Kalkbretterkopf Bike and Hike Almrunde

Kalkbretterkopf Bike and Hike Almrunde. Foto: Karl Plohovich

Wieder eine bike&hike Tour im Gasteinertal. Es geht – für mich – vom Bhf. Schwarzach mit dem E- Bike nach Bad Hofgastein, dann ins Angertal und auf die Gadaunerer Hochalmen. Von dort kann man eine Runde über den Kalkbretterkopf unternehmen.

Verbindungen mit Bahn und Bus von Attnang Puchheim

Wir empfehlen von Attnang Puchheim diese Verbindungen für die Hin- und Rückfahrten zur Tour:

Mi. 4. Dez. 2024

Attnang-Puchheim Bahnhof
Schwarzach-St.Veit Bahnhof
Bad Hofgastein Goldbergsiedlung

Do. 5. Dez. 2024

Attnang-Puchheim Bahnhof
Schwarzach-St.Veit Bahnhof
Bad Hofgastein Goldbergsiedlung

Fr. 6. Dez. 2024

Attnang-Puchheim Bahnhof
Schwarzach-St.Veit Bahnhof
Bad Hofgastein Goldbergsiedlung

Sa. 7. Dez. 2024

Attnang-Puchheim Bahnhof
Schwarzach-St.Veit Bahnhof
Bad Hofgastein Goldbergsiedlung

So. 8. Dez. 2024

Attnang-Puchheim Bahnhof
Schwarzach-St.Veit Bahnhof
Bad Hofgastein Goldbergsiedlung

Mo. 9. Dez. 2024

Attnang-Puchheim Bahnhof
Schwarzach-St.Veit Bahnhof
Bad Hofgastein Goldbergsiedlung

Di. 10. Dez. 2024

Attnang-Puchheim Bahnhof
Schwarzach-St.Veit Bahnhof
Bad Hofgastein Goldbergsiedlung
Lizenzhinweise

Mein Wecker ist auf eine eher für Frühjahrs-Skitouren typische Zeit gestellt, denn: ab 15 Uhr sind Gewitter angesagt. Somit erwarten wir, mein E-Bike und ich, bereits um 5:16 Uhr die S3 am Bhf. Salzburg – Aigen. Der Zug fährt pünktlich ein. Doch es ist keine S-Bahn Garnitur.

Pünktlich – aber nicht die erwartete S-Bahn Garnitur (herausforderndes Einsteigen für „uns“). Foto: Karl Plohovich
Pünktlich – aber nicht die erwartete S-Bahn Garnitur (herausforderndes Einsteigen für „uns“). Foto: Karl Plohovich

Der nette Schaffner deutet mir, der ich verunsichert bin, ruhig mit dem Rad einzusteigen. Ungelenk stemme ich das mehr als 22 kg schwerer Gefährt in den Wagon und „wir“ suchen einen Platz. Eigentlich wollte ich soziologische Stunden machen: Wer nützt – außer einem nerdigen Bike&Hiker – um diese Zeit die S3? – Aber ich bin allein.-

Schwarzach ist der Zug-Endbahnhof. Da es erst in 20 Minuten nach Lend weiter geht, beginne ich hier meine Tour. Um ½ 7 Uhr ist noch alles still, kaum Verkehr; auf der Radroute bin ich sowieso noch alleine unterwegs. Dass ich die Strecke schon kenne, hat Vor- und Nachteile: Ich weiß, wovor ich mich fürchte (ohrenbetäubender Lärm im Tunell), aber ich weiß auch, worauf ich mich schon jetzt freuen kann!

Bad Hofgastein. Ich will mich nicht verfahren, sondern auf Anhieb die Radroute ins Angertal finden. Der Ort schläft noch. Nur Gemeindearbeiter machen sich an Blumenbeeten zu schaffen. Ich bleibe immer wieder stehen, zücke mein Handy… und finde wirklich die Radroute. Einzelne Schilder bestätigen mir dies.

