Von Pörtschach nach Velden mit Aussicht durch den Wald
Für 3 Wochen ist Althofen in Kärnten meine Homebase, und natürlich möchte ich auch hier wandern. Nach anfänglicher Enttäuschung, dass ich die nahen Berge wie z.B. die Saualpe nicht öffentlich erreichen kann, suche ich nach Alternativen. Immerhin liegt Althofen bahnmäßig an einer der Kärntner Hauptverbindungsstrecken. Da muss doch was gehen….

Ein Blick in den Fahrplan der ÖBB zeigt viele interessante Ausgangspunkte an der S1, z.B. Launsdorf-Hochosterwitz, wo man zur weithin sichtbaren Burg gehen kann. Ich stelle mir eine Wanderung von Pörtschach über den Forstsee nach Velden zusammen – und entdecke vor Ort, dass mein Weg genau der vierten Etappe des knapp 60 Kilometer langen Wörthersee Rundwanderweges entspricht.

Schöne Aussicht, kalte Füße
Von Pörtschach sehe ich recht wenig, denn ich biege schon nach einem kurzen Stück Straße auf den Waldweg zur Niederen Gloriette ab. Nach dem ersten Anstieg erreiche ich den Aussichtspunkt mit einem kleinen Pavillon, der einen schönen Blick auf den See und hinüber zum Pyramidenkogel bietet.

Hier weiß ich noch nichts vom Wörthersee Rundwanderweg, sodass ich die Hohe Gloriette auslasse. Stattdessen verliere ich mich ein bisschen im Gewirr der zahlreichen Wege, passiere einen Bogenschießplatz und lande bei der Ruine Leonstein, wo mich Drache Heliodor freundlich begrüßt. Auch wenn man die Ruine nur von außen besichtigen kann, ist es ein sehr schönes Plätzchen, das ich da zufällig entdeckt habe.


Die nahe Autobahn ist nicht zu überhören, und kurz nach der Unterführung erwartet mich der Barfußweg am Mühlbach, ein kurzer Parcours aus verschiedenen Untergründen. Die muss ich natürlich gleich ausprobieren, erfrischendes Fußbad im kalten Bach inklusive.

Der schöne Waldweg streift kurz die Ortschaft Sekull und führt weiter bergauf zum Karawankenblick, mit 680 Metern der höchste Punkt meiner Wanderung, wo ich eine Bananenpause mit Aussicht einlege.

Hinab zum Forstsee
Von einer Lichtung, auf der die gelben Ginsterbüsche um die Wette blühen, steige ich ab in den noch kühlen Wald, vorbei am Weiler Pavor und einem mit gelben Flechten überzogenen Felsen.

Bald erreiche ich den idyllischen Forstsee, der seit den 1930er Jahren zur Stromerzeugung dient und seinem Namen entsprechend von dichtem Wald umgeben ist.

Der 4,5 Kilometer lange Rundweg um den See bietet viele Pausenplätze (und eine kostenlose WC-Anlage). Leider gibt es kein Gasthaus, und so muss ich mit meinem Müsliriegel auskommen, den ich an einem schönen Platzerl am Seeufer genieße.

Nach einem Abstecher zum Kleinen See will ich nochmal auf den Wörthersee schauen. Dafür nehme ich eine letzte Steigung zum Hohen Kreuz mit einer herrlichen Aussicht auf den westlichen Teil des Sees und die dahinter liegenden Karawanken.

Eine Schlucht zum Drüberstreuen
Von hier aus geht es nur noch bergab. Als wären es noch nicht genug Highlights gewesen, erwartet mich der untere Abschnitt der pittoresken Römerschlucht, bevor ich nochmal unter der Autobahn durch auf der Forstseestraße zum Bahnhof Velden gelange.


Mit dem Railjet geht es geschwind wieder zurück nach Althofen, wo ich mir für die letzten Kilometer das ortsansässige Ruf mi Taxi organisiert habe, das mich bequem „nach Hause“ bringt.

Varianten und Verpflegung
Der Wörthersee Rundwanderweg beginnt mit der Anreise per Schiff und ist mit zahlreichen Wegweisern beschildert, die jeweils auch genaue Entfernungsangaben zu den nächsten Wegpunkten aufweisen. In Sekull kann man einkehren und ggf. auch die Wanderung abkürzen, indem man nach Töschling runtergeht, das ebenfalls an der S1 liegt.
Liebe Silvia, herzliche Gratulation zu deinem ersten perfekt gelungenen Tourenbeitrag – wir freuen uns auf mehr ! 🩷 Liebe Grüße, Veronika