Großes Wiesbachhorn: 2-Tagestour mit traumhaften Tief- und Weitblicken

Großglockner, Großvenediger und viel weitere beim Aufstieg schon sichtbar. Foto: Konrad Gwiggner

Eine fantastische Hochtour, die wohl als leichte Hochtour oder schwere Bergtour gilt. Ein kurzer, einfacher Klettersteig und ein wenig leichte Felskletterei bringen Abwechslung. Tiefblicke auf die Kapruner Stauseen und Weitblicke zum Großglockner, Großvenediger und Ankogel belohnen die Strapazen.

Foto: Konrad Gwiggner
Foto: Konrad Gwiggner

Nach der Bahnfahrt nach Zell am See bringt uns der Bus 660 zur Endstation Kaprun Kesselfall. Ab hier ist es eine “Öffi only” Tour, denn es geht nur mehr zu Fuß oder mit Linienbussen weiter. Nicht mal Radfahren ist hier erlaubt oder möglich.

Bei der Endstation Kesselfall gibt es einen Ticketshop für die Weiterfahrt zur Staumauer Mooserboden. Details gibt es hier.

Beim Ticketkauf hatte ich erwähnt, dass wir auf dem Heinrich-Schwaiger Haus übernachten und am nächsten Tag die Talfahrt antreten. Somit bekamen wir eine Ermäßigung für Gästekarten-Besitzer und zahlten pro Person statt 28 € nur 25 €.

Ab Kesselfall geht es zuerst mit einem Linienbus über eine Bergstraße und sehr enge Tunnels zu einem enorm großen Schrägaufzug. Der Schrägaufzug befördert uns im steilen Gelände gute 400 Höhenmeter nach oben, wo es mit einem anderen Linienbus weiter geht bis zur Staumauer Mooserboden.

Blick von der Staumauer Mooserboden auf den unteren Stausee Wasserfallboden. Foto: Konrad Gwiggner
Blick von der Staumauer Mooserboden auf den unteren Stausee Wasserfallboden. Foto: Konrad Gwiggner

Tag 1: Von der Staumauer zum Unteren Fochezkopf und Heinrich-Schwaiger Haus

Wir gehen der Staumauer entlang bis zu deren Ende und Folgen den Schildern Haushoferweg oder Heinrich-Schwaiger Haus. Auch das Große Wiesbachhorn ist meist schon ausgeschildert.

Aufstieg zum Heinrich-Schwaiger Haus. Foto: Konrad Gwiggner
Aufstieg zum Heinrich-Schwaiger Haus. Foto: Konrad Gwiggner

Bei Trockenheit ist der Aufstieg zum Heinrich-Schwaiger Haus gut machbar und in zwei Stunden leicht bewältigbar. Da wir dort übernachten, bleibt für uns noch Zeit für einen weiteren Aufstieg bis zum Unteren Fochezkopf auf 2.989 Metern. Dabei erleben wir bereits den anspruchsvollsten Teil der gesamten Strecke, den kurzen Klettersteig, welcher in manchen Beschreibungen als B und manchmal als B/C eingestuft ist. Unsere Beobachtungen ergeben, dass circa 50% der Bergfreunde einen Helm tragen und circa 10 bis 20% ein Klettersteigset nutzen. Es muss jeder für sich Können und Gefahrenpotenzial einschätzen.

Blick auf das Kitzsteinhorn beim Abstieg vom Unteren Fochezkopf. Foto: Konrad Gwiggner
Blick auf das Kitzsteinhorn beim Abstieg vom Unteren Fochezkopf. Foto: Konrad Gwiggner

Nach dem kurzen Ausflug auf den Unteren Fochezkopf steigen wir wieder ab zum Heinrich-Schwaiger Haus, welches auf 2.802 Metern liegt. Dies hat sich für uns als ideale Lösung für die Akklimatisation herausgestellt, da wir beim Aufstieg die dünnere Luft bereits bemerkten.

