Auf den Spuren der Biedermeier

Brücke an der Hausteinhöhle. Foto: Peter Ofner

Als wäre das Piestingtal nicht schon spannend und interessant genug, so gibt es dort neben zahlreichen Hügel- und Bergwegen sowie Waldpfaden auch noch richtig gute und klassische Themenwanderwege zu erleben. Und ein solcher ist der Biedermeier Erlebnisweg mit Ausgangspunkt und Ziel im schönen Pernitz.

Das besagte Pernitz hatte einst im Zusammenschluss mit den Orten Muggendorf und Gutenstein diesen Weg initiiert und das Land Niederösterreich hatte das Projekt sowie die Umsetzung gefördert. Doch was ist so besonders am Biedermeier Erlebnisweg? Hier treffen einander Naturerlebnis und Kulturgeschichte. Entlang des knapp 14 Kilometer langen Rundwanderwegs werden die Besonderheiten der Epoche des Biedermeiers dargestellt. Gleich 14 Stationen mit historischen Informationen warten dabei auf den Wanderer, welche auch für die Kleinen spannend aufbereitet werden.

Doch ein weiterer Ausflugsgrund ist die Vielfalt, welche einem auf dieser relativ kurzen Strecke erwartet. Führt der Weg doch über schmale Bergpfade, erreicht man später auch tolle Hohlwege und erreicht dabei schöne Mischwälder. Auch der eine oder andere Höhenmeter wird dabei erklommen, was diese Tour auch zum erlebnisreichen Wanderabenteuer macht. Das heißt es ist auf jeden Fall von Vorteil, wenn man sich seiner eigenen Kondition bewusst ist.

Leider konnten wir innerhalb der nächsten 6 Tage keine Verbindung mit öffentlichen Verkehrsmitteln von Innsbruck zu dieser Tour für dich finden.

Start in Pernitz

Wir verlassen den Bahnhof und halten uns rechts entlang der Bahnstraße. Nach einer längeren Linkskurve erreichen wir die Hauptstraße und erkennen rechts von uns die Statue des heiligen Nepomuks. Dahinter befindet sich der Kanal des Myrabaches. Diesen können wir über einen Steg übersetzen und marschieren links weiter entlang der Bruno-Ertler-Gasse, bis wir vor dem Gemeindeamt in Pernitz stehen. Hier treffen wir dann auch auf eine große Tafel des Biedermeier Erlebnisweges, welcher hier offiziell seinen Ausgang nimmt und später wieder zu unserem Ziel wird. Weiter geht es entlang der Singer-Allee und dem Fuchsriegelweg, bis wir auch schon die Ortsgrenze erreichen und es gleich bergauf weiter auf den Fuchsriegel geht.

Wir halten uns entlang der Biedermeier Tafeln und erreichen schon die ersten Infostationen. Über einen schönen Waldweg geht es immer weiter aufwärts, bis wir schließlich einen schönen Rastplatz mit Aussicht auf den Schneeberg erreichen. Wir marschieren weiter und folgen dem rot-markierten Wanderweg (führt zum Jagasitz). Es geht kontinuierlich bergauf und nach einem weiteren Aufstieg über einen Hügelrücken erreichen wir eine schöne Holzbank neben einem kleinen Holzkreuz, das sogenannte Eichkreuz. Hier verlässt uns der andere Wanderweg und wir bleiben am Biedermeier Erlebniswanderweg. Entlang eines Karren- beziehungsweise Forstwegs marschieren wir langsam aber doch immer weiter abwärts. Hier haben wir im Verlauf dieser Tour dann kurzfristig die schönste Aussicht auf den Schneeberg. Wenig später verlassen wir die Forststraße und biegen rechts in einen Waldsteig ein, welcher uns zu den Steinklüften der Hirschwände vorbeiführt. Am Ende des Waldsteigs erreichen wir schließlich eine Straße und somit auch die Bergstation der bekannten Myrafälle bei Muggendorf.

