Eine anspruchsvolle Tour vom Bahnhof Uttendorf auf die Haarbergalm. Danach über den Flachbühel und das Scheidegg auf die Lärchwand.
Leider konnten wir innerhalb der nächsten 6 Tage keine Verbindung mit öffentlichen Verkehrsmitteln von Mürzzuschlag zu dieser Tour für dich finden.
Da die Pinzgauer Lokalbahn derzeit, aufgrund von Hochwasserschäden, nur bis Niedernsill fährt, bringt mich der Schienenersatzverkehr bis zur Bushaltestelle des Bahnhofes Uttendorf.
Zur Haarbergalm
Entlang der Straße ins Stubachtal überquert man zuerst die Salzach und folgt dem Gehsteig, bis zur ersten größeren Siedlung. Hier zweigt der Weg nach links ab, wobei am Wegweiser nichts von einer Lärchwand steht. Der angeschriebene Wanderweg zeigt Richtung Bergbauernhof Umbichl.
Auch egal, laut Tourenplaner des Alpenvereins bin ich hier richtig.
Der Forststraße folgend erreicht man nach mehreren Minuten eine Abzweigung. Geradeaus geht’s weiter zum Bergbauernhof Umbichl. Laut Karte gilt es hier nach rechts abbiegen. Wegweiser finde ich keinen, aber Tourenplaner und Karte werden sich hoffentlich nicht irren.
Die Abbiegestelle ist recht markant, da genau in der Kurve ein kleines landwirtschaftliches Gebäude steht.
Von nun an führt der Weg in langen Serpentinen immer weiter bergauf, durch dichten Wald und über Lichtungen, durch Nadel- und Mischwald. Schön ist der Weg ja schon, aber aufgrund der Forststraße auch ein wenig langweilig.
Ob ich wirklich richtig aufsteige weiß ich lange Zeit nicht. Doch irgendwann kommt er dann, der erste Wegweiser Richtung Lärchwand. Ein altes verwittertes Holzschild zeigt den Weg entlang der Forststraße. Man muss schon genau lesen um die Buchstaben zu erkennen.
Schlussendlich erreicht man die Haarbergalm auf 1.643 Meter und kurz darauf die Hochalm.
Und weiter zur Lärchwand
Beim Hochalmblick entscheide ich mich rechts abzubiegen, obwohl der Wegweiser geradeaus zeigt.
Ab hier ändert sich der Weg enorm. Statt eintöniger breiter Forststraßen bin ich von nun an mit Wegsuche beschäftigt. Hin und wieder tauchen sie auf, die rot-weißen Markierungen. Zumeist bin ich mir aber nicht sicher, ob ich Wanderwegen und Wildwechsel folge. Allerdings gibt mir das Gelände den Weiterweg zumeist sehr gut vor.
Auch der erste Gipfel, der Flachbühel, ist kaum zu übersehen. Sobald man aus dem Hochwald herauskommt, erkennt man den flachen Gipfel bereits. Gipfelkreuz steht hier keines, das macht die ganze Sache noch einsamer und schöner.
Richtung Norden öffnet sich das breite Salzachtal, im Hintergrund liegt das Steinerne Meer und der Hochkönig.
Das wahre Spektakel spielt sich allerdings hinter mir im Süden ab. Der ganze Weiterweg über das Scheidegg, bis zur Lärchwand, entlang eines teils wilden und verwachsenen Gebirgsgrates.
Auch hier verliert sich der Weg immer wieder unter hohem und niedergetretenem Gras. Gut, dass der Weg ziemlich einleuchtend ist, nicht nur einmal finde ich für längere Zeit keine Markierung mehr.
Der Weg dürfte, aufgrund des Grases und seiner Steilheit, etappenweise auch ziemlich ungut bei Nässe sein.
Das ändert sich auch ab dem Scheidegg nicht. Der Gipfel hat übrigens ebenfalls kein Kreuz. Immer weiter schlängelt sich der Weg entlang des Grates, meist über alle möglichen kleineren Erhebungen, manchmal rechts darunter vorbei.
Kurz vor dem Gipfelgrat wird der Weg nochmal richtig steil. Der Gipfelgrat ist mal mehr, mal weniger schmal. Ausgesetzt ist er zumeist. Sowohl links, als auch rechts geht’s steil hinunter. Zum Abschluss steht man noch einer kleinen, etwas ausgesetzte Platte (Schwierigkeitsgrad: wahrscheinlich 1) gegenüber. Danach darf man sich über den dritten Gipfel des heutigen Tages freuen.
Abstieg
Der heutige Plan war eigentlich von der Lärchwand weiter zum Breiteck zu wandern und von hier durch das Rattensbachtal nach Niedernsill abzusteigen. Leider stehe ich irgendwann plötzlich vor einem gewaltigen Absatz, ohne klar ersichtlichen Weiterweg. Da die Wegfindung und das anstrengend zu gehende Gelände ziemlich viel Zeit gekostet haben und die Uhr gestern um eine Stunde zurückgedreht wurde, beschließe ich lieber umzukehren und den Aufstiegsweg zurückzuwandern, statt mit einer im schlechtesten Fall hoffnungslosen Suche nach dem Weiterweg, kostbare Zeit zu verschwenden.
Tourdaten
Schwierigkeit: nicht beschrieben, aber definitiv schwarz (ausgesetzte Stellen vor allem am Gipfelgrat, schwere Wegfindung, eine Kletterstelle zum Abschluss, noch schwerer bei Nässe).