Stein am Mandl, einer der besten Aussichtsgipfel in den Rottenmanner Tauern. Verlangt ein wenig Ausdauer im Aufstieg über den Kamplsteig, belohnt aber mit einer sagenhaften Gipfelschau und einem idyllischen Bergsee.
Rottenmann
Es gilt, ein attraktives Gipfelziel zu finden, das von Graz und Wien gleichermaßen erreichbar ist und das wir beide noch nicht kennen. Beim Stein am Mandl stimmen unserer beiden Gipfellisten überein und so treffen Johannes und ich uns schon im Zug von Graz nach Rottenmann, in den ich in Leoben zusteige.
Vom Bahnhof Rottenmann zum Wanderstart. Fotos Veronika Schöll
Den Bahnhof verlassen wir Richtung Stadt und durchqueren diese, werfen einen kurzen Blick in die historische Altstadt von Rottenmann, und folgen schließlich dem Wegweiser zum Gasthaus Stadtwald. Beim einem kleinen Wasserschlösschen finden wir den ersten Wegweiser zum Kamplsteig. Achtung, nicht wie wir dem Weg auf den Kalvarienberg folgen, sondern nach einem kurzen Wiesenweg weiter auf einer Waldstraße bis links der Kamplsteig abbiegt. Unser kleiner Ausflug führt zwar auch durchs Dickicht, teilweise weglos, zum richtigen Weg, endet aber mit zerkratzten Wadeln.
Kamplsteig
Der Kamplsteig führt über etwa tausend Höhenmeter auf den Rossboden, einer weiten Almfläche rund um den Gipfel des Stein am Mandls. Der schmale Wiesensteig ist sehr steil und sonnenbeschienen. Die wenigen schattigen Stellen nutzen wir für Trinkpausen und ich beneide Johannes um seine Stöcke. Den Steig im Abstieg? Nein, nicht empfehlenswert. Er ist voll langem, trockenen Grases und das ist verdammt rutschig. Augen (nicht) zu und durch!
Stein am Mandl
Meine Trinkvorräte sind an diesem heißen Tag schon vor dem Gipfel zu Ende. Johannes war umsichtig: Er hat noch eine große Flasche Wasser im Rucksack, von der ich mir etwas abzapfen darf. Danke!
Vierhundert Höhenmeter trennen uns noch vom Gipfel. Die weite Hochfläche des Rossfelds bietet bereits beeindruckende Blicke in die umliegende Bergwelt. Sogar Grimming und Dachstein erscheinen auf der Bildfläche.
Wir genießen.
Oben angekommen, Gipfelfotos, Gipfelbucheintrag und kurzer Gedankenaustausch mit ebenfalls gerade angekommenen Berggehern.
Dann widmen wir uns Jause und Aussicht. (Titelbild)
Globuckensee
Weiter gehts zu einem kleinen idyllisch gelegenen Bergsee. Wir folgen dem Wegweiser Globuckensee (hier Globockensee) zu einer Einsattelung zwischen Seegupf und Stein am Mandl. Von hier steigen wir über eine felsige Steilstufe zum See hinab. Ein paar einfache Seilversicherungen erleichtern den Weg.
Zuerst kühlen wir unsere Füße im See ab. Aber da das Wasser ist so verlockend ist, trotz zahlreicher Bewohner – unter anderem Frösche und ihre Nachkommenschaft, schwimme ich eine Runde.
Rottenmanner Hütte
Erfrischt und des Lebens froh machen wir uns an den Abstieg zur Rottenmanner Hütte, einem beliebten Nachmittagsziel der Rottenmanner und Frauer. Trotz gutem Betrieb auf der Hütte werden wir freundlichst begrüßt und unser Wunsch nach einem Radler, den wir stehend an der Budl trinken, wird sofort erfüllt. Die Wirtsleute informieren uns außerdem über die hiesigen Tourenmöglichkeiten :-).
Dann gehts abwärts nach Rottenmann zurück. Bei jedem Schritt wirds heißer an diesem Augusttag und der Durst wird schnell wieder größer. Das letzte Stück auf Asphalt bringen wir daher recht flott hinter uns. Den Zeitgewinn investieren wir in einen weiteren Stehradler in Rottenmann. Danach marschieren wir beschwingt zum Bahnhof. Um die 1.400 Höhenmeter komplett zu machen – es fehlen noch drei – müssen wir noch ein wenig bergauf, über den Bahnhof hinaus gehen. Aua! 1.400. High five. Alles einsteigen! Schön wars!