Alpenvereinssteig

Spektakuläre Ausblicke ins hinterste Große Höllental. Foto: Alpenverein Edelweiss

Im hintersten Winkel des Großen Höllentals reichen die Felswände am höchsten in den Himmel. Für einen gesicherten Durchstieg – noch dazu in einer faszinierend wilden Felsenwelt – sind sie geradezu ideal. Das dachte sich um 1910 auch Camillo Kronich, der (geschäfts-)tüchtige Hüttenwirt des Ottohauses, der sich einen direkten Anstieg aus dem Höllental unter Umgehung der ehemaligen, als Konkurrenz betrachteten Speckbacherhütte wünschte und diese Idee bei August Cepl in Auftrag gab. Der so geschaffene Alpenvereinssteig (kurz AV-Steig) bietet keine besonderen Klettersteig-Schwierigkeiten. Unterwegs lauert aber viel Gehgelände, wo im wahrsten Sinn Trittsicherheit gefragt ist. Fehltritte sind tabu. Darüber hinaus halten sich im Frühjahr lange gefährliche Altschneefelder in den zahlreichen zu querenden Steilrinnen und -flanken, sodass sie Saison erst später einsetzt als anderswo.

Warntafel zum Alpenvereinssteig im Zustieg. Foto: Alpenverein Edelweiss
Warntafel zum Alpenvereinssteig im Zustieg. Foto: Alpenverein Edelweiss

Der Ausstieg befindet sich direkt bei der großartigen Höllentalaussicht, einem der zweifelsfrei schönsten Plätze der Rax, mit herrlichem Tiefblick ins Große Höllental und Ausblick zum Schneeberg.

Verbindungen mit Bahn und Bus von Wiener Neustadt

Wir empfehlen von Wiener Neustadt diese Verbindungen für die Hin- und Rückfahrten zur Tour:

Do. 28. Mrz. 2024

Wiener Neustadt Hauptbahnhof
Höllental Abzw. Weichtalhaus
Höllental Abzw. Weichtalhaus

Fr. 29. Mrz. 2024

Wiener Neustadt Hauptbahnhof
Höllental Abzw. Weichtalhaus
Höllental Abzw. Weichtalhaus

Sa. 30. Mrz. 2024

Wiener Neustadt Hauptbahnhof
Höllental Abzw. Weichtalhaus
Höllental Abzw. Weichtalhaus
Höllental Abzw. Weichtalhaus

So. 31. Mrz. 2024

Wiener Neustadt Hauptbahnhof
Höllental Abzw. Weichtalhaus
Höllental Abzw. Weichtalhaus
Höllental Abzw. Weichtalhaus

Mo. 1. Apr. 2024

Wiener Neustadt Hauptbahnhof
Höllental Abzw. Weichtalhaus
Höllental Abzw. Weichtalhaus

Di. 2. Apr. 2024

Wiener Neustadt Hauptbahnhof
Höllental Abzw. Weichtalhaus
Höllental Abzw. Weichtalhaus

Mi. 3. Apr. 2024

Wiener Neustadt Hauptbahnhof
Höllental Abzw. Weichtalhaus
Höllental Abzw. Weichtalhaus
Lizenzhinweise

Bahn nach Bahnhof Payerbach-Reichenau, weiter mit Bus Linie 341 ins Höllental, Haltestelle Weichtalhaus.

Zustieg

Vom Weichtalhaus über die Salza oder vom einem der Parkplätze an der Bundesstraße nach Westen (flussaufwärts) zur Straßengalerie und direkt davor links ab (Wegweiser).

Kurz steil ansteigen, dann rechts längere Querung unter Felswänden (Geländer) zur Schönbrunnerstiege. Die lange, angelehnte Eisenleiter geduldig hinauf zu einer Felslücke. Durch sie hindurch (erster schöner Höllental-Blick) und auf einem guten Gehweg unter der eindrucksvollen Blechmauer (Kletterrouten) weiter. Dann im Talgrund des Großen Höllentals auf einfachem Fahrweg zunächst flach, dann ansteigend in einen lauschigen Hochwald.

Zustieg im Großen Höllental. Foto: Alpenverein Edelweiss
Zustieg im Großen Höllental. Foto: Alpenverein Edelweiss

Vorbei an den Abzweigungen des Hoyossteigs (nach rechts) in Kürze zu der des Teufelsbadstubensteigs. Weiter zur Abzweigung des AV-Steigs und nun der blauen Markierungen folgend am Waldrand neben einer Geröllrinne weiter und nach einem Linksknick in einer ansteigenden Querung zu einem schütter bewachsenen Rücken und in Kehren steil hinauf zum Einstieg (980 Meter).

Bis hierher sind es circa 430 Höhenmeter bzw. 1 ¼ Stunden.

Klettersteig

Die Einstiegswand („Ceplwand“) wird über fünf abenteuerlich ausgesetzte, zum Teil gebogene Eisenleitern überwunden.

Gehgelände nach den Einstiegsleitern. Foto: Alpenverein Edelweiss
Gehgelände nach den Einstiegsleitern. Foto: Alpenverein Edelweiss

Weiter über ein kurzes doppelläufig gesichertes Gratstück und über einen baumbestandenen steilen Rücken zu einer rötlichen Felsnische. In einer leicht ansteigenden Querung unter den wilden Wänden nach rechts (etwas heikel) über eine Rinne und in einen schmalen Sattel hinter einem kleinen Turm.

