Vom Ennstal über den Schoberstein ins Steyrtal

Fluss Steyr

Von Trattenbach im Ennstal auf und über den Schoberstein zur Rinnenden Mauer im Steyrtal und nach Molln.

Menschen unternehmen Dinge aus bestimmten Gründen. Zu meinen Motiven gehört die Suche nach Abenteuern, wobei Wanderungen in einer mir völlig unbekannten Gegend da schon reichen, manche würden es Mikro-Abenteuer nennen. Noch dazu bin ich gespannt, wie sich die öffentliche Anreise in der Covid Welt gestalten wird. Also begebe ich mich an den Rand meiner Komfortzone und fahre am Montag um 06.55 vom Hauptbahnhof los Richtung Ennstal.

Verbindungen mit Bahn und Bus von Linz

Wir empfehlen von Linz diese Verbindungen für die Hin- und Rückfahrten zur Tour:

Do. 28. Mrz. 2024

Linz/Donau Hauptbahnhof
Trattenbach/Enns Bahnhst
Molln/Steyr Stefaniebrücke
Molln/Steyr Stefaniebrücke
Molln/Steyr Stefaniebrücke
Molln/Steyr Stefaniebrücke
Molln/Steyr Stefaniebrücke

Fr. 29. Mrz. 2024

Linz/Donau Hauptbahnhof
Trattenbach/Enns Bahnhst
Molln/Steyr Stefaniebrücke
Molln/Steyr Stefaniebrücke
Molln/Steyr Stefaniebrücke
Molln/Steyr Stefaniebrücke
Molln/Steyr Stefaniebrücke

Sa. 30. Mrz. 2024

Linz/Donau Hauptbahnhof
Trattenbach/Enns Bahnhst
Molln/Steyr Stefaniebrücke

So. 31. Mrz. 2024

Linz/Donau Hauptbahnhof
Trattenbach/Enns Bahnhst
Molln/Steyr Stefaniebrücke
Molln/Steyr Stefaniebrücke

Mo. 1. Apr. 2024

Linz/Donau Hauptbahnhof
Trattenbach/Enns Bahnhst
Molln/Steyr Stefaniebrücke
Molln/Steyr Stefaniebrücke
Molln/Steyr Stefaniebrücke
Molln/Steyr Stefaniebrücke
Molln/Steyr Stefaniebrücke

Di. 2. Apr. 2024

Linz/Donau Hauptbahnhof
Trattenbach/Enns Bahnhst
Molln/Steyr Stefaniebrücke
Molln/Steyr Stefaniebrücke
Molln/Steyr Stefaniebrücke
Molln/Steyr Stefaniebrücke
Molln/Steyr Stefaniebrücke

Mi. 3. Apr. 2024

Linz/Donau Hauptbahnhof
Trattenbach/Enns Bahnhst
Molln/Steyr Stefaniebrücke
Molln/Steyr Stefaniebrücke
Molln/Steyr Stefaniebrücke
Molln/Steyr Stefaniebrücke
Molln/Steyr Stefaniebrücke
Lizenzhinweise

Der Railjet bringt mich nach St. Valentin, dort steige ich in die Schnellbahn Richtung Kleinreifling. Während der Fahrt sagt Chris Lohner plötzlich: „Der Zug endet hier“ … aber wir sind ja noch nicht mal in Trattenbach. Etwas irritiert erinnere ich mich, dass dieser Zug einfach nur seine Bezeichnung ändert, von Schnellbahn in Regionalzug. Beruhigt setze ich mich wieder hin. Vorsichtshalber habe ich mir aber vorher meine Vermutung von 3 Damen mit Wanderstöcken (übrigens den einzigen Passagieren) bestätigen lassen.

Feitel, überdimensional
Feitel, überdimensional

Im Tal der Feitlmacher

Schon am Bahnhof Trattenbach entdecke ich ein überdimensionales Taschenmesser aka Feitl, das den Weg ins Trattenbachtal weist. Es geht auf einer schmalen Landstraße, vorbei an vielen historischen Gebäuden durch das Freilichtmuseum „Im Tal der Feitlmacher“. Der Trattenbach diente zur Energieversorgung und als Antrieb diverser Maschinen in Mühlen und Hammerwerken. Es gibt sehr viel zu entdecken. Wenn die einzelnen Museen geöffnet wären, könnte man hier viel Zeit verbringen.

Trattenbachtal
Trattenbachtal

Ich wandere aber weiter in Richtung Alpengasthof Klausriegler und Schoberstein und komme am Klettergarten Weißensteinerwand vorbei.

Alpengasthof Klausriegler
Alpengasthof Klausriegler

Es geht über üppig blühende Wiesen und leuchtend grüne Wälder zum Klausriegler. Wenn der offen wäre … ist er aber nicht, also weiter Richtung Schoberstein. Die grauen Wolken, die sich inzwischen gebildet haben, werden leider ein bisschen undicht. Aber der Wetterbericht tröstet mit Sonne ab Mittag.

