Wenn auch die etwas bekannteren „7 Summits“ der 7 Kontinente einiges mehr an Kälte und Höhenluft bieten, etwas Abenteuerliches haben die der Fischauer Vorberge“ an sich: Manchmal fühlt man fast sich wie ein Erstbegeher, denn manche Wege sind unmarkiert und kaum begangen. Und sie sind bequem mit der Puchberger Bahn zu erreichen.
Die Tour lässt sich auch gut auf 2 Etappen mit dem Zwischenstopp in Winzendorf aufteilen!

Wir starten im Bahnhof Unterhöflein, am Frauenbach kurz bergab und über den Kirchbühel mit der großen Wallfahrtskirche. Die Puchberger Straße querend auf den Zweier Wald (633 Meter, zum Teil nicht markiert!).

Unten über Engelkapelle und Kienbergwiese den Irmasteig hinauf zu einem freundlichen Rastplatz mit etwas esoterischem Kreuz, „Gipfelbuch“ und toller Aussicht zu Schneeberg, Geländ und Hoher Wand.


Über den wirklichen Gipfel des Kienberg (650 Meter), der höchsten Erhebung der Fischauer Vorberge, links bergab nach Netting.

Den Sattel von Netting querend gehen wir die rote Markierung weiter. Ein optionaler Abstecher links zum Aussichtsplatz Dachenstein (443 Meter) wäre zwar nett, der Zutritt ist aber verboten. Zum „Gipfel“ des Blosenberg (484 Meter) führt kein Weg, gute Orientierer können’s zusätzlich zu dieser Route wagen.
Wir gehen mit einem Abstecher zur etwas verwachsenen „schönen Aussicht“ weiter zum Kalten Berg (520 Meter) – der unmarkierte Forstweg, später der Wanderpfad in Richtung Winzendorf sind gut begehbar. Wer lieber auf markierten Wegen bleibt, kommt kommt nicht auf den Kalten Berg, dafür an der netten Waldandacht vorbei.
Unten am Bahnhof Winzendorf angekommen besuche ich das nette Kleine Atelier (2025: Mittwoch bis Sonntag 8-12:30, bis Freitag auch 14-19 Uhr). Auch der Puchegger Wirt bietet sich an. Wie gesagt, in Winzendorf lässt sich die Tour auch in 2 Etappen aufteilen.
Nach der Rast gehe ich nach dem Bahnübergang gleich rechts rechts ein Stück auf der Radroute und dann links den Engelbergsweg (Eselsteig) steil bergauf. Den eingezeichneten Abstecher zum Schlossberg oder Emmerberg (584 Meter) mit einem schlichten Vermessungsstein kann man auslassen, nur im Winter ein wenig Aussicht in die Neue Welt.
Schön aber ist der Blick von einigen Plätzchen am Engelsberg (561 Meter) Richtung Neue Welt und ein kurzes Stück weiter auch über das Steinfeld. Der Weg hinunter zum großartigen Marmorsteinbruch ist etwas steil.

Dort kann man den roten glatten Fels und die Reste früherer Abbautechnik oder späterer Kunstwerke bewundern, sich in Schautafeln über die Geschichte dieses Steinbruchs informieren oder einfach mit Blick über das südliche Wiener Becken rasten. Der Marmor ziert übrigens u.a. den Stephansdom, früher auch den Südbahnhof.

Die flache Zufahrtsstraße führt uns zum rot markierten „Südgrat“ des Größenbergs (605 Meter). Ein Höhepunkt der Tour ist zweifellos der Blick vom Rastplatz zurück zum Kienberg, zum Schneeberg und der Hohen Wand über die „Neue Welt“. Man sollte auch den Aussichtspunkt mit Kreuz etwas unterhalb des Gipfels mit Blick der in Renovierung begriffenen bedeutenden Burgruine Starhemberg nicht auslassen.

Links am nicht begehbaren Zimsesberg vorbei, links ohne Markierung steiler Anstieg zum Burgstall (578 Meter, früher kleine Burganlage) mit einem markanten Privathaus, neuerdings mit versperrtem Tor.

Wer immer noch nicht genug hat, geht noch über die Malleiten nach Wöllersdorf – das ist aber eine andere Geschichte. Diesmal gehen wir die schmale Zufahrtsstraße vom Burgstall bergab, halten uns zuerst links, nach 100 Metern rechts am rot markierten Weg nach Bad Fischau. Bevor wir auf die grüne Markierung stoßen, sind einige Windbruch-Opfer zu übersteigen.
Am früher so beliebten Gasthaus Kürassier – Sonntagsziel Neustädter Arbeiter – und bei Querung des Wiener Hochquellwasserleitung am „Elefantenspielplatz“ vorbei erreichen wir das lebendige Bad Fischau, wo wir diese Wanderung in einem Kaffee- oder Gasthaus, beim Heurigen oder von Mai bis September in der erfrischenden „Kristalltherme“ ausklingen lassen.
Fazit
Eine sehr lohnende, aussichtsreiche Wanderung fürs ganze Jahr!
Sin sehr netter Tipp diese Tour – danke Gerold!