Ruine Gösting und Plabutsch

Blick vom Jungfernsprung auf die Burgruine Gösting. Foto: Anna, POW AT

Aussichtsreich unterwegs im Nordwesten von Graz

Erlebe ein Abenteuer, das dich von Gösting zur geheimnisvollen Burgruine und dem sagenumwobenen Jungfernsprung führt! Hier entfaltet sich eine dramatische Geschichte. Entdecke den idyllischen Thalersee und erklimme den Fürstenstand am Plabutsch, wo eine Einkehr mit Panoramablick auf Graz auf dich wartet. Der Abstieg zurück nach Gösting rundet diese abwechslungsreiche Tour ab. Diese Tour ist eine perfekte Mischung aus Geschichte, Natur und Kulinarik – ideal für jede Jahreszeit!

Der Ausgangspunkt der heutigen Wanderung ist Gösting. Dorthin fährt die Buslinie 40. Die Tour startet eigentlich genau da, wo man aus dem Bus aussteigt, regelrecht ideal also. Wer noch das Frühstücken nachholen muss oder generell immer auf der Suche nach Kaffee ist, kann vor dem Losmarschieren noch einen Abstecher zum “König Brot” (direkt neben der Haltestelle) machen.

Ruine Gösting und Jungfernsprung

Viel Zeit zum Verdauen bleibt uns allerdings nicht, denn es geht gleich sehr steil Richtung Ruine Gösting los. Anfangs ist die Straße asphaltiert, später wird sie zu einer Forststraße. Die Route ist stets gut beschildert.

Der Beginn könnte kaum steiler sein. Foto: Anna, POW AT
Der Beginn könnte kaum steiler sein. Foto: Anna, POW AT

Wir sind an einem nebligen Herbsttag unterwegs, deswegen ist die Aussicht eher beschränkt. Die einzigen Farbtupfer im Oktobergrau sind die vielen bunten Blätter.

Waldbaden auf dem Weg zur Ruine Gösting. Foto: Anna, POW AT
Waldbaden auf dem Weg zur Ruine Gösting. Foto: Anna, POW AT
Man mag es kaum vermuten: Quasi mitten in Graz gibt es Weinanbau. Foto: Anna, POW AT
Man mag es kaum vermuten: Quasi mitten in Graz gibt es Weinanbau. Foto: Anna, POW AT

Wir sind gut 20 Minuten unterwegs, als wir zum ersten Mal Richtung Burgruine sehen. Bevor wir weiter zur Ruine gehen, steuern wir noch den “Jungfernsprung” an. Der Mini-Umweg zahlt sich aus, immerhin kommen wir so zumindest zu ein bisschen Aussicht.

Der Weg zum “Jungfernsprung”. Foto: Anna, POW AT
Der Weg zum “Jungfernsprung”. Foto: Anna, POW AT
Blick nach Norden auf die Bahnstrecke links, das Nordportal des Plabutsch-Tunnels und die A9-Pyhrn-Autobahn. Rechts fließt die Mur. Foto: Anna, POW AT
Blick nach Norden auf die Bahnstrecke links, das Nordportal des Plabutsch-Tunnels und die A9-Pyhrn-Autobahn. Rechts fließt die Mur. Foto: Anna, POW AT
Blick nach Südosten Richtung Andritz und St. Veit. Der Kirchturm ist in der Bildmitte nebelbedingt schwer zu erkennen. Foto: Anna, POW AT
Blick nach Südosten Richtung Andritz und St. Veit. Der Kirchturm ist in der Bildmitte nebelbedingt schwer zu erkennen. Foto: Anna, POW AT

Der steile Felsen heißt natürlich aus gutem Grund Jungfernsprung. Die Benennung führt der Sage nach auf ein dramatisches Ereignis im 13. Jahrhundert zurück.

“Einst lebte dort Ritter Wulfing mit seinen zwei Töchtern. Um seine jüngere Tochter Anna bewarben sich zwei Ritter. Nach damaliger Sitte wurde ein Turnier abgehalten. Der Sieger sollte mit Anna vermählt werden. Im Turniergarten der Burg, der heute Lindengarten genannt wird, fand das Turnier statt. Ein Ritter wurde vom Schwert seines Gegners getroffen und starb. Anna war über den unsinnigen Tod eines jungen Mannes so entsetzt, dass sie sich verzweifelt von der Felsspitze in die Tiefe stürzte.”

Blick vom Jungfernsprung auf die Burgruine Gösting. Foto: Anna, POW AT
Blick vom Jungfernsprung auf die Burgruine Gösting. Foto: Anna, POW AT

Abstieg zum Thalersee

Besuchen kann man die Ruine derzeit leider nicht, deswegen beginnt für uns schon der Abstieg Richtung Thal. Dieser ist ebenfalls gut markiert. Wir folgen der Beschilderung Richtung Thal Kreuzwirt bzw. Kötschberg. An den Wegweisern finden sich immer wieder auch Hinweise auf den GeoHistory-Trail-Gösting. Mittels einer App kann man mehr über folgende Themen erfahren:  Die erdwissenschaftlichen Besonderheiten, die geomorphologischen Prozesse und die historische Entwicklung der Burgruine.

