Statt mit der Bahn zum Berg geht’s bei dieser Wanderung mit dem Bus in die Klamm: Auf abwechslungsreichen Wegen durch die große Raabklamm und um den Schachener Kogel herum. Eine ideale Wanderung für heiße Tage, die Klamm hat aber mehr als nur Abkühlung zu bieten.
Die große Raabklamm im Bezirk Weiz ist nicht nur Natura 2000 Europaschutzgebiet, sondern auch die längste Klamm Österreichs. Entlang des Weges gibt es Infotafeln über die Flora und Fauna.
Verbindungen mit Bahn und Bus von Bruck an der Mur
Wir empfehlen von Bruck an der Mur diese Verbindungen für die Hin- und Rückfahrten zur Tour:
Meine Anreise starte ich früh am Morgen an einem heißen Sommertag nach Weiz und von dort geht’s mit dem Bus 201 (der zwischen Graz und Weiz fährt) zur Bushaltestelle Mortantsch Jägerwirt. Gleich neben der Kurve, in der die Bushaltestelle liegt gibt es einen Wanderparkplatz mit Komposttoilette und auch einen Automaten mit Getränken und Snacks. Der Öffi-Ausgangspunkt ist also derselbe Ausgangspunkt, wie der der Autofahrer.
Flussaufwärts in der großen Raabklamm
Ich nutze die Möglichkeit des öklo´s und beginne dann die Wanderung. Zuerst neben ein paar Häusern vorbei und einem Schotterweg folgend, gelangt man nach dem Elektrizitätswerk auf einen Wanderweg, der auch gut angeschrieben ist. Die Wegweiser deuten in Richtung Arzberg, wo das Ende der großen Raabklamm ist, das laut Schildern nach 3 ¾ Stunden erreicht wird.
Der Weg ist in der Nähe des Wassers, mal sieht man es, mal hört man es nur. Im Wald ists trotz Schatten schon recht warm und nach einer Weile nähere ich mich dem Ufer und nutze gleich die Gelegenheit um die Füße zu kühlen. Es ist hier so idyllisch, dass ich sogar überlege die Wanderung abzubrechen um hier noch länger sitzen zu bleiben. Mache ich aber nicht und gehe (kurzzeitig) gekühlt weiter.
Erfrischung in der Raab. Fotos: Alice Frischherz
Es geht abwechselnd bergauf und bergab, sodass man entlang des Weges auf einige Höhenmeter kommt. Die Entfernung zur Raab ist mal größer, mal geht man direkt neben dem Fluss. Ich mache eine weitere Fußbad-Pause und frisch gekühlt geht’s gleich wieder besser weiter. Ich komme zu felsigeren Passagen und hin und wieder ist sogar ein Seil befestigt zum Anhalten. Ganz easy ist dieser Weg also auch nicht – Trittsicherheit sollte vorhanden sein, es geht an einigen Stellen auch mal steil hinunter. Erfahrene (Berg-)Wanderer werden den Weg aber nicht schwierig finden.
Wanderweg im Wald. Foto: Alice FrischherzFelsige Passage im Wald. Foto: Alice FrischherzFelsige Passage mit Seil direkt an der Raab. Foto: Alice Frischherz
Kurz vor dem sogenannten Konrad-Kahr-Platz teilt sich der Weg in ein längeres, einfacheres Stück und ein kürzeres, steileres Stück. Beim Hinweg wähle ich die leichtere Variante, beim Rückweg die steilere. Ich fand beide Wege ganz gut begehbar. Am erwähnten Platz gibt es eine Infotafel und einige Sitzbänke. Weiter geht’s bergab und dann kommt man zu einer kleinen Staumauer und überquert das erste Mal die Raab via Brücke – höchstens 3 Personen gleichzeitig. Die Umgebung verändert sich weiterhin, neben dem Fluss ragen stellenweise Felswände hoch.
Impressionen große Raabklamm. Fotos: Alice Frischherz
Die Raab wird weitere Mal über Holzbrücken und Stege überquert. Möglichkeiten direkt zum Wasser zu gehen gibt es mehrere. Kurz vor der Ortschaft Arzberg wird der Weg tendenziell leichter und flacher. Ich gehe allerdings nicht nach Arzberg sondern habe vor eine Runde zum Schachener Kogel zu machen und von dort wieder hinunter zur Klamm zu gelangen.
Aufstieg zum Schachener Kogel und Rückweg durch die Klamm
In meiner Wanderapp sind zwei Wege durch den Fluss eingezeichnet, dort sind allerdings keine Brücken. Da es so heiß ist und ich die erneute Abkühlung als sehr willkommen ansehe – und die Strömung auch nicht zu stark ist – überquere ich die Raab also einfach barfuß.
Flussdurchquerung Raab. Foto: Alice Frischherz
Auf der anderen Uferseite führt ein breiter Wiesenweg den Hang hinauf. In einigen Kehren mache ich hier am meisten Höhenmeter am Stück. Der Fluss ist von hier oben nicht zu sehen, dafür bietet sich mir ein schöner Blick auf die Gösserwand, auf welcher ich ein anderes Mal schon war.
Aussicht auf die Gösserwand. Foto: Alice FrischherzWiesenweg. Foto: Alice Frischherz
Ich lasse den höchsten Punkt des Schachener Kogels aus und gehe den Weg weiter, bald wieder bergab. Die meiste Zeit war ich jetzt im Wald und im Schatten, hier führt mich der Weg über ein paar Wiesen und zum nächsten Schild zurück zur Raabklamm. Wieder im Wald komme ich nach einer Weile zum bereits bekannten Weg und bin kurz danach wieder bei der Staumauer. Von hier gehe ich denselben Weg zurück zur Bushaltestelle.
Aufgestauter Bereich der Raab – auch im Herbst ists hier sehr schön. Foto: Alice FrischherzBrücke über die Raab bei der Staumauer (Herbstfoto). Foto: Alice Frischherz
Impressionen Große Raabklamm. Fotos: Alice Frischherz
Fazit und Varianten
Ich kannte die Große Raabklamm bereits und werde sie bestimmt auch wieder mal gehen. Alternativ zu meiner gegangen Runde kann man natürlich jederzeit umdrehen um die Wanderung zu verkürzen, eine andere Runde wählen oder noch weiter bis Arzberg gehen. Einkehrmöglichkeiten gibt es direkt am Weg keine, aber es sind in der Umgebung ein paar Gasthäuser zu welchen auch mit Schildern verwiesen wird. Wer bis Arzberg geht, hat dort auch die Möglichkeit mit dem SAM Sammeltaxi weiter zum öffentlichen Verkehr zu fahren. Umgekehrt geht das natürlich auch. Von der Bushaltestelle aus kann man in die andere Richtung auch in die Kleine Raabklamm gehen.
Tourdaten
Die Route in Zahlen: 6:00 Std Wandern 500 HM 500 HM 18 km GPX Track
Seit Alice das Klimaticket hat, legt sie alle Strecken die möglich sind öffentlich zurück und verzichtet bewusst aufs Auto. Auch wenn sie dafür mehr Zeit benötigt, hat sie das Gefühl diese besser nutzen zu können, als im Auto. Vor allem nach anstrengenden Bergtouren genießt sie es, sich während der Rückfahrt nicht konzentrieren zu müssen. Sie fährt auch mal mit dem Zug quer durch Österreich um einen Klettersteig zu machen. Neben wandern und klettern verbringt sie ihre Freizeit auch im Reitstall.