Alte und neue Bahnbrücke beim Talübergang Angertal. Foto: Karl Plohovich
Alte und neue Bahnbrücke beim Talübergang Angertal. Foto: Karl Plohovich

Schnell gewinne ich auf schöner Straße an Höhe. Beim letzten Gehöft endet der Asphalt. Ich blicke zurück: ein Esel schaut interessiert oder verwundert oder wohlwollend oder einfach verschlafen zu dem frühen Eindringling.

Esel – Blick beim Hartlgut. Foto: Karl Plohovich
Esel – Blick beim Hartlgut. Foto: Karl Plohovich

Die Straße, die auf die Gadaunerer Hochalmen führt, bringt mich immer höher, bis ich in der Nebelsuppe bade.

Nebelsuppe auf circa 1.400 Metern. Foto: Karl Plohovich
Nebelsuppe auf circa 1.400 Metern. Foto: Karl Plohovich

Noch die eine oder andere Kehre – und weite Almen mit kleinen, geduckten Hütten liegen vor mir. Die größeren Hütten (z.B.: Toferer Hütte) sind kleine Gaststätten. 2,5 Stunden Bike-Vergnügen liegen hinter mir. „metoblue“ hat mir ein Zeitfenster zwischen 9 und etwa 13 Uhr ausgewiesen, in dem sich die Bewölkung in höhere Gefilde zurückziehen wird: Mal sehen…

Gadaunerer Hochalmen – das Rad darf sich nach 1200 Höhenmetern ausruhen. Foto: Karl Plohovich
Gadaunerer Hochalmen – das Rad darf sich nach 1200 Höhenmetern ausruhen. Foto: Karl Plohovich

Nun schlängle ich mich auf Schusters Rappen durch Kühe und Kuhfladen zur Stanzscharte.

Einer von uns muss jetzt ausweichen (es war ich). Foto: Karl Plohovich
Einer von uns muss jetzt ausweichen (es war ich). Foto: Karl Plohovich

Der wenig begangene Weg gleicht streckenweise einer ausgewaschenen Künette, die nassen Gräßer fordern Hose und Schuhe, – und überfordern sie letztlich. Macht nichts.

Stanzscharte (2.102 Meter) mit Blick Richtung Kalkbretterkopf. Foto: Karl Plohovich
Stanzscharte (2.102 Meter) mit Blick Richtung Kalkbretterkopf. Foto: Karl Plohovich

Über Wiesen und Steigspuren erreiche ich nach 1 ½ Stunden, immer wieder von Nebel und Sonne umspielt, den Gipfel des Kalkbretterkopfes. Die Sonne will sich durchsetzen, schafft es aber nicht ganz, wärmt trotzdem. Und hie und da zeigen sich Berge, die durch ihre typischen Formen verraten, wie ich sie ansprechen darf.

Von li: Sonnblick (im Nebel) - Goldzeichkopf – Hocharn (im Nebel) - Ritterkopf. Foto: Karl Plohovich
Von li: Sonnblick (im Nebel) – Goldzeichkopf – Hocharn (im Nebel) – Ritterkopf. Foto: Karl Plohovich

Gegen 11 Uhr schultere ich, gut gestärkt, wieder meinen Rucksack und folge dem Gratverlauf noch ein Stückchen nach Süden, bis ich die nach SO ziehende Gratrippe absteigen kann. Die Snow-Spikes kommen aus Bequemlichkeit im feuchten Gras zum Einsatz.

Sonne an Nebeltagen - Arnika. Foto: Karl Plohovich
Sonne an Nebeltagen – Arnika. Foto: Karl Plohovich

Die steilste Stelle entschärft – wie es so oft der Fall ist – ein Steiglein. Entlang des Zaunes lässt es sich gut absteigen.

Rückblick auf die schwierigste Stelle– rechts am Felsen vorbei führt das Steiglein. Foto: Karl Plohovich
Rückblick auf die schwierigste Stelle– rechts am Felsen vorbei führt das Steiglein. Foto: Karl Plohovich

Das eindrucksvolle Almkreuz ist von Pferden besucht.

