorf Grünau im Almtal, bis mich das Shuttle aufliest und bei der Enzenbachmühle aussteigen lässt. Ich wandere gleich los, den Beginn des Weges kenne ich ja von meiner Hochsalm Tour.

Soloaufstieg

Nach kurzer Zeit biege ich von der Forststraße Richtung Hochsalm nach links auf den Glöckerlkweg ab, es geht gleich rasant steil nach oben. Das Handy klingelt und Nikolaus gibt den Standort der Gruppe frei. Hm – zwanzig Minuten hat diese noch Vorsprung. Beim ausgemachten Treffpunkt finde ich frische Fußspuren am gatschigen Weg :-). Der steile Pfad kreuzt manchmal eine Forststraße, ist mit Steinmanderln markiert und immer gut zu finden.

Sarah und Nikolaus eine halbe Stunde vor mir. Foto Martin Heppner
Sarah und Nikolaus eine halbe Stunde vor mir. Foto Martin Heppner

Nach dem ersten Aufschwung passiere ich ein kleines Forsthaus und erblicke vor mir den weiteren Aufstiegsweg in der Flanke des Windhagkogels. Hoch oben leuchten ein roter und ein gelber Rucksack aus dem felsdurchsetzten Wald. Nach einer längeren Querung durch hohes Gras – umgeknickte Halme weisen auf eine kürzliche Begehung des Pfads hin, steilt es nochmals ordentlich auf. Ich eile über die letzten Meter und erreiche das Gipfelplateau. Mit bereits sensationeller Aussicht quere ich leicht unterhalb des Grats bis zum Gipfelkreuz.

Achtung: Gehen und schauen gleichzeitig, ist keine gute Option. Runterpurzeln auch nicht. Das und die zahlreichen Walderdbeeren, die ich nicht hängen lassen kann, vermindern zwar mein Gehtempo, aber ich erreiche rechtzeitig zum Gipfelfoto, gut durchgeschwitzt, den Rest der Meute. Freu!

Gipfelselfie am Windhagkogel. Foto Martin Heppner
Gipfelselfie am Windhagkogel. Foto Martin Heppner

Gemeinsamer Abstieg nach Scharnstein

Nach einer kurzen Pause machen wir uns gemeinsam an den Abstieg. Der ist genauso steil wie der Aufstieg. Und rutschig, Hände sind ein probates Hilfsmittel um die kleinen Schwierigkeiten abzumildern. Nachdem der Weg sanfter wird, pendle ich zwischen den einzelnen Gruppenmitgliedern und lasse mich durch nette Gespräche unterhalten.

Abstieg! Foto Veronika Schöll
Abstieg! Foto Veronika Schöll

Nach dem Grünauberg gilt es eine Entscheidung zu treffen. Nach links führt der Weg anspruchsvoller über die Hohe Mauer und die Scharnsteiner Spitze direkt zur Burgruine Scharnstein. Bei feuchtem Wetter oder wie heute vorangegangenem Regen ist dieser Weg nicht empfehlenswert, haben wir uns sagen lassen.

Das Ziel im Tal: Scharnstein. Foto Veronika Schöll
Das Ziel im Tal: Scharnstein. Foto Veronika Schöll

Deshalb nehmen wir den direkten Weg ins Tal, der durch üppiges Grün führt und zeitweise auch recht rutschig ist. Dieser trifft auf dann auf eine Forststraße, die unterhalb der Burgruine nach Scharnstein führt. Hier gibt es eine kleine Labestation für durstige Seelen. Ein Wegbier oder Radler ist willkommen.

Üppiges Grün und Telekien. Foto Martin Heppner
Üppiges Grün und Telekien. Martin Heppner

Was wir in Scharnstein gemacht haben

Unsere Wanderung nähert sich ihrem Ende. Wir erreichen den Ort, vorbei am Sensenmuseum und über die Almbrücke auch gleich den Bahnhof in Scharnstein.

Über die Alm ins Ortszentrum von Scharnstein. Foto Martin Heppner
Über die Alm ins Ortszentrum von Scharnstein. Foto Martin Heppner

Den lassen wir aber fürs Erste hinter uns und gelangen über die Hauptstraße ins Ortszentrum von Scharnstein. Hier werden wir im Café Mittermeier schon erwartet. Auch ohne Verabredung ist das Bäckerei-Café ein netter Ort um auf die nächsten oder übernächsten Zug der Almtalbahn zu warten. Damit das auch so bleibt, sind wir hier. Die Almtalbahn ist von der Stilllegung und den Ersatz durch Busverkehr bedroht. Das macht auch Bahn zum Berg betroffen und wir möchten durch die Diskussion mit Politik, Tourismus, Anrainer:innen und Medien ein Zeichen setzen und etwas zum Erhalt dieser Bahnlinie beitragen.

Martin, Peter, Sarah, Nikolaus, Veronika und das Café Mittermaier
Martin, Peter, Sarah, Nikolaus, Veronika und das Café Mittermaier

Sarah Pallauf, Vorsitzende von Bahn zum Berg hat dieses erfolgreiche Treffen organisiert und in einer Bahn zum Berg Pressemitteilung zusammengefasst: „Von der Schiene auf die Straße ist immer ein Rückschritt“. Unterzeichne auf du bitte die Petition zum Erhalt der Almtalbahn. den Link findest du im oben genannten Artikel.

Da oben ist der Windhagkogel! Foto Atelier Mitzi
Da oben ist der Windhagkogel! Foto Atelier Mitzi

Tourdaten

Die Route in Zahlen:   6:00 Std Wandern   1.000 HM   1.000 HM   14 km   GPX Track

3 Kommentare

  1. Achtung:
    Wels Hbf – Grünau im Almtal ab Mo. 07.07.2025, 07:30 Uhr – Fr. 05.09.2025, 18:50 Uhr Schienenersatzverkehr.
    Hier wird in die Almtalbahnstrecke investiert. Um dann zu sperren, wenn’s fertig ist? Kannst nicht erfinden.

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