Am Bernsteintrail nach Illmitz

Zicksee

Ausgedehnte Wanderung am Bernsteintrail durch den Nationalpark Neusiedlersee-Seewinkel, von Frauenkirchen über Zicksee und Lange Lacke nach Illmitz.

Für diese Wanderung mit sechs Stunden Gehzeit (und einer Stunde Pause) sollte man langes, fast meditatives Gehen mögen. Flache, ewige Geraden, Asphalt und Schotter, kein Schatten, unberührte Natur und eine einzigartige Landschaft prägen diese Wanderung.

Veronika

Der Wetterbericht verspricht Sonne nur ganz im Osten Österreichs. Den Seewinkel wollte ich schon lange besuchen und da mein Rad noch immer nicht ausgewintert ist, werde ich zu Fuß unterwegs sein. Meine Wahl fällt auf die Etappe 3 des Bernsteintrails, die „Ostvariante“ führt von Frauenkirchen nach Illmitz, beide Orte sind stündlich mit Bahn oder Bus erreichbar.

Bahnhof Frauenkirchen. Foto Veronika Schöll
Bahnhof Frauenkirchen. Foto Veronika Schöll

Verbindungen mit Bahn und Bus von Leoben

Wir empfehlen von Leoben diese Verbindungen für die Hin- und Rückfahrten zur Tour:

Do. 28. Mrz. 2024

Leoben Hauptbahnhof 1
Frauenkirchen Bahnhof
Illmitz Obere Hauptstraße
Illmitz Obere Hauptstraße

Fr. 29. Mrz. 2024

Leoben Hauptbahnhof 1
Frauenkirchen Bahnhof
Illmitz Obere Hauptstraße
Illmitz Obere Hauptstraße

Sa. 30. Mrz. 2024

 

Am 30.03.2024 wurden keine Verbindungen gefunden.

 

So. 31. Mrz. 2024

 

Am 31.03.2024 wurden keine Verbindungen gefunden.

 

Mo. 1. Apr. 2024

Leoben Hauptbahnhof 1
Frauenkirchen Bahnhof
Illmitz Obere Hauptstraße
Illmitz Obere Hauptstraße

Di. 2. Apr. 2024

Leoben Hauptbahnhof 1
Frauenkirchen Bahnhof
Illmitz Obere Hauptstraße
Illmitz Obere Hauptstraße

Mi. 3. Apr. 2024

Leoben Hauptbahnhof 1
Frauenkirchen Bahnhof
Illmitz Obere Hauptstraße
Illmitz Obere Hauptstraße
Lizenzhinweise

Frauenkirchen

Vom Bahnhof Frauenkirchen wandere ich als erstes ins Zentrum des schmucken Städtchens und besuche die Basilika „Maria auf der Haide“.

In der Stadtchronik kann man nachlesen, dass an diesem Platz in Frauenkirchen seit dem vierzehnten Jahrhundert eine Wahlfahrtskirche steht. Im Zuge der Türkenkriege 1683 wurden Kirche und Ort zerstört, die jetzige barocke Basilika und das Franziskanerkloster unter Fürst Esterhazy Ende des siebzehnten Jahrhunderts errichtet.

Downtown Frauenkirchen. Foto Veronika Schöll
Downtown Frauenkirchen. Foto Veronika Schöll

Weiter entlang des Marienwegs, einer breiten Straße bis zur Pizzeria Caribic, die wegen ihrer sehr bunten Fassade nicht zu verfehlen ist. Vor der Pizzeria biege ich links ab, gehe weiter aus der Stadt hinaus Richtung Schienen der Neusiedlerseebahn, die ich schließlich auch überquere.

Am Bernsteintrail zum Zicksee

Ab jetzt folge ich dem Zeichen des Bernsteintrails.

Achtung: das Zeichen ist klein, manchmal versteckt und meist das unterste an den Schilderbäumen, an denen außerdem noch Radtourennummern- und Pilgerwegschilder prangen.

Ab jetzt dem kleinen blauen Bernsteintrail-Zeichen folgen. Foto Veronika Schöll
Ab jetzt dem kleinen blauen Bernsteintrail-Zeichen folgen. Foto Veronika Schöll

Zuerst geht es Richtung St. Martins Lodge am Radweg. Dieses kurze Stück entlang der Zufahrtsstraße zum Hotel ist recht stark befahren. Deshalb bin ich froh, dass der Bernsteintrail kurz vor der großen Hotelanlage nach rechts in die Felder abbiegt. Ab jetzt treffe ich für sehr lange Zeit keine Autos mehr.