Zum Verweilen… Foto: Karl Plohovich
Zum Verweilen… Foto: Karl Plohovich

Diese mächtigen Tiere flößen mir gehörigen Respekt ein. Ich gehe in den eingezäunten Bereich; mit dieser sicheren Barriere zwischen uns freunde ich mich behutsam mit dem Rappen an, streichle ihn auf der Nase, spüre den warmen Atem, der stoßweise aus seinen Nüstern strömt. Noch nie habe ich mich so lange mit einem Tier dieser Gattung, die für die Entwicklung der Menschheit große Bedeutung hat, beschäftigt.

Eine Almstraße bildet den Weg zurück zum Rad. Das auf der Landkarte verzeichnete Dankmal dient dem Gedenken an verdiente Mitglieder der Bergrettung.

Denkmal aus „lokalen Steinen“. Foto: Karl Plohovich
Denkmal aus „lokalen Steinen“. Foto: Karl Plohovich

Die ausschweifenden Kurven der Straße kürze ich bequem über die Almwiesen ab.

„Boden-Blick“ statt vernebeltem Fernblick: Gespinst der Eriogaster arbusculae (Nachtfalter). Foto: Karl Plohovich
„Boden-Blick“ statt vernebeltem Fernblick: Gespinst der Eriogaster arbusculae (Nachtfalter). Foto: Karl Plohovich

Nun ist die Toferer Hütte von einigen Radlern bevölkert, es ist Mittagszeit. Die Straße, die ich nun hinuntersause, ist in so gutem Zustand, dass mein e-Bike punkto Vibrationen – im Unterschied zur Schmaranzhütte vergangene Woche – verwöhnt wird: es fährt sich nahezu wie auf Asphalt.

Im Skizentrum Angertal wechsle ich auf die Fahrstraße, breit wie eine Autobahn. Es stellt sich ein Gleichgewicht zwischen Erdanziehung und Luftwiederstand ein – ich sause ungebremst Bad Hofgastein entgegen (sehe ich 60km/h auf meinem Tacho, oder gar mehr?).

Ungebremst… Foto: Karl Plohovich
Ungebremst… Foto: Karl Plohovich

Eigentlich will ich diesmal nach Lend zur S-Bahn, aber die Abfahrtszeit von Schwarzach passt besser. Wieder beeindruckt mich das riesige Ausgleichsbecken Bandstatt, das, zum Verbund-Speicherkraftwerk Schwarzach gehörend, mit dem Wasser der tief unten fließenden Salzach befüllt wird.

am Tauern-Radweg: Ausgleichsbecken. Foto: Karl Plohovich
am Tauern-Radweg: Ausgleichsbecken. Foto: Karl Plohovich

Die S3, Abfahrt 14:24 Uhr, steht schon, noch ganz leer, am Bahnsteig. Mein Rad bekommt einen Sicherheitsgurt angelegt, ich setzte mich – und irgendwo vor Bischofshofen weckt mich die Stimme des Schaffners, der mein Klimaticket sehen will.

Psst! Der Besitzer des Rades schläft gerade! Foto: Karl Plohovich
Psst! Der Besitzer des Rades schläft gerade! Foto: Karl Plohovich

Diese ruhige, bei Schönwetter aussichtsreiche Almrunde mit 600 Höhenmeter „hike“ und etwa 1200 Höhenmeter „bike“ kann natürlich auch mit gemieteten Rädern (z.B.: von Dorfgastein aus) gemacht werden. Die Straßen sind sehr gut, die Wege sind wie beschrieben. Der Kalkbretterkopf ist im Grunde eine riesige Kuh- und Pferdeweide.

Kalkbretterkopf vom Denkmal aus gesehen. Foto: Karl Plohovich
Kalkbretterkopf vom Denkmal aus gesehen. Foto: Karl Plohovich

Der eine oder andere stachelige Weidezaun muss (am Grat und beim Abstieg) auf die eine (durchschlüpfen) oder andere (überspringen?) Weise bezwungen werden. Auf den breiten Straßen wird es auch am Wochenende keinen Rad-Stau geben und auf den Almen wird die Anzahl der Kühe und Pferde jene der Wanderer um eine Zehnerpotenz übertreffen.

Tourdaten

Die Route in Zahlen:   10:00 Std Bike & Hike   2.600 HM   2.400 HM   62 km   GPX Track

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