Hier kann man natürlich optional die Myrafälle besuchen. Der Biedermeier Erlebnisweg führt jedoch nicht abwärts. Es folgt ein richtig schöner klammartiger Steig entlang des Myrabaches, der Haussteinhöhle und der Haussteinlucke bis wir schließlich den Stauweiher der Myrafälle erreichen. Diesen umschreitet man und gelangt schließlich zum bekannten Karnerwirt bei Thal. Hier begegnen wir nicht nur dem Wiener Alpenbogen Rundwanderweg, sondern auch dem Wiener Wallfahrerweg.

Wir verlassen Thal und marschieren entlang der Straße in den Westen weiter. Vor einer kleinen Siedlung führt uns der Weg jedoch links über eine Wiese weiter hinauf und am Dolomitensteinbruch vorbei, bis wir einen Sattel am Ausläufer des Geizenbergs erreichen. Durch ein bewaldetes Tal schreiten wir nun wieder abwärts. Zunächst noch über einen Waldweg und später entlang einer Straße im Nasstal werden wir zum Kasperhof im Purbachgraben geleitet. Ein Ort, der sich sicherlich für eine Rast eignet.

Zunächst wandern wir kurz entlang der Purbachstraße in den Westen, ehe wir den Purbach überqueren und mit einem etwas anspruchsvolleren Aufstieg beginnen. Über einen schmalen Steig geht es stets aufwärts und wir finden uns bald auf einem Sattel zwischen dem Seekogel und dem Eichberg wieder. Dort angekommen geht es auch schon wieder abwärts bis in den Seegraben. Dort wird aus dem Waldweg wieder eine Straße und wir verlieren weiterhin rasch an Höhenmeter. Entlang des Seegrabens wird man auf eigenartige Gebilde stoßen, doch davon müsst Ihr Euch selbst ein Bild machen. Wenn wir den Seegraben verlassen, finden wir uns vor einem größeren Hof wieder. Von hier hat man eine schöne Sicht über das Piestingtal, welches uns nun schon wieder zu Füßen liegt. Wir folgen der Ferdinand-Raimund-Straße in den Osten, bis wir das Raimundviertel erreichen. Hier biegen wir links in den gleichnamigen Weg ein und folgen einem gemütlichen Waldweg bis vor die Tore von Pernitz. Hier steigen wir in die Schuldstraße ein und folgen dieser bis zur Muggendorferstraße. Hier biegen wir rechts ab und folgen dieser, bis wir wieder das Gemeindeamt von Pernitz erreichen.

Tipp

Die nahegelegenen Myrafälle sind nur wenige Kilometer von Pernitz entfernt und können sowohl mit dem öffentlichen Verkehr, als auch zu Fuß erreicht werden.

Video

Hier findest Du den Beitrag als Video auf Youtube.

Fazit

Ein lohnenswertes Wanderabenteuer, welches nicht enttäuschen wird. Man merkt an manchen Stellen, dass dieser Themenweg nicht mehr so häufig gewartet wird. Während die Wege alle natürlich ohne Probleme zu begehen sind, wirken manche Informationstafeln schon in die Jahre gekommen und hätten doch schon die eine oder andere Restauration nötig. Trotzdem sind genügend Wegweiser vorhanden und sie reichen allemal, um die Geschichte der Biedermeier Epoche zu erkunden. Während Genusswanderer die schönen Waldwege und Pfade schätzen werden, kommen auch Berggämsen in den Genuss einiger steilerer Aufstiege. Für Berg- und Trail-Läufer sicherlich auch eine richtig tolle Trainingsstrecke. Mit den Myrafällen bei Muggendorf bietet sich dazu aber noch eine ideale Alternative. Sowohl die Tal- als auch Bergstation beim Stauweiher bei Thal können mit dem Bus erreicht werden. Als jemand, der Aus- und Fernsicht liebt, bin ich zwar nicht ganz auf meine Kosten gekommen, doch das schmälert meinen Gesamteindruck dieser Tour kaum. Daher gibt von mir eine klare Empfehlung!

Tourdaten

Die Route in Zahlen:   5:00 Std Wandern   700 HM   700 HM   14 km   GPX Track

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