Sowohl Tegernsee als auch Schliersee sind von München excellent per Zug mit der Bayerischen Regiobahn erreichbar. Durch die kurze Anfahrt eignet sich die Tour dank der schnellen ICE-Verbindung sogar als Zweitagestour von Nürnberg aus. Das Bodenschneidhaus auf 1.365 Metern ist ganzjährig geöffnet, die Tour lässt sich auch im Winter gehen, ggf. mit Grödeln.
Schwierigkeit: Die Tour ist einfach bis mittelschwer (SAC T2 mit vielen Stellen T1), es gibt keine absturzgefährdeten Stellen.
Leider konnten wir innerhalb der nächsten 6 Tage keine Verbindung mit öffentlichen Verkehrsmitteln von Leoben zu dieser Tour für dich finden.
Tag 1: Vom Tegernsee zum Bodenschneidhaus
Es war meine erste Bergtour für diesen Frühling. Ich bin sie Anfang Mai gegangen, wobei die Wettervorhersage besser war als das tatsächliche Wetter – daher keine Bilder mit schönem blauen Himmel. Wie eigentlich immer ist die Bayerische Regiobahn voll, man ist froh, wenn man am Bahnhof Tegernsee den Zug verlassen kann und erstmal tief durchatmet.
Wie bei allen Touren, vor allem in so niedrigen Lagen, gibt es verschiedene Varianten, sein Ziel zu erreichen. Man kann theoretisch im Tal bis Erlach gehen, ich hatte mich für einen Weg parallel zu den Höhenlinien entlang des Berges entschieden, was aber ein leichtes bergauf/bergab ergibt.
Zunächst läuft man ein paar Häuser durch den Ort Tegernsee an der Hauptstraße entlang, bevor man dann nach links einbiegt.
Den ersten Teil der Tour geht weitgehend durch den Wald, gelgentlich hat man einen Blick auf den Tegernsee. Am Ende hören die Bäume dann auf, man befindet sich im Tal der Rottach und kommt nochmal an einer Gaststätte mit Biergarten vorbei, wo man die Möglichkeit hat, einzukehren.
Jetzt beginnt der eigentliche Aufstieg zum Bodenschneidhaus. Wieder auf einem Forstweg bzw. einer Fahrstraße, der Wald lichtet sich aber nach kurzer Zeit und man kann in der im Frühjahr doch recht angenehmen Sonne wandern. Es wird merklich kühler und windiger oben.
Oben angekommen ist heute ein starker Betrieb mit Tagesgästen. Der Wirt ist auch ziemlich kaputt angesichts des Andrangs, daher dauert alles auch etwas länger. Egal, wo wenn nicht am Berg soll man sich Zeit lassen und entschleunigen? Die negativen Bewertungen auf Google an diesem Tag aufgrund der Wartezeiten kann ich daher nicht nachvollziehen.
Ich checke ein, tatsächlich habe ich angesichts der noch geringen Belegung trotz der Kurzfristigkeit ein privates Zimmer gebucht. Duschen gibt es keine, was bei derartigen Hütten – würde es eher als Berggasthof oder als Alm bezeichnen – eher unüblich ist meiner Erfahrung nach.
Am Abend wird es sehr frisch, es ist halt erst Anfang Mai.
Tag 2: Vom Bodenschneidhaus zum Tegernsee
Eigentlich wollte ich nicht den direkten zum Schliersee nehmen sondern über den Bodenschneid gehen. Davon wurde mir aber von anderen Hüttengästen abgeraten zumal ich auch keine Grödel dabei hatte. Das Wetter war dann an diesem Tag eh nicht besonders, es war vor allem windig. Daher habe ich es vorgezogen, direkt runterzugehen.
Man folgt eigentlich bloß der Beschilderung.
Angekommen am Schliersee wählen wir den Weg links, also westlich des Sees. Der Vorteil: die Ortschaften und die Straße befinden sich östlich, hier ist es also ruhiger. Lediglich die im Stundentakt fahrende Regionalbahn verursacht etwas Lärm, aber dafür haben wir auch die Gelegenheit, sie zu fotografieren.
Theoretisch kann man hier auch zum Bahnhof Fischhausen-Neuhaus gehen, was vielleicht dann empfehlenswert ist, wenn man mit der Gipfeltour schon später dran ist.
Wir gehen auf dem Fuß-/Radweg vorbei am Campingplatz und erreichen die Ortschaft Schliersee. Der Weg zum Bahnhof führt durch den kleinen Kurpark.
Ich komme ziemlich genau zur Mittagszeit an und kaufe mir im Edeka in der Nähe des Bahnhofs noch zwei Leberkässemmeln, um danach gleich in den Zug zu steigen. Es sollte also etwas schnell gehen, ich hatte keine Lust, eine Stunde zu warten, es war windig geworden.
Leider hat der Bahnhof eine Besondheit: es ist ein Kopfbahnhof. Die Züge aus München wenden hier, um auf der anderen Seite wieder aus dem Bahnhof raus in Richtung Bayrischzell zu fahren. Daher funktioniert das übliche links/rechts-Schema von einfachen Haltepunkten nicht. Ich hatte nicht großartig auf die Anschriften geschaut und saß prompt im falschen Zug.
Hieß dann letztlich: einmal nach Bayrischzell und wieder zurück. Dank Deutschlandticket musste ich immerhin nichts nachlösen. 🙂