Das Rennfeld ist zu jeder Jahreszeit ein lohnendes Ziel. Besonders schön finde ich es aber im Herbst, wenn im Tal der Nebel liegt und auf dem Berg die Sonne scheint. Der Nebel und das sanfte Herbstlicht schaffen eine fast mystische Stimmung, die bei mir eine tiefe Verbundenheit mit der Natur auslöst. Und genau diese Stimmung durfte ich bei meiner Wanderung von Pernegg über das Rennfeld nach Bruck an der Mur genießen.
Für die Anreise nach Pernegg fiel meine Wahl auf die S1, mit der ich von Graz aus in weniger als einer Stunde den Bahnhof Pernegg erreiche. Kaum den Bahnhof verlassen, sehe ich auch schon die ersten Wandertafeln, die mich zunächst in Richtung Kirche führen. Die Kirche von Pernegg, so habe ich recherchiert, wurde im 15. Jahrhundert im gotischen Stil erbaut und besticht durch ihren ungewöhnlichen fünfstöckigen Turm.
Noch vor der Kirche biege ich scharf links ab und wandere zunächst 2 Kilometer auf der Asphaltstraße in den Gabraungraben hinein, bis ich einen kleinen Wanderparkplatz erreiche. Über eine Brücke verlasse ich nun die Straße und folge dem Wegweiser „72-Reihen-Steig auf das Rennfeld“.
Der Aufstieg führt zunächst steil durch den Wald, wird nach circa 400 Höhenmeter etwas flacher, bis der Steig bei einer kleinen Hütte wieder steiler in den Wald abzweigt. Nach weiteren 400 Höhenmeter stößt der Weg von der Pischkalm zum Rennfeld auf meinen Aufstiegsweg und kurz darauf erreiche ich eine freie Fläche, die erste lohnende Ausblicke auf die Rote Wand, den Röthelstein und den Schöckl bietet.
Noch 30 Minuten, bis ich das Gipfelkreuz erblicke und die letzten Meter zum Gipfel hinter mir habe. Während mir der Wind beim Aufstieg durch den Wald nicht viel anhaben kann, bin ich auf dem Gipfel froh über meine Windjacke. Der Wind bläst mir ganz schön um die Ohren. Und ich muss wieder an Petrarca und seine Besteigung des Mont Ventoux (des „windigen Berges“) denken. Und so bin auch ich aus reiner Neugier und dem Wunsch, eine für mich neue Variante kennenzulernen, auf das Rennfeld gewandert.
Zurück im Hier und Jetzt mache ich noch ein paar Fotos und bereite mich auf den Abstieg vor. Mein Rückweg führt vorbei an der Rennfeldhütte (Im Winter Sa, So und Mo geöffnet) zunächst auf einer Forststraße, bald aber durch den Wald in Richtung Bruck an der Mur.
Kurz vor dem Gasthof Himmelwirt treffe ich wieder auf eine Asphaltstraße, der ich bis zum Bahnhof Bruck an der Mur folge. Im neuen Bahnhofscafé lasse ich die Tour noch einmal Revue passieren und warte genießend auf meinen Zug, der mich wieder entspannt nach Hause bringen sollte.
Tourdaten
Die Route in Zahlen: 7:00 Std Wandern 1.200 HM 1.200 HM 18 km GPX Track
Martina kommt aus Graz und ist begeisterte Radlerin. Sie schätzt die Flexibilität und Nachhaltigkeit dieser Fortbewegungsart in ihrem Alltag. Ihre Freizeit verbringt Martina am liebsten in den Bergen. Vor kurzem hat sie die Vorzüge der Anreise zu ihren Wander- und Bergtouren mit Zug und Rad entdeckt - es eröffnen sich neue Optionen und viele Ziele lassen sich so leichter oder überhaupt erst erreichen.