Habe mir für heute eine Runde vom Lift in Losenheim über Mamauwiese, Schober und Öhler nach Puchberg am Schneeberg ausgesucht.
Wetter schaut gut aus, Webcams zeigen nicht so viel Schnee – alles OK.
Am Bahnhof kaufe ich mir schließlich doch noch ein Baguette – der Zug steht schon am Bahnsteig 5 – ich brauche also nicht in der Kälte zu warten. Schon viel besser.
Ich beobachte, dass es auch einige Leute gibt, die mit Ski in den Zug einsteigen. Die sind meiner Meinung nach Optimisten. Aber wir werden es ja sehen.
Der Zug ist recht voll, ein junger Hörbehinderter tyrannisiert mich mit seinen In-Ear-Kopfhörern. Momente später sehne ich mir seine Bass-Tiraden zurück, weil ein Heuschreckenschwarm Pensionistinnen alle noch verfügbaren Plätze okkupiert und sich alle gleichzeitig und lautstark über das Thema Frühpension unterhalten.
Mein Zug erreicht inzwischen Wiener Neustadt. Schon im Zug wird durchgesagt welche Anschlußzüge es gibt, wann sie abfahren und sogar von welchem Bahnsteig sie abfahren. Das macht es einfach. Ich gehe über den Übergang im strahlenden Sonnenschein, mit Blick auf den Schneeberg, zum Bahnsteig 8a.
Der Zug nach Puchberg am Schneeberg steht schon dort. Ich habe 9 min Zeit und spaziere gemütlich hin.
Ankunft Bahnhof Puchberg am Schneeberg. Alle steigen aus, manche gehen zur Busstation direkt vor dem Bahnhof. Die Buslinie 1720 kommt schon nach wenigen Minuten. Die Fahrt zum Schilift in Losenheim kostet EUR 2,10.
Das Wetter ist schön, die Sonne scheint, der Schneeberg schaut wunderschön aus. Beim Lift in Losenheim steige ich aus.
Mamauwiese – Schober – Öhler
Ich starte in Richtung Mamauwiese und muss recht schnell erkennen, dass hier mehr Schnee liegt als ich dachte. Die „Optimisten“ vom Bahnsteig waren anscheinend eher Wissende.
Über den Forstweg geht es leicht, später sinke ich immer wieder hüfttief ein. Die Route auf den Schober ist ungespurt, der Aufstieg nach der Mamauwiese sehr steil und teilweise rutschig. Die steiferen Bergschuhe hätten sich ausgezahlt. Oben Winterwunderwelt. In der Sonne sind solche Touren immer herrlich!
Der Übergang zum Öhler geht neben dem Grat entlang, zuerst hinunter, dann wieder hinauf. Man geht lange Zeit zwischen einem grobmaschigen Wildzaun und Felswänden. Dort gibt es keine Möglichkeit sich zu verirren. Generell ist die Route gut gelb markiert, natürlich sieht man im Winter keinen Weg und muss manchmal nach den Markierungen Ausschau halten.
Gibt es am Schober ein Kreuz, merkt man am Öhler den Gipfel nur dadurch, dass es danach wieder bergab geht.
Fünf Minuten später kommt das Öhlerschutzhaus. Wirkt geschlossen, aus dem gegenüber liegendem Nachbarhaus steigt jedoch Rauch auf.
Von dort kurz noch Tiefschneepassagen bergab, dann geräumter Forstweg, schließlich Asphaltstraße bis Puchberg. An der Hauptstraße nach rechts, über den Bahnübergang, zum Bahnhof. Ankunft 16:12. Mein Zug fährt um 16:48 ab, ich höre sein Gepfeife aber schon – ich muss also wieder nicht in der Kälte warten. Das ist schön.
Tourdaten
Fazit
Dauer: Die Anreise hat mich von Wien aus etwas über 1,5 h gekostet. Das ist jetzt auch nicht viel mehr, als wenn ich mit dem Auto gefahren wäre.
Was ich hier weg lasse ist die Anreise zum Bahnhof. Mein Auto steht in der Reumannplatzgarage und da muss ich auch erst hinfahren. Die Anreise zum Hauptbahnhof dauert für mich vielleicht 5 min länger.
Komfort: In Punkto Komfort gefällt mir der Zug gut. Ich schreibe Teile dieses Eintrags schon im Zug. Auf der Heimreise schlafe ich ein bisschen.
Einen Vorteil kann die Anreise mit dem Auto verbuchen: Ich nehme mir im Auto immer Wechselgewand mit das ich im Kofferraum lasse. Nach einer Bergtour ziehe ich mich dann komplett um, inkl. Unterwäsche und Schuhe. Das habe ich jetzt nicht. Am Oberkörper habe ich etwas Trockenes an, Hose und Unterhose sind aber total durchschwitzt. Die Bergschuhe sind schwer und ungemütlich.
Kosten: Das Zugticket hat hin und zurück EUR 29,40 gekostet. Ich habe keine Ermäßigungskarte. Das Vorhandensein der Kernzone 100 fragt die ÖBB Webseite zwar ab, ignoriert das dann jedoch bei der Preisberechnung. EUR 29,40 mit und ohne Kernzone der Wiener Linien.
Der Bus hat EUR 2,10 gekostet.
Die Gesamtkosten von Zug und Bus betragen damit EUR 31,50. Das ist in Ordnung wenn ich es mit der Alleinnutzung des Autos vergleiche. Fährt die ganze Familie, schaut das schon wieder anders aus. Das Ermäßigungskarten-Thema wird dann wichtiger.
Insgesamt: Vom Preis/Komfort Verhältnis bin ich sehr angetan.
Die Anbindung zum Schneeberg (bzw. nach Losenheim) ist jedenfalls so gut, dass diese Destination problemlos öffentlich erreichbar ist.