Gehgelände im Mittelteil. Foto: Alpenverein Edelweiss
Gehgelände im Mittelteil. Foto: Alpenverein Edelweiss

In weiterer Folge über mehrere erosionsanfällige Rinnen, dazwischen auch einige felsige Passagen mit Sicherungen (Tritteisen, Stahlseil). Schließlich über einen Latschenrücken und um ein Eck in einen Kessel (dort eventuell Wasserdusche). Dann unter der Wandzone eine markante, ausgesetzte glatte Steilrampe (Tritteisen), die zu einer Leiter führt.

Auf der steilen Plattenrampe. Foto: Alpenverein Edelweiss
Auf der steilen Plattenrampe. Foto: Alpenverein Edelweiss

Dort die Einmündung des Gustav-Jahn-Steigs (Tafel, 1.370 Meter).

Vom Einstieg bis hierher sind es circa 1 ½ Stunden.

Über die steile Leiter zur Elsarast, bald darauf eine weitere kurze Leiter, dann nach rechts, über eine Rinne, und durch steiles, zum teil gerölliges Gelände im Zickzack zum Schlusswandl.

Die steile Leiter bei der Elsarast. Foto: Alpenverein Edelweiss
Die steile Leiter bei der Elsarast. Foto: Alpenverein Edelweiss

Um dieses rechts herum und hinaus zur Plattform der Höllentalaussicht (1.620 Meter).

Von der Einmündung des Gustav-Jahn-Steigs bis hierher sind es circa 30 Minuten.

Weiterweg zum Ottohaus

Auf dem blau markierten Weg (Stangen) in südöstlicher Richtung über lichten Böden zwischen Latschenfeldern gemütlicher Übergang zum Praterstern (Wegkreuzung) und in Kürze leicht ansteigend zum nahen Ottohaus (1.642 Meter).

Von der Höllentalaussicht bis hierher sind es circa 30 Minuten.

Abstieg Wachthüttlkammsteig

Vom Ottohaus nach Norden in Kürze zurück zum Praterstern und weiter genau in nördlicher Richtung auf dem Wachthüttlkammsteig (A-B, rote Markierung, Weg Nr. 801) in einer Latschengasse zu einer Lichtung.

Auf dem Wachtlhüttlkammsteig. Foto: Alpenverein Edelweiss
Auf dem Wachtlhüttlkammsteig. Foto: Alpenverein Edelweiss

Dort mit einem deutlichen Rechtsschwenk Übergang zu einer weiteren Lichtung. Der Steig dreht wieder nach Norden ein und führt über einen weitläufigen Rücken mit Lichtungen (Schneebergblicke) in die Waldzone. Dabei auf circa 1.440 Meter vorbei am kaum mehr erkennbaren Standort der einstigen Speckbacherhütte. Danach weiter sanft abfallend über den nun ausgeprägteren Rücken zur Einmündung von Teufelsbadstubensteig und Preintalersteig (1.260 Meter).

Ausblick vom Wachtlhüttlkammsteig. Foto: Alpenverein Edelweiss
Ausblick vom Wachtlhüttlkammsteig. Foto: Alpenverein Edelweiss

Auf dem nun wurzeligen Steig mit bald wildromantischen Abschnitten an der Geländekante entlang (zahlreiche Aussichtsplätze) zunächst sanft abwärts. Dann ab circa 1.050 Meter (Tafel) im felsdurchsetzten Steilwald wiederholt mit Handlauf und einigen Tritthilfen gesicherte Passagen sowie fast 30 mehr oder weniger lange, meist angelehnte und nur zum Teil gesicherte Aluleitern bis A-B. Achtung: Fels teils speckig poliert, Steig zum Teil mit unangenehmen Geröllauflage. Volle Konzentration und Vorsicht sind daher geboten.

Leiter im Abstieg auf dem Wachtlhüttlkammsteig. Foto: Alpenverein Edelweiss
Leiter im Abstieg auf dem Wachtlhüttlkammsteig. Foto: Alpenverein Edelweiss

Schließlich nach der vom Aufstieg bekannten Abzweigung zur Schönbrunnerstiege zurück zur Bundesstraße im Höllental und in Kürze zum Ausgangspunkt.

Vom Ottohaus bis hierher sind es circa 2 Stunden.

Tourdaten

Die Route in Zahlen:   6:00 Std Klettersteig   1.100 HM   1.100 HM   12 km   GPX Track

2 Kommentare

  1. Ich nehme mir nicht heraus Anderen Ratschläge zu geben, aber nach über 45 Jahren Alpinismus und 15 Jahre in einem alpinen Rettungsdienst sehe ich es für den AV Steig weit zu früh. Aber Jeder muss selber wissen was er tut

    1. Ja, März ist noch zu früh. Das steht deshalb auch am ersten Foto (nach dem Titelfoto) drauf.
      Dass wir diesen Beitrag jetzt schon live genommen haben, liegt daran, dass in wenigen Tagen die neue Broschüre „Autofrei in die Wiener Hausberge“ des Alpenverein Edelweiss herauskommt. Die Broschüre verweist auf den jeweiligen Beitrag auf „Bahn zum Berg“ um so immer die aktuellsten Fahrpläne zur Verfügung stellen zu können und die gedruckte Broschüre nicht jedes Jahr neu auflegen zu müssen. Auf „Bahn zum Berg“ werden die Fahrpläne automatisch aktuell gehalten.

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