Wenn man einmal in Innsbruck mit der Seilbahn aufs Hafelekar gefahren ist und einen Blick in den Karwendel geworfen hat, dann lässt einem dieser nicht mehr aus.
Geplant gewesen wäre eigentlich die Route: Seefeld – Solsteinhaus – Pfeishütte – Hallerangerhaus – Karwendelhaus – Falkenhütte – Lamsenjochhütte – Pertisau. Also sieben Tage mit einigen Gipfeln, in einem der schönsten Gebiete dieses Planeten. Herbst ist zwar vom Fernblick her die schönste Wanderzeit, jedoch auch Saisonende für die Hütten und diese gern ausgebucht, wenn man zu spät dran ist. Im Jahr 2020 hatte ich es geschafft, alle Hütten entsprechend zu buchen, doch dann kamen über Nacht 60 bis 90 cm Neuschnee und die Hütten waren unerreichbar. So kann ich jetzt nur von meiner kurzen Tour von 2018 berichten.
Verbindungen mit Bahn und Bus von Reutte
Wir empfehlen von Reutte diese Verbindungen für die Hin- und Rückfahrten zur Tour:
Mit dem Zug geht es zum Bahnhof Seefeld in Tirol. Vom Bahnhof ostwärts gehts eine kurze Strecke leicht bergauf zur Bergbahn. Mit dem Lift dann rauf zur Bergstation Härmelekopf. Man kann natürlich auch den Lift zum Seefelder Joch nehmen. Dieser war in diesem Sommer allerdings außer Betrieb.
Die Wege sind ab der Bergstation gut ausgeschildert. Entweder man wählt den direkten Weg zur Nördlinger Hütte oder man überschreitet den Härmelekopf und die Reither Spitze, welche mit 2374 m hier ein wunderbarer Aussichtsgipfel ist.
Am Ursprungsattel gabelt sich wieder der Weg. Geht man hier links in Richtung Wibmertal, so steigt man etwas ab, um am Fuß des Kamms entlangzugehen. Der Weg ist geröllig und deshalb sehr anstrengend. Die spektakulärere Wahl ist der Weg über die Freiungen. Bitte die Hinweise auf nachfolgendem Bild beachten.
Der Weg über die Freiungen ist fantastisch. Einerseits wegen den tollen Ausblicken, andererseits auch spannend zu gehen. Es gibt einzelne Kraxelstellen. Einmal war eine Passage, wo ich den Weg ein wenig in den Felsblöcken suchen musste. Ansonsten wunderbar zu gehen, für Personen, welche sich am Berg sicher fühlen.
Kurz nach der Kuhljochspitze erblickt man den Solstein mit dem zugehörigen Haus, welches nicht nur Schutz, sondern klasse Verpflegung, warme Duschen und ein angenehmes Bett bietet.
Tag 2:
Ausgeruht und gestärkt geht die Tour am nächsten Morgen weiter immer den Schildern nach zum Frau-Hitt-Sattel. Zuerst verliert man etwas an Höhe, um dann wieder einige Höhenmeter aufzusteigen. Immer wieder wunderbare Ausblicke und Rastplätze, welche zum Verweilen einladen.
Dem Abstieg über einen schottrigen Weg, folgt ein anstrengender Aufstieg über einen eben solchen zum Frau-Hitt-Sattel. Die entdeckten Gämsen tun sich hier etwas leichter.
Am Frau-Hitt-Sattel angekommen eröffnet sich ein gigantischer Ausblick auf Innsbruck, das Wipptal und alle umliegenden Bergketten. Die Mühe hat sich gelohnt.
Blick auf Innsbruck und Umgebung. Foto: Konrad Gwiggner
Ein paar Klettersteiggeher begegnen einem, denn hier endet der grandiose Innsbrucker Klettersteig, welcher am Hafelekar beginnt. Unser Weg führt nach Osten zur Seegrube, welche hoch über Innsbruck thront.
Das Skigebiet Seegrube mit der Hafelekar Bergstation im Huntergrund. Foto: Konrad Gwiggner
Von der Seegrube gehts dann mit der Nordketten-Bergbahn runter nach Innsbruck. Die Talstation der Bahn liegt unweit des berühmten “Goldenen Dachls” in der wunderbaren Altstadt.
Innsbruck und die Nordkette. Foto: Konrad Gwiggner
Am Weg zum Hauptbahnhof Innsbruck durchquert man die Altstadt und hat auch einige Mal noch einen wunderbaren Rückblick auf die Nordkette.
Tourdaten
Die Route in Zahlen: 2 Tage Wandern 2.100 HM 2.200 HM 19 km GPX Track
Konrad Gwiggner, aufgewachsen und aktuell wohnhaft in Wörgl Umgebung, ist zu allen Jahreszeiten begeisterter Bergler, sowie Öffi-Stammkunde. Jede Woche steht eine oder mehrere Bergtouren am Programm. Gerne auch mehrtägige Streckentouren, wo Öffis ihre Stärke noch viel besser ausspielen können.