Heute habe ich eine Umsteigezeit von knapp eineinhalb Stunden gegen eine halbe Stunde mehr Fahrzeit eingetauscht – ein guter Deal. Und so starte ich meine Tour in Rottenmann und folge dem Rastlandradweg R15 nach Trieben. Der R15 führt von Selzthal nach St. Michael und verbindet den Ennsradweg R7 mit dem Murradweg R2. Der Einstieg in Rottenmann befindet sich unweit des Bahnhofs und ist leicht zu finden (Richtung Boder halten und leicht bergauf bis zur ersten Beschilderung fahren).
Nun geht es zunächst flach und gemütlich nach Trieben. Für die circa 10 Kilometer lange Strecke, die größtenteils auf wenig befahrenen Nebenstraßen verläuft, benötige ich etwa eine halbe Stunde.
Nach dem Verlassen des Bahnhofs biege ich nach links in Richtung Boder ab. Foto: Martina Friesenbichler
Ab Trieben wird es ernst, ich muss über den Triebener Tauern, der das Paltental mit dem Murtal verbindet. Die Passstraße scheint bei Radler:innen und Motorradfahrer:innen gleichermaßen beliebt zu sein. Es ist schönes Ausflugswetter und ich bin nicht die einzige, die heute unterwegs ist. Entlang der Triebener Tauernstraße sind es circa 10 Kilometer und ca. 600 Höhenmeter bis zur Passhöhe in Hohentauern. Die Auffahrt über die stark befahrene Passstraße kann teilweise umgangen werden, wenn man beim Kraftwerk Sunk der Triebensteinrunde (offizielle MTB-Strecke) folgt. Sollte man (gedankenverloren oder aus anderen Gründen) die Abzweigung verpassen, gibt es beim Gasthof Brotjäger eine weitere Möglichkeit, in die MTB-Strecke einzufädeln. Die damit verbundene Gegensteigung wollte ich mir heute ersparen und so fahre ich noch ein Stück weiter, bis ich schließlich über die Alte Tauernstraße die Passhöhe in Hohentauern erreiche.
Erster Blick auf mein Tagesziel und zweite Einstiegsmöglichkeit in die MTB-Route. Foto: Martina FriesenbichlerAlte Tauernstraße (reserviert für Radler:innen). Foto: Martina Friesenbichler
Mein Rad parke ich der Nähe der Passhöhe, wo ich praktischerweise auch meine Wasservorräte auffüllen kann, bevor ich mich in Richtung Triebenstein, meinem heutigen Ziel, aufmache.
Hohentauern ist erreicht. Ich parke mein Fahrrad in der Nähe der Passhöhe. Foto: Martina FriesenbichlerErster Wegweiser am Ortseingang. Foto: Martina Friesenbichler
Ich gehe zunächst die Dorfstraße entlang und biege an der ersten Abzweigung rechts ab. Nach dem letzten Gehöft wird die Straße zur Forststraße, der ich nun bis zum Einstieg in den Wald folge. War der Weg bis dahin eher gemächlich, wird es ab jetzt richtig steil. Auf einer Strecke von 1,3 Kilometer sind knapp 500 Höhenmeter zu überwinden. Der Aufstieg durch den Wald ist trotz der Steilheit ohne nennenswerte Schwierigkeiten und angenehm schattig. Nur das letzte Wegstück vor der kleinen Gipfelwiese ist felsig, hier ist Trittsicherheit gefragt. Wanderstöcke leisten (vor allem beim Abstieg) gute Dienste.
Ich komme auch an einer (ehemaligen) Fleischerei vorbei. Foto: Martina FriesenbichlerEinstieg in den Wald. Der Weg führt steil hinauf zum Gipfel. Foto: Martina FriesenbichlerDie Waldgrenze ist erreicht. Der felsige Gipfelaufbau ist bereits sichtbar. Foto: Martina Friesenbichler
Oben angekommen genieße ich den erwarteten Ausblick auf die Bösensteingruppe, die Skiberge des Triebentals und nach Hohentauern. Nur die Gesäuseberge wollen sich heute nicht so recht zeigen, sie bleiben hinter den Restwolken der nächtlichen Gewitter versteckt.
Triebenstein (1.810 Meter). Foto: Martina FriesenbichlerBösensteingruppe. Foto: Martina FriesenbichlerAuch eine Überschreitung wäre möglich. Nach meinen Recherchen allerdings weglos und mit leichter Kletterei verbunden. Foto: Martina FriesenbichlerSeenlandschaft von Hohentauern. Foto: Martina FriesenbichlerLinks oberhalb der Skipisten von Hohentauern thront der Geierkogel. Foto: Martina Friesenbichler
Nach einer ausgiebigen Gipfelrast geht es auf dem gleichen Weg wieder zurück nach Hohentauern und von dort aus mit dem Rad hinab zum Bahnhof in Trieben.
Bereit für die Abfahrt nach Trieben. Foto: Martina FriesenbichlerBahnhof Trieben mit Warteraum am Bahnsteig. Foto: Martina Friesenbichler
Tourdaten
Die Route in Zahlen: 7:00 Std Bike & Hike 1.150 HM 1.150 HM 38 km GPX Track
Martina kommt aus Graz und ist begeisterte Radlerin. Sie schätzt die Flexibilität und Nachhaltigkeit dieser Fortbewegungsart in ihrem Alltag. Ihre Freizeit verbringt Martina am liebsten in den Bergen. Vor kurzem hat sie die Vorzüge der Anreise zu ihren Wander- und Bergtouren mit Zug und Rad entdeckt - es eröffnen sich neue Optionen und viele Ziele lassen sich so leichter oder überhaupt erst erreichen.