Schöne, gemütliche Höhenwanderung von Mariensee über Hoch- und Niederwechsel nach Mönichkirchen. Im Sommer feine Einkehrmöglichkeiten auf der Marienseer und der Vorauer Schwaig. Almabtrieb meist Mitte September, dann wird es ruhiger am Wechsel.
Berührung mit den Wexltrails gibt es auf dieser Wanderung kaum, nur oben auf der Hochfläche sind die gut angelegten Trails für ein kurzes Stück parallel zum Wanderweg geführt. Dass die Mountainbike Wege ein voller Erfolg sind und gerne genutzt werden, kann man an den vielen Rädern bei den Schwaigen und dem Wetterkoglerhaus erkennen. Vorbildhaft auch die Möglichkeit, ganz ohne Auto zu den Trails zu kommen und sich vom Wexltrail Shuttle am Bahnhof Aspang abholen zu lassen.
Wir Öffi-Wanderinnen und Wanderer fahren mit dem Bus vom Bahnhof in Aspang nach Mariensee Almbauer – Endstation. Achtung Saisonverbindung am Wochenende fährt der 372er Bus nur vom Mitte April bis Ende Oktober.
Marienseer Schwaig
Ich steige in Aspang am Bahnhof in den Bus 372 nach Mariensee ein und bei der Endstelle wieder aus. Eine große Familie teilt sich den sonst leeren Bus mit mir. Ihr Ziel ist die Wasserwelt am Ende des Tals. So wandern wir gemeinsam zwei Kilometer auf dem schmalen Asphaltstraßerl nach hinten zum Talschluss.
Abzweigung zum Alm- bzw. Schindlsteig. Hier biege ich ab.
Die Familie wandert weiter zum Biotop und Wasserlehrpfad, später werden sie auf der Marienseer Schweig einkehren, der schöne und spannende Rundweg führt danach über den Schindlsteig retour zur Bushaltestelle. Man kann natürlich auch über den Wasserlehrpfad zum Hochwechsel aufsteigen.
Ich wähle den gemütlichen Almsteig, der Schindlsteig ist im Spätsommer und Herbst jagdliches Sperrgebiet. Mein Blick schweift zum gegenüber liegenden Kampstein und zur Feitritzer Schwaig.
Am späten Vormittag erreiche ich die Marienseer Schwaig und zu Mittag dann den Gipfel des Hochwechsels. Ich bin überrascht, wie bevölkert der Gastgarten der Alm ist, ein diskreter Blick auf die besetzten Tische liefert die Antwort. Riesige, appetitlich garnierte Brote werden hier bereits zum Gabelfrühstück verzehrt. Radeln macht hungrig :-).
Weiter mit viel Kuhkontakt und herrlicher Aussicht zum Wetterkoglerhaus am Gipfel des Hochwechsels. Die Alpenvereinshütte ist von Mai bis Ende Oktober geöffnet. Es gibt einen Winterraum mit Heizmöglichkeit (fünf Euro in Münzen mitbringen!). Im Winter sieht es hier übrigens so aus: Schneeschuhwanderung am Hochwechsel.
Niederwechsel
Wer von hier gleich wieder absteigt, ist selber schuld. Zu schön ist der Weiterweg über die weite grasige Hochfläche des Wechsels. Herrliche Aussicht ins Steirische, in die Wiener Alpen und ins Burgenland. Genau das macht das Besondere an diesem Berg für mich aus.
Der Weiterweg beginnt direkt unter der Hütte und führt zunächst bis zum Niederwechsel mit Soldatenfriedhof, in Erinnerung an die im April 1945 stattfindenden Kämpfe zwischen deutschen und sowjetischen Soldaten.
Vorauer Schwaig und Studentenkreuz
Direkt vom Niederwechsel gelange ich auf einem kurzen zwanzigminütigen Abstieg zur Vorauer Schwaig. Die Jause ruft und das ist der richtige Platz dafür. Weiter werde ich übers Studentenkreuz nach Mönichkirchen wandern. Natürlich kann man auch alternativ über die Mönichkirchner Schwaig und die Skipiste ins Tal.
Nach gründlicher Stärkung widme ich mich dem Weiterweg. Gleich hinter der Schwaig gehts weiter über einen schönen Almpfad – im Herbst mit stellenweise üppiger Erikablüte – und durch den Wald Richtung Mönichkirchen.
Ich passiere das Studentenkreuz – in einer Inschrift ist mehr zur Namensgebung zu lesen – und schon bald kann ich die fröhlichen Rufe der Downhill Roller und Rollerinnnen, die unter der Sessellifttrasse nach unten schottern, hören.
Mein Weg führt allerdings auf der anderen Seite des Tauchenbachs nach Mönichkirchen. Über die Wiese der Skischule erreiche ich die Busstation beim Hotel Thier. Auf der Terrasse des Kirchenwirts lässt es sich gut auf den Bus warten. Von hier habe ich die Busstation im Blick und kann dem Bus – Achtung! – beim Davonfahren zuschauen. Also lieber zehn Minuten vor der Abfahrt zur Haltestelle aufbrechen.