Ob das St. Annen Bründl etwas mit der vom Fels gesprungenen Anna zu tun hat? Foto: Anna, POW AT
Ob das St. Annen Bründl etwas mit der vom Fels gesprungenen Anna zu tun hat? Foto: Anna, POW AT

Die Forststraße verläuft angenehm flach bergab. Nach ein paar weiteren Kilometern durch den Herbstwald treffen wir im sogenannten “Fuchsloch” wieder auf eine asphaltierte Straße. Hier halten wir uns links Richtung Thalstraße. Wer hier schon k.o. sein sollte, kann von der Haltestelle “Thalwinkel” wieder zurück nach Gösting fahren und so die Tour deutlich verkürzen. Wir haben trotz des bescheidenen Wetters noch nicht genug und nehmen uns mit dem Plabutsch noch einen weiteren “Gipfel” vor. Wir wählen eine Route, die vom Thalersee den Kamm entlang Richtung Fürstenstand verläuft. Zum Thalersee geht es am Geh- und Radweg, gut abgeschirmt von der Thalstraße.

Herbststimmung auch im/n T(h)al. Foto: Anna, POW AT
Herbststimmung auch im/n T(h)al. Foto: Anna, POW AT
Fast schon “Halloween Vibes” am Thalersee. Foto: Anna, POW AT
Fast schon “Halloween Vibes” am Thalersee. Foto: Anna, POW AT

Auf den Fürstenstand am Plabutsch

Wir gehen ein kurzes Stück am Seeufer entlang, bis der Wanderweg links abzweigt. Ab sofort orientieren wir uns Richtung Plabutsch bzw. Fürstenstand. Anfangs ist der Weg etwas steiler und – wetterbedingt – ganz schön rutschig. Später wird der Weg deutlich flacher. Das letzte Stück verläuft sehr gemütlich den Kamm entlang bis zum Fürstenstand.

Ein Wegabschnitt gehört zum Arnold Schwarzenegger Wanderweg. Kein Wunder, dem in Thal geborenen Ex-Bodybuilder und -Gouvernor kann man in seiner Heimat kaum aus dem Weg gehen. Wir wollen aber heute auf den Plabutsch und verlassen Arnies Wanderweg an dieser Stelle schon wieder. Foto: Anna, POW AT
Ein Wegabschnitt gehört zum Arnold Schwarzenegger Wanderweg. Kein Wunder, dem in Thal geborenen Ex-Bodybuilder und -Gouvernor kann man in seiner Heimat kaum aus dem Weg gehen. Wir wollen aber heute auf den Plabutsch und verlassen Arnies Wanderweg an dieser Stelle schon wieder. Foto: Anna, POW AT
Impressionen von unterwegs. Foto: Anna, POW AT
Impressionen von unterwegs. Foto: Anna, POW AT
Am Fürstenstand (vor allem von der Aussichtsplattform) hat man im Normalfall einen schönen Ausblick auf die steirische Landeshauptstadt. Heute macht uns der Nebel einen Strich durch die Rechnung. Foto: Anna, POW AT
Am Fürstenstand (vor allem von der Aussichtsplattform) hat man im Normalfall einen schönen Ausblick auf die steirische Landeshauptstadt. Heute macht uns der Nebel einen Strich durch die Rechnung. Foto: Anna, POW AT

Da weder Temperatur noch Aussicht heute zum längeren Verweilen im Freien  einladen, steuern wir gleich den kürzlich wiedereröffneten Fürstenstand an. Die Lage auf 754 Metern macht den Fürstenstand zum höchstgelegenen Grazer Betrieb. Wir wärmen uns drinnen standesgemäß mit einer steirischen Kürbiscremesuppe auf.

Abstieg nach Gösting

Die Vorfreude auf den Abstieg hält sich ob des stärker werdenden Nebelreißens in Grenzen. Auf die Aussichtsplattform gehen wir trotz fehlender Aussicht auf Aussicht hinauf, danach geht es für uns aber nur noch bergab. Hie und da ist es etwas rutschig, durch unsere Routenwahl mit hohem Wald-Anteil haben wir aber noch vergleichsweise griffige Verhältnisse. Das allerletzte Stück hinunter nach Gösting ist dann wieder ähnlich steil wie zu Beginn zur Ruine hinauf, diesmal allerdings bergab.

Die nicht vorhandene Aussicht auf Graz von der Aussichtswarte. Zumindest die Dachterrasse vom Fürstenstand sieht man. Foto: Anna, POW AT
Die nicht vorhandene Aussicht auf Graz von der Aussichtswarte. Zumindest die Dachterrasse vom Fürstenstand sieht man. Foto: Anna, POW AT
An dieser Stelle haben wir die Tour schon fast geschafft. Foto: Anna, POW AT
An dieser Stelle haben wir die Tour schon fast geschafft. Foto: Anna, POW AT

Abreise

Zurück geht’s wieder mit dem Stadtbus Nr. 40 Richtung Jakominiplatz.

Fazit

Eine ideale Tour, um den Nordwesten von Graz auf eine andere Art kennenzulernen. Abwechslungsreicher geht’s kaum: Von der Burgruine über den Thalersee bis hin zur exklusiven Gipfeleinkehr am Fürstenstand  ist alles dabei. Gute Aussicht wäre noch i-Tüpfelchen!

Tipps

Neben dem Fürstenstand bietet sich auch der Thaler See Garten für den Einkehrschwung an.

Tourdaten

Die Route in Zahlen:   4:00 Std Wandern   550 HM   550 HM   13 km   GPX Track

Auf Bahn zum Berg gibt es weitere Varianten mit Plabutsch und/oder Ruine Gösting (mit deutlich besserer Aussicht übrigens!):

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