Aufstieg zum Schoberstein
Aufstieg zum Schoberstein

Über den Schoberstein

Es wird zunehmend steiler. Ab dem Klausriegler sind immerhin noch fast 700 Höhenmeter zu überwinden. Von der Pfaffenmauer ist es dann nur mehr ein Katzensprung. Ich gehe an den Resten eines Schleppliftes vorbei, über die Gipfelwiese hinauf zum Schobersteinkreuz, das eher eine Säule als ein Kreuz ist.

Gipfel Schoberstein
Gipfel Schoberstein

Wer dort oben genau schaut, wird erkennen, dass ich oben war.

Die 360 Grad Aussicht ist übrigens gewaltig. Da es windig und nass ist, bleibe ich nicht sehr lange. Aus dem Schobersteinhaus winken drei freundliche Herren, rein gewunken werde ich aber nicht (ist ja noch verboten). Also setze ich mich kurz auf eine Bank, esse mein Weckerl und plaudere mit einem Barfußschuhwanderer, der auf der Bank daneben sitzt. Auch von hier ist die Aussicht traumhaft und über dem Sengsengebirge heben sich die Wolken, die Sonne kommt langsam und wie angekündigt hervor – man sieht sogar bis zum Traunstein.

Abstieg vom Schoberstein über den Kalksteinbruch Pfaffenboden

Richtung Grünburgerhütte weiter, man kann über den Kogelstein gehen oder wie ich unter dem Gipfel vorbei (war zwar nicht meine Absicht aber egal).

Kalksteinbruch Pfaffenboden
Kalksteinbruch Pfaffenboden

Eine Umleitung wegen Sprengarbeiten führt mich nun direkt zum Werk am Kalksteinbruch und nicht über den Gaisberg. Man kann in den Elfie Stollen schauen und sieht, wie das abgebaute Material ins Tal nach Molln befördert wird. Dieser Tunnel führt quer durch den ganzen Berg, ist aber als Abkürzer für mich ungültig, er bleibt den Steinen und Mitarbeitern des Steinbruches vorbehalten. Ich nehme mir vor, in Deckung zu gehen, falls ich einen langen Ton höre, der eine Sprengung ankündigt.

Nach Molln

Nach dem Steinbruch kommt eine große Kreuzung, hier kann man entscheiden, ob man über den Gaisberg und das Dürre Eck weiter will, oder durch den Dorngraben. Da ich im Steyr-Tal noch was vorhabe, entscheide ich mich für den Weg dazwischen, der ziemlich genau auf der 1.000 Meter Höhenlinie entlang läuft, durch einen hübschen Felsentunnel führt und mir am kürzesten erscheint.

Forstweg mit Tunnel
Forstweg mit Tunnel

Dann geht’s abwärts und ich treffe auf den Salzsteigweg 09 (Notiz an mich – Salzsteigweg googlen!). Bei der Bundesstraße nach Molln angelangt, kann man dieser bis zur Gradau folgen, dort zweigt der Wanderweg zur Steyr hinunter ab. Da ich das nicht so prickelnd finde, lasse ich mir von einem netten Herrn, der gerade in seinem Garten arbeitet, eine Alternative dazu erklären. Ich biege von der Straße rechts ab in einen Feldweg und gehe dann entlang einer Wiese bis zum Stichweg, der hinunter zur Rinnenden Mauer führt.

Stichweg zum Fluss hinunter.
Stichweg zum Fluss hinunter.

Immer wieder blitzt die tief unten gelegene Steyr in dunklem Grün und sattem Türkis durch die Bäume herauf.

Fluss Steyr
Fluss Steyr

Rinnende Mauer, Steyrschlucht und Flötzersteig

Ein kleiner, in Vor-Corona-Zeiten sicher vielbegangener Steig – heute treffe ich nur auf einen einzelnen Wanderer – führt zum Ufer der Steyr hinab. Rechts türmen sich meterhohe Mauern aus Tuffgestein. Das Wasser einer Quelle sickert durch das Gestein und tropft und rinnt und sprudelt daraus hervor, Pflanzen in allen Grünschattierungen bevölkern die senkrechte Wand. Fast Karibisch. Und fast drückts mir ein Tränchen heraus. So schön ist die Rinnende Mauer. Leider vergesse ich verzaubert auf die Zeit und den Bus von Molln nach Steyr Stadt.

Rinnende Mauer
Rinnende Mauer
Rinnende Mauer
Rinnende Mauer

In der Eile verkoffere ich mich ein wenig und verpasse nach dem Schluchtenblick die zur Brücke über die Krumme Steyrling führende Abzweigung (Weg 04) und gehe deshalb in weitem Bogen aus dem Auwald heraus, entlang der Bundesstraße bis zur Busstation Stephaniebrücke. Schöner und angenehmer ist es auf dem Weg Nummer 04 zu bleiben, der führt über Krumme Steyrling Brücke und Flötzersteig nämlich auch genau zur gleichen Busstation.

