Gut ausgeschlafen und mit unserer Kletterausrüstung im Gepäck starten wir gegen 10 Uhr am Bahnhof in Linz. Heute geht es mit der S1 nach Trattenbach. Die Zeit im Zug wird gut genutzt, um im Kletterroutenführer die Touren zu sichten und unsere Kletterteams zu bilden.
Nach etwas mehr als einer Stunde Zugfahrt startet unser zirka anderthalb Stunden dauernder Zustieg zum Beginn unserer Mehrseillänge auf die Kreuzmauer. Am Weg müssen des Öfteren stoppen, um die Schafe, Ziegen, Rehe und Hirsche zu bestaunen, die am Wegrand leben.
Vorbei an dem Parkplatz für die Weißensteinerwand (eine tolle Sport- und Klettersteiggelgenheit) und dem Heurigen spazieren weiter bis wir an der richtigen Seite der Kreuzmauer sind um zu unserem Anstieg zu gelangen.
Der Zustieg selbst ist nicht zu unterschätzen, es gibt steinige Passagen und auch Teile, die mit einem Fixseil abgesichert sind. An einer Stelle des steinigen Zustiegs gabelt sich ein Weg nach oben und unten – hier muss man nach unten den Steinmännchen folgen um zum Zustieg zu gelangen.
Am Einstiegspunkt angelangt bilden wir zwei Teams – mein Kletterpartner und ich entscheiden uns für eine leichte Genusstour im 3. Schwierigkeitsgrad – den Süd-West Grat, während sich die anderen beiden an einer knackigeren Variante im 6. Schwierigkeitsgrad versuchen.
Nach zweieinhalb Stunden gemütlicher aber wunderschöner Kletterei kommen wir alle am Gipfel wieder zusammen und legen eine kurze Pause ein, bevor wir unseren Abstieg beginnen – immerhin möchten wir beim Heurigen noch einen Most trinken, bevor es zurück nach Linz geht.
Der Abstieg über den Normalweg ist flott und gut markiert, wir nehmen einen anderen Weg zurück nach Trattenbach als hin, von welchem aus wir die wunderschöne Kletterei nochmal von unten bestaunen können. Am Heurigen angekommen bedienen wir uns an den Automaten, da dieser an Feiertagen leider geschlossen hat.
Gut gestärkt mit Mannerschnitten und Most spazieren wir zurück nach Trattenbach zum Bahnhof, überlegen kurz uns in der Enns abzukühlen, verschieben den Badespaß aber aufs nächste Mal – es wird nicht der letzte Besuch dieses Jahr gewesen sein.