Von Schlagl zum Semmering, eine zauberhafte Wanderung inmitten der Wiener Alpen, mit herrlicher Rundumaussicht und überraschend schwierigem Abstieg vom Kleinen Otter (kann umgangen werden).
Vom Gloggnitzer Bahnhof bringt mich der Bus ins Land am Hochgebirge. In Schlagl Ort steige ich aus und gehe ein kurzes Stück zurück bis zum Wandereinstieg, wo der Weg zum Großen Otter bereits angeschrieben ist.

Drei Mal Otter
Zuerst über ein Asphaltsträßlein durch eine freundliche Frühlingslandschaft, dann ein längeres Stück auf einer Forststraße bergan, bis zum Heinzsteig, der auf den Gipfel des Großen Otters führt.

Die Aussicht oben überrascht mich, die gesamte Prominenz der Wiener Alpen reiht sich wie an einer Perlenschnur rund um mich auf. Die Semmering Bahn samt Viadukten und Tunnel sieht von oben aus wie eine Modellbahnstrecke.

Direkt hinter dem Gipfelkreuz folge ich einem schmalen Pfad zum nächsten Gipfel, dem Mittelotter. Nach einer kurzen Strecke durch einen malerisch schönen Wald mit altem Baumbestand berührt der Weg eine große Wiese um nachher gleich wieder in den Wald abzutauchen.

Ein kurzer Aufstieg und ich stehe am Mittelotter. Die Größe des Gipfelkreuzes passt sich dem Namen des Berges an :-).

Dann weiter zum Kleinen Otter, mit Miniatur-Gipfelkreuz und tollem Tiefblick zur Semmeringbahn und Schottwien. Die kleine Gipfelwiese gehört mir ganz alleine, ein Wanderkollege überlässt sie mir mit wissendem Lächeln. Das hier ist ein ganz besonderer Ort, du wirst das vielleicht spüren, wenn du selber herauf kommst.

Kummerbauerstadl und Göstritzsattel
Es gibt drei Möglichkeiten, um zum Kummerbauerstadl abzusteigen. Du kannst Richtung Mittelotter zurückgehen und auf der zuvor genannten Wiese den Wanderweg direkt zum Göstritzsattel wählen. Die zweite Möglichkeit abzusteigen, bietet ein kleiner, recht steiler Pfad, der kurz nach dem Gipfelkreuzchen von der Gipfelwiese nach links in den Wald abzweigt. Er mündet in den zuvor beschriebenen Wanderweg zum Göstritzsattel.

Mich zieht es aber zum felsigeren „Westgrat“ des Kleinen Otters. Achtung: dieser Abstieg ist mit T4 als Steiglein auf Wanderkarten markiert, mehr als ein paar Steigspuren sind aber nicht anzutreffen. Meine Wegfindung passt sich dem sehr steilen Waldgelände an. Für diesen Abstieg muss man schon trittsicher sein. Näher bei den Felsen ists leichter, weil es was zum Anhalten gibt. Der steile Pfad mündet in den Weg, der von der Schanzkapelle heraufzieht. Achtung, das Stück ins Tal ist noch immer wegen Windbruchs gesperrt. Zum Kummerbauerstadl ist es dann nur mehr ein kurzes Stück in die andere Richtung.

Wie Peter vorausgesagt hat, brauche ich nach diesem abenteuerlichen Abstieg zum Kummerbauerstadl erst mal Nervennahrung. Da kommt der Schokoladeosterhase, der mich bis dahin begleitet hat, gerade recht.

Bis auf den Parkplatz ist es am Göstritzsattel recht nett und der Berggasthof Kummerbauerstadl lockt mit seinem kulinarischen Angebot. Mir ist da jetzt zu viel los und ich wandere weiter Richtung Semmering.
Erzkögerl und Semmering

Über den Weinweg fast eben weiter Richtung Feistritzsattel. Bei der dritten Weggabelung wende ich mich nach rechts. Es geht recht steil hinauf Richtung Dürrkogel, vorbei an zwei privaten Hütten aufs Erzkögerl. Hier genieße ich die sagenhafte Aussicht und mein mitgebrachtes Grieskoch – diesmal mit Löffel :-).

Meinen Plan, den Sonnwendstein zu besuchen, ändere ich ab. Natürlich wäre der Abstieg über den Gebirgsjägersteig oder den Almsteig nach Maria Schutz auch schön (und steil). Ich entscheide mich aber über den Hochalmsteig (Titelbild) Richtung Hirschenkogel zu wandern. Denn ich möchte noch ein wenig länger oben bleiben und nehme daher das kurze Stück über die schneelos sehr hässliche Skipiste hinunter nach Semmering in Kauf.

Aber zuerst noch ein Hochgenuss mit Ausblick ins Steirische, wo die Gipfel noch weiß herüberleuchten. Schnell verlasse dann ich die Semmering Passhöhe und finde am Weg zum Bahnhof Semmering das Hotel Belvedere, wo mir ein schön kalter Radler kredenzt wird. Ausklang in der Sonne und Heimfahrt mit dem Railjet vom Bahnhof Semmering. Eigentlich wär ich gerne noch weiter gewandert. Nächstes Mal :-).

Liebe Veronika, danke für den schönen Tour Tipp. Bei bestem Wanderwetter ging es anfangs entspannt dahin, war dann für unsere Verhältnisse letztendlich aber doch sehr anstrengend. Den Mittelotter Abzweig haben wir leider verpasst. Warum ich aber schreibe: Der T4 Westgrad ist wirklich nur für super Geübte empfehlenswert: Auf dem weichen Nadelboden hat man wenig halt…du hattest eh geschrieben: Bei den Felsen geht es besser. Aber Spaß war das keiner. Besser vorher abbiegen Richtung Krummbauer. Meine Empfehlung.
Liebe Corinna, danke für dein wertvolles Feedback! Herzliche Grüße, Veronika
Eine tolle Tour, auch ganz mein Geschmack.
Werde ich demnächst machen.
Danke für den Beitrag.
Lieber Franz, freu mich sehr über deine Nachricht! Bin schon neugierig obs dir beim Nachgehen auf gefällt! Liebe Grüße, Veronika