Höhlenwanderung auf der Hohen Wand

Eingang Waldegger Tropfsteinhöhle

Auf der Hohen Wand gibt es ja unzählige Höhlen: Von kleinen Felsnischen, über begehbare Höhlen, bis zu Abseilhöhlen. Drei davon schauen sich die Kinder und ich genauer an, zum Abschluss geht es durch die Frauenlucke hinunter. Mein 50m Seil nehme ich mit.

Tipp: Jetzt Anfang November wird es ab 17:00 dunkel. Bei einer geplanten 5h Tour ist da der Aufbruch um 11:00 eigentlich schon zu spät. Das Ergebnis ist auch, dass wir im Dunkeln erst hinunter kommen und nach Maiersdorf abkürzen. Das nächste Mal fahren wir mit dem Zug um 6:55!

Gleich beim Bahnhof weist ein Schild Richtung Große Klause. Wir gehen an der Straße etwa 20min entlang, bis wir zur Abzweigung zur Großen Klause kommen. Dieser Straßenteil ist zwar nicht so aufregend, dafür schauen wir uns die Beladestation des Steinbruchs an, an dem wir vorbei gehen.

Große Klause

Die große Klause ist eine der schönsten Aufstiege auf die Hohe Wand. Obwohl das so ist, sind dort deutlich weniger Leute unterwegs als auf der anderen Seite.

Die erste Leiter in der Großen Klause.
Die erste Leiter in der Großen Klause.

An manchen Stellen sieht man, dass die Leitern später erst dazu gekommen sind: Der alte Weg geht im Zickzack unter, oder neben den Leitern entlang eines Stahlseils. An manchen Stellen sieht man noch die aus dem Felsen herausgehauenen Tritte.

Tipp: Für alle, die mit dem Auto anreisen empfehle ich es beim Einstieg zur großen Klause abzustellen und die Straße entlang bergauf bis zur kleinen Klause zu gehen. Die Rundtour kleine Klause – Waldeggerhaus – große Klause empfiehlt sich deswegen, weil es in der kleinen Klause eine Stelle gibt, die im Aufstieg leichter ist als im Abstieg.

Die große Klause ist an und für sich nicht schwierig. Es gibt immer wieder Leitern, diese sind aber ohne zusätzliche Sicherungen machbar. Meine Kinder tragen ihre Sitzgurte mit Bandschlingen und Karabiner, damit sie sich jederzeit einhängen und sichern können, um ins Steigbuch zu schreiben, Fotos oder eine Pause zu machen.

Aufstieg in der großen Klause.
Aufstieg in der großen Klause.

Bis zum Ende der großen Klause gibt es mehrere Höhlen. Wir gehen nur in die Waldegger Tropfsteinhöhle. Danach kommen z.B. noch zwei kleine Höhlen, die relativ leicht zu befahren sind (eine mit einem Seil mit Knoten über eine extrem abgegriffene Wand, die andere links davon).

Wandbuch Waldegger Steig
Wandbuch Waldegger Steig

Das Ende der Großen Klause ist bei einer Wegkreuzung erreicht, bei der man zum Waldeggerhaus abzweigen kann. Vom Einstieg bis zur Wegkreuzung haben wir (inkl. Höhlenbesuch) 1,5h gebraucht.

Waldegger Tropfsteinhöhle

In der Waldegger Tropfsteinhöhle kann man fast im gesamten Höhlenbereich stehen. Im hinteren Bereich gibt es eine Lehmstufe, die wir nicht erklimmen, weil wir unser Gewand nicht komplett dreckig machen wollen.

Man sieht noch die alten elektrischen Leitungen und einen Strahler, der früher die Wand angestrahlt hat.

Waldegger Tropfsteinhöhle
Waldegger Tropfsteinhöhle
Die alten Elektroinstallationen kann man noch teilweise sehen.
Die alten Elektroinstallationen kann man noch teilweise sehen.

Auf der Karte unten ist die Waldegger Tropfsteinhöhle mit dem ersten Fähnchen markiert.