Die vielen langen Geraden zu gehen, sind eine mentale Herausforderung für mich. Foto Veronika Schöll
Die vielen langen Geraden zu gehen, sind eine mentale Herausforderung für mich. Foto Veronika Schöll

Auf einem mehr oder weniger geraden Güterweg erreiche ich das Nordufer des Zicksees. Um aber wirklich ans Wasser zu kommen, muss ich vorher an Campingplatz und Bungalowsiedlung vorbei. Solche Orte fand ich immer schon schräg: Gartenzwergidylle, Imbissmeile, Mikrokosmos.

Das Wasser des kleinen Steppensees ist natronhaltig, und es werden ihm Heilkräfte (vor allem bei Haut- und Rheumaerkrankungen) zugeschrieben Der schlammige Seeboden enthält viel Schwefel, Glaubersalz und Soda, vom Volk als „Zick“ bezeichnet. Daher stammt auch der Name des Sees.

Wikipedia
Zicksee. Foto Veronika Schöll
Zicksee. Foto Veronika Schöll

Endlich komme ich zum freien Südufer des Zicksees (Titelbild) und gehe am Strand weiter, sehr zum Ärgernis der Wasservögel, vor allem die schwarzweißen Säbelschnäbler schimpfen mich ordentlich aus. Also kehre ich zurück auf die Uferstraße. Hier herrscht gerade viel Verkehr: Graugänsetrupps, groß und klein überqueren die Straße und ziehen Richtung Wasser.

Leider schaffe ich es nicht, mit dem Handy brauchbare Fotos zu machen.

Am Bernsteintrail zur Lange Lacke

Nach dem Zicksee verlasse ich die landwirtschaftlich genutzte Fläche und gelange auf dem Weg zur Langen Lacke in die üppig blühende Haide rund um die zahlreichen Salzlacken im Nationalpark.

Lange Lacke. Foto Veronika Schöll
Lange Lacke. Foto Veronika Schöll

In einem weiten Bogen wandere ich zur Langen Lacke. Hier gibt es einen Naturweg, der über die Haide zum Seeufer führt. Sonst ist das Betreten der ausgedehnten Wiesenflächen verboten, vor allem wegen der vielen bodenbrütenden Vögel.

Die Haide blüht, im Hintergrund die Lange Lacke. Foto Veronika Schöll
Die Haide blüht, im Hintergrund die Lange Lacke. Foto Veronika Schöll

Nun kann man sich nun ganz der Natur hingeben. Den unzähligen Vogelstimmen lauschen, dem Wolkenspiel folgen, den Wind und die Sonne auf der Haut spüren, den Salzgeruch wahrnehmen, Raubvögel auf der Jagd beobachten und den Grillen beim Musizieren zuhören.

Deshalb setze ich mich bei den Wörtenlacken auf eine Bank und schau einfach nur. So harmonisch und friedlich ist es hier. Paradiesisch.

Wörtenlacken. Foto Veronika Schöll
Wörtenlacken. Foto Veronika Schöll

Nach Illmitz

Weiter nach Illmitz. Ich überquere die Bundesstraße 10 und komme zur Darscho Lacke. Auf den Hutweiden im Seewinkel grast eine sehr große Rinderherde. Ich habe gehofft, sie vielleicht hier anzutreffen. Leider haben sie sich nicht blicken lassen.

Darscho, das ist ungarisch und heißt Warmsee. Foto Veronika Schöll
Darscho, das ist ungarisch und heißt Warmsee. Foto Veronika Schöll

Falls dir schon zu heiß geworden ist, kannst du einen kurzen Umweg zum Apetloner Badesee machen und dich dort abkühlen. Die Abzweigung ist angeschrieben.

Ich geh aber weiter nach Illmitz. Richtung Hauptplatz. Von dort fährt der Bus stündlich nach Neusiedl am See. Und dort gibt es ein tolles Eisgeschäft mit ausschließlich hausgemachtem Eis.

Besonders seien hier die Eiscups für Erwachsene, zum Beispiel mit Gin erwähnt. Ich gönne mir auch eine kleine Belohnung: ein Himbeesorbet mit Minze und Frizzante. So lässt sich die kurze Wartezeit auf den Bus nach Neusiedl sehr angenehm verbringen. Dank an meine Schwester für diesen Tipp.

Sie haben ihr Ziel erreicht. Foto Veronika Schöll
Sie haben ihr Ziel erreicht. Foto Veronika Schöll

Tourdaten

Die Route in Zahlen:   7:00 Std Wandern   10 HM   10 HM   25 km   GPX Track

Wenn dir solche Wanderungen gefallen, dann ist vielleicht auch der Naturatrail vom Rosaliengebirge zum Neusiedlersee in drei Etappen für dich interessant. Wenn du nicht so weit gehen willst, kannst du den Nauturatrail rund um Illmitz erkunden.

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