Ganz einfache Schneeschuhwanderung auf der Rax zur Höllentalaussicht. Ideal zum ersten Ausprobieren im nahezu flachen Gelände.
Einsteigertipps
Generell gilt: Wenn es auf der Rax Schnee gibt, dann ist sie ein Paradies für Schneeschuhwanderer! Am Plateau oben können kurze und lange Touren nahezu beliebig gewählt werden!
Die Rax ist so paradiesisch, weil man mit Schneeschuhen tendentiell flache Strecken bevorzugt. Wird es im Aufstieg zu steil, hat man mit Schneeschuhen meistens nicht die Möglichkeit – wie mit Tourenschi – den Hang in Serpentinen hinaufzugehen. Das liegt daran, dass man mit Schneeschuhen nicht richtig aufkanten kann.
Bergab kann man mit Schneeschuhen ab einem gewissen Gefälle und abhängig vom Untergrund rutschen und wenn man die Technik beherrscht, auch absichtlich. Lenken kann man allerdings so gut wie nicht.
Bedeutet eben: Flach bis hügelig ist das Gelände für Schneeschuhwanderer!
Für mich ist ein Schneeschuh eine Hilfestellung um im Schnee unterwegs zu sein. Mit normalen Bergschuhen ist das im tiefen Schnee recht anstrengend, weil man tief einsinkt und jeder Schritt etwas zurückrutscht.
Ob mit, oder ohne Schneeschuhen: Die Geschwindigkeit ist im Schnee deutlich reduziert, weil anstrengender. Ich rechne mit 2/3 meiner normalen Geschwindigkeit.
Der Unterschied zu Schitouren liegt für mich darin, dass ich nach einem 3 Stunden Aufstieg mit Tourenski in 30 Minuten wieder unten bin.
Mit Schneeschuhen dauert der Abstieg aber noch einmal 2-3 Stunden!
Tipp: Wer gerne seine erste Schneeschuhtour geführt erleben möchte, für den habe ich zwei Adressen parat. Das hat den Vorteil, dass man die wichtigsten Infos erklärt bekommt und die Gehtechniken unter Anleitung ausprobieren kann.
- Ein Basic-Kurs Schneeschuhwandern vom Alpenverein Edelweiß
- Ein Schnupperkurs Schneeschuhwandern bei der Abenteuerakademie (mein erster Kontakt mit Schneeschuhen)
Leider konnten wir innerhalb der nächsten 6 Tage keine Verbindung mit öffentlichen Verkehrsmitteln von Saalfelden am Steinernen Meer zu dieser Tour für dich finden.
Vom Bahnhof Payerbach-Reichenau fahren zwei Buslinien ab – beide fahren zuerst zur Raxseilbahn. Eine davon wählt man eben.
Raxseilbahn
Die Raxseilbahn wurde im Jahr 2016 komplett renoviert und modernisiert und war daher recht lange nicht in Betrieb. Jetzt ist sie wieder voll im Einsatz.
Im Gasthaus der Bergstation kann man sich für EUR 10,- Schneeschuhe ausborgen. Da wir selbst Stecken mithatten, weiß ich nicht, ob diese extra kosten.
Ich finde das sehr praktisch, dass man sich die Schneeschuhe dort oben ausborgen kann. Bevor ich mir eigene gekauft habe, musste ich am Freitag Nachmittag schnell noch im Edelweiss Office vorbeigehen und diese dann nach Hause schleppen. Am Montag in der Früh dann der gleiche Ablauf retour. Für das Wochenende zahlen Alpenvereinsmitglieder derzeit EUR 13,00. Insofern sind die EUR 10,- in der Rax Bergstation preislich angemessen und komplett stressfrei!
Praterstern
Mit ganz wenigen Ausnahmen führen einmal alle Wege von der Bergstation Richtung Ottohaus und damit über den so genannten Praterstern. Als „Praterstern“ wird eine Wegkreuzung in Sichtweite des Otthaus bezeichnet.
Um dort hinzukommen muss man einmal nach Westen gehen, unter dem Schlepplift durch. Bis man den Hügel hinauf nach links zu einem Marterl abbiegt, kann es dort sehr stürmisch und unwirtlich sein.
Dauer: Berggasthof – Marterl: 30min
Ab dem Marterl ist man zwischen den Latschen weitgehend windgeschützt.
Kommt man zwischen den Latschen heraus, sieht man das Ottohaus das erste Mal. Ab jetzt sind es nur mehr 10min bis zum Praterstern. Die Schilder dort zeigen die verschiedenen Möglichkeiten an: Von den beiden die nach Nordern führen, wählen wir den linken zur Höllentalaussicht, während der rechte zum Wachhüttelkamm führt.
Dauer: Marterl – Praterstern: 30min
Höllentalaussicht
Der erste Teil ist auch bei viel Schnee problemlos zu gehen. Es gibt nur eine Richtung, auch wenn gar keine Markierung sichtbar ist. Im Winter 2018/2019 wurden dort allerdings alle paar Meter Schneestangen aufgestellt, die die Route der Schneeschuhwanderung markieren, so dass sogar bei ganz schlechter Sicht Verirren nicht möglich ist!
Schliesslich beginnt sanft ein Taleinschnitt sich abzusenken. Hier ist wichtig, dass man auf der linken Seite davon bleibt und nicht hinunter geht. Der Weg führt in gleichbleibender Höhe daran vorbei.
Ein kleiner Ausläufer des Taleinschnitts, ein kleiner Graben, wird ebenfall links umgangen, ohne Höhe zu verlieren.
Danach kommt bereits eine große Wiese, in deren Mitte wieder Wegmarkierungen stehen. Die Höllentalaussicht ist gerade aus, gleich nach den Latschen. Nach links ginge es zur Wolfgang-Dirnbacher-Hütte.
Der letzte Durchgang durch die Bäume und Latschen ist ohne Spuren nicht immer leicht zu finden. Hier hilft es darauf zu achten, ob es Schnittflächen bei den Ästen gibt. Dort ist der Weg ausgeschnitten worden – dort geht es durch!
Die Höllentalaussicht selbst ist eine Holzplattform mit Geländer. Spielt das Wetter mit, ist die Aussicht ins Höllental von dort sehr schön. Bei uns zieht gerade dickster Nebel durch.
Dauer: Praterstern – Höllentalaussicht: 30min
Auf dem Bankerl breite ich meine Aluminium-Rettungsdecke aus, damit wir uns hinsetzen können und wir jausnen.
Von der Bergstation bis zur Höllentalaussicht haben wir bei sehr moderatem Tempo etwa 1,5h gebraucht.
Ottohaus
Danach folgen wir unseren eigenen Spuren zurück zum Praterstern und gehen zum Ottohaus hinüber. Ich esse dort den schlechtesten Schweinsbraten meines Lebens nicht auf. Muss aber auch sagen, dass ich bisher im Ottohaus immer recht passabel gegessen habe.
Vom Ottohaus zur Bergstation der Raxseilbahn kann man in 30min bei schnellem Schritt, oder unter 60min bei sehr gemütlichem Schritt kommen.
Da das Stück von der Talstation der Raxseilbahn bis zum Bahnhof Payerbach-Reichenau mit dem Bus zurück gelegt werden muss, hilft es sich vorher die Busabfahrtszeiten anzuschauen.