Windloch

Das Windloch ist 10min nach dem Ende des Waldegger Steigs im Saugraben zwischen zwei Wegen im Boden. Es ist das zweite Fähnchen auf der Karte unten.

Eingang Windloch
Eingang Windloch

Hierfür (und für die Frauenlucke) habe ich mein Kletterseil mitgenommen.

Ich steige zuerst alleine ab, um die Situation zu erkunden. Es liegt sehr viel Laub im Abstieg. Den ersten Teil könnte man ohne Seil wahrscheinlich auch gut gehen. Die letzte Stufe ist früher anscheinend gesichert gewesen. Ich finde einen alten Bohrhaken. Jetzt gibt es dort keine Sicherung mehr.

Windloch von unten
Windloch von unten

Unten angekommen ist es noch nicht so spektakulär. Es liegt dort zuerst einmal nur ein alter Autoreifen.
In der Beschreibung auf www.gipfeltreffen.at habe ich aber gelesen, dass wir den Spalt weiter hinunter gehen müssten. Da der Große das Abseilen gleich komplett verweigert hat und der Kleine auch nicht tiefer hinein möchte, belassen wir es dabei und steigen wieder auf.

Gipsloch

Das Gipsloch – drittes Fähnchen – ist ganz in der Nähe vom Windloch (wir brauchen 7min). Wir gehen den Saugraben weiter nach Südosten. Die Abzweigung nach rechts ist leicht zu übersehen.

Eingang Gipsloch
Eingang Gipsloch

Der Abstieg ist hier einfach – wir brauchen kein Seil.

Sinterbildungen in der großen Halle des Gipsloch.
Sinterbildungen in der großen Halle des Gipsloch.

Über dem Gipsloch führt eine Forststraße vorbei. Diese gehen wir weiter Richtung Gasthaus Postl. Da es jetzt schon nach 15:00 ist, ändern wir unseren Plan und gehen direkt zur Frauenlucke.

Frauenlucke

Die Frauenlucke ist ein vertikaler Schacht, in dessen Innerem wir die lange, senkrechte Leiter absteigen. Siehe auch www.bergsteigen.com dazu.
Sie ist als viertes Fähnchen auf der Karte unten markiert.

Frauenlucke von oben. Die Eisenklammer nutze als Backup neben meinem Fixpunkt über den ich mit Halbmastwurf ablasse.
Frauenlucke von oben. Die Eisenklammer nutze als Backup neben meinem Fixpunkt über den ich mit Halbmastwurf ablasse.

Alternative: Wer so lange Leitern nicht leiden kann, steigt gleich von oben über den Völlerinsteig ab.

Nach der Frauenlucke gehen wir den Völlerinsteig hinunter. Es ist jetzt schon fast 17:00 und es beginnt zu dämmern. Da wir wegen der Höhlen unsere Stirnlampen mit haben, schalten wir diese bald ein.

Mein ursprünglicher Plan war, zur Haltestelle in Unterhöflein zu gehen. Das wollte ich eigentlich über den Wandfußsteig machen um dann abzubiegen.

Nachdem es so schnell finster wurde, adaptiere ich den Plan zuerst, indem wir nicht über den Wandfußsteig gehen, sondern weiter unten am Forstweg.

Kurz nach 17:00 ist es jetzt im November im Wald schon stockdunkel.
Kurz nach 17:00 ist es jetzt im November im Wald schon stockdunkel.

Eine demokratische Abstimmung ergibt in weiterer Folge, dass wir nicht mehr nach Unterhöflein gehen wollen. Daher zweigen wir nach Maiersdorf ab. In der Finsternis verpassen wir den richtigen Weg über die Maiersdorfer Weide und gehen das letzte Stück – aber bereits in Sichtweite der Häuser – querfeldein.

Wir kehren beim Stelzenheurigen in Maiersdorf, gegenüber der Feuerwehr ein. Der Wirt ruft uns ein Taxi (weil am Wochenende kein Bus fährt) und wir essen und trinken eine Kleinigkeit, während wir warten.

Tourdaten

Die Route in Zahlen:   5:00 Std Wandern   600 HM   500 HM   10 km   GPX Track

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