„Coole“ Hohe Wand Tour

Vom Bahnhof Waldegg-Dürnbach über den Waldegger Wasserfall und die Kleine Klause zum Naturparkstüberl und durch die Große Klause direkt ins Solar-Freibad Dürnbach.

Die Hohe Wand bietet unzählige Möglichkeiten ihr Plateau zu erklimmen. Besonders gut gefällt mir die hintere Seite der Hohen Wand, die aus dem Piestingtal erreichbar ist. Diesmal suche ich eine feine Runde von Waldegg über die Kleine Klause (Klettersteig A/B) und Große Klause (Klettersteig A) aus. Der größte Teil des Wegs liegt im Schatten. Was diese Runde noch auszeichnet, ist die Möglichkeit, sich nach getaner Arbeit an heißen Tagen im Freibad Dürnbach abzukühlen. Genau das haben meine Schwester und ich heute vor.

Vom Bahnhof zum Wasserfall

Ein ganz kleinen Schlechtpunkt erthält diese Runde: Vom Bahnhof Waldegg-Dürnbach müssen wir etwa zwei Kilometer bis zum Wanderweg auf einer staubigen Asphaltstraße gehen. Dass wir im Industrieviertel sind, konnten wir schon während der Zugfahrt feststellen. Die führt nämlich in Wopfing mitten durch das gleichnamige Zementwerk. Den Rohstoff für die Zementerzeugung bringen schwere Lastautos vom Dürnbacher Steinbruch über die Waldegger Straße hinunter nach Wopfing. Wochentags sollte man also auf dieser Straße gut aufpassen. Allerdings fahren die LKWs langsam und in der Mitte der Straße.

Wir können dafür beim Beladen der LKWs im Steinbruch zusehen.

Deshalb sind wir froh, einen kleinen Abstecher zum Dürnbacher Wasserfall machen zu können, der Weg dorthin führt uns für kurze Zeit weg von der Straße.

Dürnbacher Wasserfall, im Sommer wenig Wasser. Foto Veronika Schöll
Dürnbacher Wasserfall, im Sommer wenig Wasser. Foto Veronika Schöll

Die Kleine Klause

Nach der Besichtigung des Dürnbacher Wasserfalls geht es noch ein kleines Stück auf der Straße weiter. Dann endlich zweigt ein Wegerl Richtung Hohe Wand nach links in den Wald ab. Langsam aber stetig ansteigend bewegen wir uns auf die Felsen zu. Dann stehen wir vor einer senkrechten Wand, nach links geht es zum Badener Turm, grade nach oben über die glatten Felsen wäre auch möglich. Wir gehen aber nach rechts entlang der Felswand bis zum Einstieg des Naturfreunde Steigs, der über eine historische Steiganlage durch die Kleine Klause führt.

Abzweigung zur Kleinen Klause. Foto Veronika Schöll
Abzweigung zur Kleinen Klause. Foto Veronika Schöll

Das Einstiegswandl (Titelbild) wartet mit ein paar Steigbügeln auf. Dann über eine Leiter und noch mehr Steigbügeln kaminartig und steil weiter nach oben.

Kraxelei in der kleinen Klause. Foto Veronika Schöll
Kraxelei in der kleinen Klause. Foto Veronika Schöll

Das wars im Prinzip schon mit der Kraxlerei. Der Steig windet sich nun durch einen wildromantischen Graben und endet bei der Kleinen Kanzelstraße.

Wildromantisch geht es weiter durch die Kleine Klause. Foto Veronika Schöll
Wildromantisch geht es weiter durch die Kleine Klause. Foto Veronika Schöll

Wir statten dem Naturparkstüberl einen Besuch ab. Die Küche ist richtig gut und die Leute sehr freundlich. Eine kleine Belohnung darf sein.

Die Große Klause

Es gäbe nun zahlreiche Varianten, um wieder ins Tal zu kommen. Wir suchen uns den Waldegger Steig durch die Große Klause aus. Auch hier gibt es historische Steiganlagen in Form von langen Leitern.

Zuerst aber wieder ein Stück retour auf der Kleinen Kanzel Straße, vorbei an den riesigen Parkplätzen des Naturparks Hohe Wand (…) bis links zuerst eine weitere Straße und dann wieder ein Waldweg zum Waldegger Haus abzweigt. Den höchsten Punkt (1004m) unserer Wanderung erreichen wir hier.

Aussicht beim Waldegger Haus. Foto Veronika Schöll
Aussicht beim Waldegger Haus. Foto Veronika Schöll

Oben genießen wir die Aussicht zum Schneeberg, Ötscher, zur Dürren Wand und noch zu vielen anderen schönen Wanderzielen. Dann weiter auf einem fast alpin anmutenden Wiesenweg, ein paar Mal eine Forststraße kreuzend, erreichen wir schließlich durch den Wald den Waldegger Steig. Über einige Leitern gelangen wir ins Tal.

Die letzte Leiter in der Großen Klause. Foto Veronika Schöll
Die letzte Leiter in der Großen Klause. Foto Veronika Schöll

Besonders bemerkenswert ist die Waldegger Tropfsteinhöhle, die rechts am Fuße einer der Leitern zu finden ist. Mit einer mitgebrachten Stirnlampe lässt sich die kleine Höhle gut erkunden. Vorsicht, der Boden drinnen ist recht rutschig. In den Zwanziger und Dreisiger Jahren war die Höhle eine beliebte Schauhöhle, Reste der Elektrifizierung und der Belcuchtung sind noch zu sehen.

In der Waldegger Tropfsteinhöhle. Foto Veronika Schöll
In der Waldegger Tropfsteinhöhle. Foto Veronika Schöll

Abkühlung von innen und außen

Nach dem Ende des Steigs erreichen wir bald wieder die Waldegger Straße und eilen der willkommenen Abkühlung entgegen. Achtung: das Waldegger Bad schließt um 19:00, aber die netten Leutchen im Buffet sorgen auch nachher noch für Abkühlung in Form eines oder mehrerer Sommerspritzer. So kann man die Zeit bis zum nächsten oder übernächsten Zug überbrücken und erfrischt nachhause fahren. Vom Bad zum Bahnhof sind es etwa zehn Minuten.

Solarfreibad Waldegg. Foto Veronika Schöll
Solarfreibad Waldegg. Foto Veronika Schöll

Tourdaten

Die Route in Zahlen:   5:00 Std Klettersteig   700 HM   700 HM   12 km   GPX Track

Resumee

Für mich eine sehr abwechslungsreiche Runde in wildromatischer Landschaft. Super geeignet für Spätaufsteher:innen, Langfrühstücker:innen und Afterwork Wanderer:innen.

PS: Wir haben Helme aufgesetzt 🙂 Steinschlag ist nie ganz ausgeschlossen. Geländegängigen Kindern gefällt diese Tour sicher gut. Sie zu sichern wäre eine gute Idee.

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