Das Zahme Gamseck ist im Sommer ein beliebter, stellenweise versicherter Anstieg auf das Raxplateau. Bei Schneelage ist der Anstieg nicht nur anspruchsvoller, sondern auch weniger frequentiert. Mit passender Ausrüstung und Erfahrung ist es dennoch eine sehr schöne Tour in traumhafter Landschaft.
Mit dem Railjet kommt man z.B. von Wien oder Graz nach Mürzzuschlag, dort in den Bus 189 Richtung Mariazell umsteigen und bis zur Haltestelle Altenberg an der Rax Kapelle fahren.
Info: In den Wintermonaten verkehrt der Bus nach Altenberg nur während der Woche.
In Altenberg an der Rax gehen wir taleinwärts auf einer asphaltierten Straße, der Beschilderung zum Gamseck folgend.


Die Straße wird zu einer Forststraße, deren Kehren wir auf einem Wanderweg abkürzen. Am Naßkamm treffen wir wieder auf die Forststraße, außerdem auf den Wanderweg von Hinternaßwald. Ein großer Schilderbaum zeigt die diversen Wandermöglichkeiten, die es hier gibt.


Wir wandern an der privaten Gamseckerhütte vorbei und erreichen den Gupfsattel. Hier wird das Gelände erstmals etwas alpiner.


Die erste versicherte Kletterstelle des Zahmen Gamsecks ist an diesem nebligen Herbsttag noch schneefrei, aber bald haben die Felsen eine dünne Schneeauflage.


Je höher wir kommen, desto mehr wird auch der Schnee. Das erfordert einerseits höhere Konzentration und Vorsicht, andererseits taucht man immer mehr in eine traumhafte Winterlandschaft ein.


Nach etwa 350 Höhenmetern am versicherten Gamsecksteig, welcher die Schwierigkeit A nie überschreitet, erreichen wir das weitestgehend flache Plateau der Raxalpe. Die Schneedecke am Plateau ist aufgrund der starken Windverwehungen kleinräumig sehr unterschiedlich. Der größte Teil ist abgeweht und man geht auf den gefrorenen Grasbüscheln, stellenweise sinkt man aber fast bis zu den Knien ein. Die Navigation im Nebel ist eine Herausforderung, das Handy mit heruntergeladenem Track und ausreichend Akku ist in diesem Szenario eine wichtiges Hilfsmittel.


Über die Heukuppe, mit 2.007 Metern der höchste Punkt der Rax, wandern wir bis zum Karl-Ludwig-Haus. Die Hütte hat trotz widriger Außenbedingungen geöffnet und ich genieße als einziger Gast einen warmen Kakao.

Über den breiten und wenig schwierigen Schlangenweg gelangt man zum Preiner Gscheid, wo man in den Bus nach Payerbach-Reichenau steigt. In den Wintermonaten, wenn der Bus vom Preiner Gscheid nicht mehr fährt, kann man nach Prein an der Rax oder über einen der versicherten Steige durch die Raxmäuer (z.B. Gretchen- oder Reisstalersteig) zurück nach Altenberg absteigen (zusätzlich 400 Höhenmeter bergab).