Nach einer Rast auf einer Bank time ich diesmal genauer und erwische den nächsten Bus nach Steyr auf den Punkt. Wochentags fährt der Bus stündlich ( der letzte allerdings schon um 18.25 ) Ich steige in die Schnellbahn nach Linz und dann in den Railjet nach Wien. Zugegeben, diese Heimreise ist recht lang, aber das ist mir nur angenehm, ich bin wirklich erschöpft und döse genüsslich.

Tipp

Diese Tour ist wirklich sehr ausgiebig, man könnte sie auch aufteilen. Die Anreise von Wien nach Molln, um nur die Steyrschlucht und die Rinnende Mauer allein zu besuchen, ist aber doch recht lang.

Sehr kinderfreundlich erscheint mir allerdings der Weg von Trattenbach (öffentliche Anreise von Wien knapp 2 Stunden) durch das Feitlmacher Tal hinauf zum Klausriegler, am Weg gibt’s viel zu sehen, Picknickwiesen, Bacherl, Wasserspielplatz. Kleine, ambitionierte Gipfelstürmer können ja dann auch den Schobsi in Angriff nehmen und sich auf der Schobersteinhütte belohnen lassen (wenn diese wieder geöffnet ist).

Tourdaten

Die Route in Zahlen:   7:00 Std Wandern   1.000 HM   1.000 HM   23 km   GPX Track

7 Kommentare

  1. Hallo, sind auch mit Klimaticket nach Trattenbach von Wien aus gefahren. Am ersten Tag bis Molln im Leonsteinerhof übernachtet und dann am nächsten Tag zum Steyrduchbruch und von dort zur Ruine Alpernstein bei Michendorf an der Krems. Sehr schöner angenehmer wenig steiler Weg.Von Michendorf gibt es Zug nach Linz und dann nach Wien. Sehr schöne 2 Tagestour und öffentlich sehr gut machbar.Wurden durch deine Touren dazu angeregt.Lg. Hans

    1. Wow, das klingt nach einer sehr schönen Tour! Leider ist diese herrliche Gegend um Molln für mich aus Wien doch recht weit weg 🙂 Lieber Hans, hättest du vielleicht Lust ab und zu über deine Öffi – Wanderungen auf „Bahn zum Berg“ zu berichten?

  2. Idee ist gut, aber das Program noch nicht brauchbar. Die Ziele nur nach Gebirgsgruppen anzugeben ist leider nutzlos (was mach ich wenn ich z.B. naach Hinterstoder will, da nützen die jetzt angegebenen Ziele rein garnichts).. Als Wanderer weiß ich doch mindestens den Ausgansort und auf diesen bezogen sollten die Ziele der Öffis auszuwählen sein sonst ergibt das ganze keinen Sinn. Ausserdem ist es sicher erforderlich auch die Busverbindungen mit einzubeziehen. wenn das gelingt wird das ganze sicher eine sehr gute Hilfe um die Öffis zu nutzen und dann brauche ich auch nicht mehr -müde von langer Tour- die anstrengende Fahrt mit dem Auto nach hause auf mich nehmen. Also meine Bitte: Weiter machen bis es brauchbar ist. Ich freu mich schon drauf.
    Liebe
    Grüße

    Karl Geigenberger

    1. Lieber Karl,
      wenn du als Wanderer den Ausgangsort weißt, dann hast du die zentrale Frage schon beantwortet, bei der dir „Bahn zum Berg“ hilft. Die Frage lautet: „Was ist für mich mit Bahn und Bus erreichbar?“
      Wenn du diese Frage nur auf den Ausgangsort beziehst – ok. Unserer Meinung nach ist das allerdings zu wenig. Die Machbarkeit einer Route ist abhängig davon, ob ich von meinem „Heimatbahnhof“ zur Tour komme, die Tour für mich passend ist und ich wieder zurück komme. Mir bringt es nichts, wenn ich weiß dass ich nach Hinterstoder komme, dort losgehe und wenn ich wieder absteige keine Rückfahrt mehr vorhanden ist.
      Daher gehen wir das Thema gesamtheitlich an und prüfen welche Touren für dich von deinem Heimatbahnhof aus erreichbar sind. Die Berechnung erfolgt so wie oben in Kürze beschrieben (in Wahrheit mit einigen weiteren Rahmenbedingungen) inklusive aller Bahn-, Bus- und Straßenbahnverbindungen in Österreich, Bayern und Südtirol (länderübergreifend). Busverbindungen sind also inkludiert.

      Dass Hinterstoder als Ausgangsort auf „Bahn zum Berg“ noch nicht vorkommt liegt daran, dass einfach noch keine(r) unserer Tourenreporter:innen über eine Tour von dort geschrieben hat. Da wir unser Netzwerk mit weiteren Tourenreporter:innen vergrößern möchten, wird hoffentlich diese Lücke auch einmal geschlossen. Wenn du Interesse hast mitzumachen und mitzuhelfen diese Lücke zu füllen: http://www.bahnzumberg.at/mitmachen/ 🙂
      lg, Martin

  3. Sehr schöne Tour! Für mich wär das allerdings schon ein wahres Makro-Abenteuer, bei 23km und 1000 HM 🙂

    LG, Peter

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