Aus der Stahlstadt Linz hinauswandern, in Anton Bruckners Fußstapfen – über St. Florian und Tillysburg nach Enns. 2024 ist dem großen oberösterreichischen Komponisten gewidmet, wir feiern seinen 200. Geburtstag. Ein Grund mehr, diese schöne Landschaft zu erkunden. Zahlreiche Veranstaltungen finden im Zuge des Brucknerjahrs in seinem Lebens- und Wirkensbereich zwischen Linz und Wien statt.
Wanderstart in Linz-Ebelsberg
Die gemütliche, aber doch recht lange Wanderung beginnt in Linz-Ebelsberg. Je nach Fahrplan ist die Haltestelle Hartheimerstraße mit der Straßenbahn 2 oder mit der Schnellbahn und dann mit der Bim erreichbar.
Leider konnten wir innerhalb der nächsten 6 Tage keine Verbindung mit öffentlichen Verkehrsmitteln von Bruck an der Mur zu dieser Tour für dich finden.
Umsteigen, aussteigen. Fotos Veronika Schöll
Anton Bruckner, 1824 in Ansfelden geboren, kam schon in jungen Jahren mit Musik in Kontakt und erlernte das Spiel auf Violine, Klavier und Orgel. Als Zehnjähriger wurde er Sängerknabe im Stift St. Florian. Der Weg von Linz-Ebelsberg nach St. Florian, den Bruckner sehr oft absolvierte, um seine Mutter zu besuchen, bildet den Beginn meiner Wanderung.
Wanderstart – über Wiesen und Felder nach Ölkam. Foto Veronika Schöll
Gleich bei der Straßenbahn-Haltestelle befindet sich der erste Wegweiser von vielen, die mich die ganze Wanderung perfekt belgeiten. Noch ein wenig urbanes Umfeld entlang der Florianer Straße, um dann nach links in die Felder abzubiegen.
Richtung Florianer Wald. Fotos Veronika Schöll
St. Florian
Mein Weg führt durch Felder über Wiesen, vorbei an herrlichen Vierkanthöfen und später durch den Florianer Wald direkt zum Stift St. Florian. Zuerst werden nur die Kirchtürme sichtbar. Über einen Fußweg durch den Friedhof erreiche ich den Dom. Anton Bruckner war hier Sängerknabe, Lehrer und später auch Domorganist. Unter der großen Orgel befindet sich Bruckners letzte Ruhestätte.
Ankommen in St. Florian. Fotos Veronika Schöll
Das Augustiner-Chorherrenstift gilt als wichtiges kulturelles Zentrum der Region. Die imposanten Barockräume, die „Bruckner-Orgel“ und die 160.000 Werke umfassende Bibliothek ziehen zahlreichen Besucher:innen an.
Zuerst widme ich mich der Stiftskirche und bin zutiefst beeindruckt von deren gewaltiger Inszenierung.
Vom 1. Mai bis zum 26. Oktober 2024 laden die Stiftsorganisten zu einem besonderen musikalischen Ereignis – täglich außer dienstags und samstags, jeweils um 14:30 Uhr kannst du die Bruckner Orgel klingen hören.
Barocke Pracht im Stift St. Florian. Fotos Veronika Schöll
Das mittelalterliche Kloster wurde mehrfach neu- und umgebaut, bevor Propst David Fuhrmann ab 1685 unter Beibehaltung von älteren Bauteilen die heute bestehende barocke Anlage von den Architekten Carlo Antonio Carlone, Jakob Prandtauer und Gottfried Hayberger errichten ließ.
Weiter nach Tillysburg
Ich verlasse das Stift und statte dem Marktplatz von St. Florian einen Besuch ab. Wer Pause braucht oder Lust auf einen Kaffee, Eis oder ein gutes Mittagessen hat, ist hier gut aufgehoben.
VARIANTE: Der Bus 411 fährt von der Haltestelle neben dem Stift stündlich nach Linz zurück, eine nette Variante für eine kürzere Tour.
Ich wandere weiter, über Feldwege durch die sanfte Landschaft nach Welling. Am Horizont aufgereiht wie eine Perlenkette, die noch schneebedeckten Gipfel der Berge im Süden, vom Ötscher bis zum Traunstein. Ein herrliches Bild.
VARIANTE: In Welling kann man den markierten Weg verlassen und zum Freilichtmuseum Sumerauerhof weitergehen. Ein schönes Ausflugsziel für Familien. Mit dem Bus 400 zurück nach Linz.
Ich bleibe auf dem markierten Weg und erreiche über den Weiler Oberndorf das Schloss Tillysburg. Gebaut in der Spätrenaissance mit barocken Einschlägen, beherbergt es heute neben Wohnungen, Büros, einem Golfplatz auch die Festspiele Tillysburg.
Weiterwandern nach Enns. Fotos Veronika Schöll
Grande Finale in Enns
Links neben dem Schloss auf einem Fußweg weiter nach Volkersdorf. Ich überquere die Steyrer Straße, genieße die letzten Kilometer wandernd durch Felder und Wiesen, schlüpfe unter der Westautobahn durch und erreiche schließlich Enns. Eine kleine Kraftreserve ist noch vorhanden, um den Stadtturm zu ersteigen – eine 2€ Münze ist für den Eintritt notwendig.
Schloss Tillysburg und Enns. Fotos Veronika Schöll
Eine hölzerne Stiege führt durchs Gebälk und am Glockengeläut vorbei auf den Rundgang unter dem Dach des Turms. Von hier hat man einen herrlichen Überblick über die historische Altstadt von Enns. Und ich sehe unten am Hauptplatz schon meine Belohnung winken. Gemütlich klingt so diese lange Wanderung bei einem großen Eisbecher aus. Bis zum Bahnhof sind es noch etwa zwanzig Minuten durch die Linzer Gasse. Ab der Post ist der Bahnhof bereits angeschrieben.
Ennser Stadtturm – Einsicht und Aussicht. Fotos Veronika Schöll