Meine Freunde von „Bahn-zum-Berg“ orteten einen Bedarf an Wegbeschreibungen im Bereich Leoben – Bruck/Mur. Eine kurze Recherche führte mich auf diese lohnende Wanderung, die diese beiden Schnellzugsstationen ideal verbindet.
Verbindungen mit Bahn und Bus von St. Pölten
Wir empfehlen von St. Pölten diese Verbindungen für die Hin- und Rückfahrten zur Tour:
Nach weiteren 100 Metern biegt links die Moskenbergstraße ab, hier startet der Weg 677 bei einem Pferdegestüt. Die sich emporschlängelnde Asphaltstraße an der Pferdekoppel vorbei kann man teils über die Wiese etwas abkürzen. Beim Abzweig des Traugottweges links weiter auf der Moskenbergstraße, die nun geschottert am Riedlbauer vorbeiführt (nicht dem „montanhistorischen“ Waldweg bergab folgen!). Bald darauf weist die Markierung in einen Waldweg, der zweimal die Forststraße quert. Hier treffe ich auf einen Leobener Schichtarbeiter, der mir einiges über die Gegend erzählen kann.
Der Anstieg zum Himberger Eck ist das steilste Stück auf dieser Wanderung. Beim Gipfelkreuz auf 1.345 Metern wartet sogar ein Gipfelbuch auf Einträge. Der schöne Ausblickund zum Rasten einladende Baumstrünke lassen die bisherigen Anstrengungen rasch vergessen.
Himberger Eck. Foto: Gerold Petritsch
Ausblick zur Koralm (links) und den Eisenerzer Alpen (rechts) vom Himberger Eck. Fotos: Gerold Petritsch
Nun geht es rechts in östlicher Richtung steil bergab zum Forstweg (bald Waldweg), der nach Nordosten meist bergab in Richtung Kreuzsattel führt. Bei der Freudenthaler Ruhe genieße ich den Ausblick zu Gleinalpe und Fischbacher Alpen. Der Weg führt weiterhin bergab (bei der Kreuzung mit einer Forststraße leicht nach links versetzt) zur markanten Wegkreuzung beim Kreuzsattel. Dort findet sich vor einem Rastplatz auch der „Brautkasten“.
Links: Bei der Freudenthaler Ruhe. Rechts: Brautkasten. Fotos: Gerold Petritsch
Am Kreuzsattel folge ich zunächst der Markierung in Richtung „Thalerkogel/Tragöss“ bergauf und zweige nach circa 100 Metern nach rechts ab (Tafel „Rattnertörl“). Nach weiteren circa 200 Metern zieht der markierte Pfad links schräg in den Wald hinein, man geht jedoch geradeaus weiter und erreicht nach circa 50 Metern eine Forstwegspinne. Hier folgt man aber nicht mehr der Markierung, sondern einem annähernd waagrechten Forstweg, der nach rechts in den Wald führt (hölzerne Hinweistafel „Kletschach Alm“). Nach circa 400 Metern eine weitere Holztafel, knapp bevor der Forstweg bergab führt. Diesem Steig folgt man schräg bergauf durch den Wald bis zur ersten Steilwiese der Kletschachalm.
Links: Zur Kletschach-Alm. Rechts: Kletschach-Alm. Fotos: Gerold Petritsch
Von hier an gehen wir einfach am Waldrand in Richtung Sender: Am Zaun entlang bergauf weiter bis zu einer Wiesenrampe, die zu einem Almweg führt, in den man nach rechts einbiegt. Hinter einem Grashügel wird ein kleiner Sattel erreicht, der einen besonders schönen Hochschwab-Blick freigibt. Hier verlässt man den Almweg und steigt am Rücken entlang und neben dem Zaun direkt bis zum Gipfelkreuz am Kletschachkogel hinauf. Dort trage ich mich ins Gipfelbuch ein und genieße die herrliche Aussichtung zum Hochschwab. Dann packe dann meine Jause aus, die bequeme Raststelle gehört heute ganz allein mir, noch lieber wäre ich aber in Begleitung.
Aufmunternde Steine. Foto: Gerold Petritsch
Links: Auf dem Kletschachkogel. Rechts: Blick zum Hochschwab. Fotos: Gerold Petritsch
In Richtung Bruck an der Mur blickend, erspähen wir als hilfreiche Wegmarke die Holzbauten der Kletschachalm. Dort ziehen wir eine kleine Schleife und wandern auf der Almstraße immer gerade in Richtung Bruck. Endlich komme ich wieder zu einer markierten Route, dem Weg 891 Richtung Kotzalm. Dort treffe ich die Almleute beim Inspizieren der noch ruhenden Almstation – inzwischen wird wohl schon starker Betrieb sein, auch die Kletschachalm ist normalerweise von Mitte Mai bis Ende September bewirtschaftet.
Links: Zur Kotzalm. Rechts: Kotzalm. Fotos: Gerold Petritsch
Nach der Alm geht es über das Kotzegg und Steiger, an einer Kapelle vorbei, in Richtung Madereck. Der kurze Abstecher zum Gipfel lohnt durchaus. Das Almgasthaus Puster hat ganzjährig außer am Dienstag geöffnet. Da ich nur einen Liter Wasser mitgenommen hatte und der Durst mich schon quälte, genehmigte ich mir ein kühles Bier aus dem gut gefüllten Selbstbedienungs-Schrank.
Links: Bruck und Kapfenberg vom Madereck. Rechts: Almgasthaus Puster. Foto: Gerold Petritsch
Vielleicht weil mir das hastig getrunkene Bier zu Kopf gestiegen ist, verpasse ich den Hinweis auf den Weg 890, der vom Gasthaus links durch den Wald zur Ruine Landskron in Bruck an der Mur führt, und komme über den „Jungen Weg“ in das westliche Bruck (im Track ist dieser Fehler aber korrigiert!).
Wenn ein wenig Zeit bleibt, lohnt sich hier ein Abstecher zum Hauptplatz mit dem schönen spätgotischen Kornmesserhaus. Den Bahnhof erreiche ich nach Überschreiten einer Mürzbrücke via Bahnhofstraße. Erschöpft, aber glücklich über die eindrucksvolle Wanderung, lasse ich mich im Railjet nach Wien (17:06) nieder. Trotz meines Umwegs war ich deutlich schneller als vorgesehen (neun Stunden Nettogehzeit für 25,5 km und 1.400 Höhenmetern). Ich komme wieder, aber das nächste Mal gönne ich mir mehr Zeit – und packe mehr Flüssigkeit ein!
Links: Hauptplatz Bruck an der Mur. Rechts: Kornmesserhaus. Fotos: Gerold Petritsch
Tourdaten
Die Route in Zahlen: 11:00 Std Wandern 1.400 HM 1.450 HM 26 km GPX Track
Erreichbarkeit: Diese Tour kann mit öffentlichen Verkehrsmitteln z.B. von Graz, Klagenfurt, Leoben, Villach oder Wien erreicht werden.
Gerold Petritsch, geb. 1957, organisierte schon um 1990 "autofreie" Wandertouren der ÖAV-Sektion Wiener Neustadt, an denen auch seine Söhne gerne teilnahmen. Dazu kamen auch zahlreiche Radtouren solo oder mit Freunden, vorzugsweise mit Bahnanreise. 2018 tauschte er Auto gegen ÖBB-Österreichcard und nützt die vermehrte Freizeit mit Vorliebe zu Wander- und Radtouren nahe Wiener Neustadt und auch in ganz Österreich und den Nachbarregionen.