Kurzes, variantenreiches Klettersteigvergnügen am Bergkraxlersteig in Bad Fischau.
Mit gleich zwei Regionalbahnen, nämlich nach Gutenstein und nach Puchberg am Schneeberg ist Bad Fischau sehr gut öffentlich angebunden. Für mich ist es trotzdem eine längere Anreise, denn ich starte in der Oststeiermark: so führt mich mein Weg zuerst mit dem Bus nach Graz, dann mit dem Railjet nach Wiener Neustadt und dann mit dem erwähnten Regionalzug nach Bad Fischau. In Wr. Neustadt treffe ich meine Klettersteigpartnerin Martina, die öffentlich aus Wien anreist.
Zustieg zum Bergkraxlersteig vom Bahnhof Bad Fischau
In Bad Fischau gibt es drei Bahnhöfe und der Zustieg ist von allen Bahnhöfen ähnlich weit. Wir fahren bis zum Bahnhof Bad Fischau und gehen zuerst in Richtung Hauptstraße, der wir bis zur Kirche folgen und rechts in die Blumentalgasse abbiegen.
Dieser könnten wir noch weiter folgen, wir biegen aber gleich wieder rechts ab und kommen zum Wald und zu einem schönen, schattigen Spielplatz, bei dem wir nach links abbiegen und dem Weg bis zur Waldstraße folgen. Die Eisensteinhöhle ist bald angeschrieben und diesen Wegweisern folgen wir.
Nach kurzer Zeit gibt es rechts an einem Baum einen weiteren gelben Wegweiser des Alpenvereins, der bereits den Zustieg zum Klettersteig zeigt. Hier ist auch die Topo der drei Klettersteig-Varianten ausgehängt, die wir bereits auf der Homepage von Bergsteigen angeschaut hatten. Die Abzweigung befindet sich kurz vor der Eisensteinhütte.
Der Waldpfad führt uns bergauf und über ein kleines Steinfeld. Der Weg ist relativ gut mit grünen Punkten an Bäumen und Steinen markiert. Wir erreichen den Einstieg des Klettersteigs nach ungefähr 40 Minuten ab dem Bahnhof.
Linker Bergkraxlerwand Klettersteig, D
Wir gelangen zuerst zum Einstieg des rechten, leichteren Klettersteigs, der mit B/C angeschrieben ist. Dieser beginnt mit 2 Leitern, die nicht allzu schwer aussehen und mit A/B angeschrieben sind. Der Einstieg zum linken, schwierigeren Klettersteig ist circa 100 Meter weiter.
Wir schauen uns beide Einstiege von unten an. Nachdem der linke von unten gar nicht so schwer aussieht, entscheiden wir uns für diese Route (D). Hier gibt es beim Einstieg zwei Möglichkeiten zu beginnen: links direkt am Seil entlang (D) oder rechts davon an Eisentritten im Fels (C).
Ich wähle das Seil (D), Martina klettert die Eisentritte (C) hinauf, die beiden Einstiege treffen ohnehin nach ein paar Metern oben zueinander und das gleich in der Schlüsselstelle (D) mit einem leichten Überhang, der beim Klettern dann doch mehr Kraft erfordert, als die Stelle von unten betrachtet ausgesehen hatte.
Es ist ein kurzer Kraftakt, aber dann sind wir schon oben – ungefähr bei der Mitte des Steiges bei ein paar leichteren, aber doch steilen C-Stellen. Hier kreuzt das Stahlseil die B/C-Route von rechts und wir stehen vor der Wahl gerade hinauf weiter zu klettern oder nach links abzubiegen. Weil die Route links zu einer Seilbrücke führt, von welchen Martina kein Fan ist, klettern wir geradeaus nach oben (C/D) und sind gleich mal auch am Ende des Klettersteigs angelangt, wo wir zum Steigbuch gelangen.
Abstieg und Aussichtspunkt Karl´s Stein
Wir folgen dem Abstiegsweg und gelangen zu einer Wegkreuzung. Wir zweigen nach links ab und kommen nach 5-10 Minuten zum Aussichtspunkt „Karl´s Stein“, von wo aus wir eine schöne Aussicht nach Bad Fischau, Wiener Neustadt und bis ins Burgenland mit dem Rosaliengebirge und südlich der Buckligen Welt und dem Wechsel haben, die auch vom dortigen Bankerl genossen werden kann. Ein Kreuz mit Gedenktafeln gibt es hier auch.
Wir kehren um und gehen an der Wegkreuzung nun geradeaus den Abstiegsweg hinunter, bis wir wieder auf den uns bekannten Weg stoßen. Zum Bahnhof gehen wir den gleichen Weg zurück und machen beim Spielplatz im Schatten Rast, da wir noch ein bisschen Wartezeit auf den Zug haben. Wir fahren gemeinsam nach Wiener Neustadt und Wien.
Fazit
Eine schön angelegte Klettersteigroute mit vielen Möglichkeiten. Wer nach einer Runde nicht genug hat, der kann noch eine weitere Runde oder Variante anhängen. Die Bewertung der Schwierigkeit fanden wir zutreffend.