Blick vom Heinrich-Schwaiger Haus bei Sonnenuntergang. Foto: Konrad Gwiggner
Blick vom Heinrich-Schwaiger Haus bei Sonnenuntergang. Foto: Konrad Gwiggner

Die komfortable Übernachtung im Heinrich-Schwaiger Haus bietet uns die famose Möglichkeit den fantastischen Sonnenuntergang und Sonnenaufgang zu erleben.

Blick vom Heinrich-Schwaiger Haus bei Sonnenaufgang. Foto: Konrad Gwiggner
Blick vom Heinrich-Schwaiger Haus bei Sonnenaufgang. Foto: Konrad Gwiggner

Tag 2: Vom Heinrich-Schwaiger Haus zum Großen Wiesbachhorn und zurück zur Staumauer

Nach einem stärkenden Frühstück geht es rauf zum Großen Wiesbachhorn. Zuerst meistern wir wieder den kurzen Klettersteig zum Unteren Fochezkopf. Weiter geht es über einen etwas sanfteren Weg zum Oberen Fochezkopf (3.159 Meter). Es folgt der Kaindlgrat, welcher meist im Spätsommer schnee- und eisfrei ist und somit für uns keine Steigeisen erforderlich waren.

Großglockner, Großvenediger und viel weitere beim Aufstieg schon sichtbar. Foto: Konrad Gwiggner
Großglockner, Großvenediger und viel weitere beim Aufstieg schon sichtbar. Foto: Konrad Gwiggner

Die letzten Höhenmeter des Gipfelaufbaus erfordern gute Orientierung bei der Wegsuche und etwas Kraxelei im steileren, bröseligen Gelände. Der Ausblick in dieser Höhe ist beeindruckend und hinterlässt nachhaltig positive Eindrücke.

Am Gipfel des Großen Wiesbachhorn auf 3.564 Metern. Foto: Konrad Gwiggner
Am Gipfel des Großen Wiesbachhorn auf 3.564 Metern. Foto: Konrad Gwiggner

Der Abstieg erfolgt wie der Aufstieg.

Beim Abstieg, rechts der Wielingerkees. Foto: Konrad Gwiggner
Beim Abstieg, rechts der Wielingerkees. Foto: Konrad Gwiggner

Auf der Staumauer angekommen, erkennt man die drei Gipfel dieser wunderbaren Tour.

Stausee Mooserboden und mitte links die drei Gipfel dieser Tour. Foto: Konrad Gwiggner
Stausee Mooserboden und mitte links die drei Gipfel dieser Tour. Foto: Konrad Gwiggner

Die Linienbusse fahren laufend in Richtung Tal. Es gibt hier keinen fixen Takt. Die Abfahrtszeit richtet sich nach der Anzahl der Passagiere. Die Wartezeit beträgt für uns nur wenige Minuten.

Nur zu Fuß oder mit Bus ;-) Foto: Konrad Gwiggner
Nur zu Fuß oder mit Bus 😉 Foto: Konrad Gwiggner

Der Bus 660 fährt im Stundentakt nach Zell am See. Auf der Fahrt entdecken wir noch die Sigmund Thun Klamm (gleichnamige Bushaltestelle), welche wir wohl am Anreisetag besuchen hätten sollen. Sie schaut recht spektakulär aus. Vielleicht ein Tipp für jene, die Zeit und Lust haben.

Tourdaten

Die Route in Zahlen:   2 Tage Hochtour   1.800 HM   1.800 HM   12 km   GPX Track

Tag 1:
– Aufstieg: 980 Höhenmeter
– Abstieg: 240 Höhenmeter
– Dauer: 3,5 Stunden

Tag 2:
– Aufstieg: 780 Höhenmeter
– Abstieg: 1.530 Höhenmeter
– Dauer: 4,5 Stunden

Für diese Tour sind zwingend Trittsicherheit, Schwindelfreiheit, sowie Erfahrung mit einfachen Klettersteigen erforderlich. Erfahrung mit Hochtouren ist hilfreich. Bei Schnee oder Eis sind zwingend Steigeisen sowie entsprechende Ausrüstung und Kenntnisse erforderlich. Man kann die Tour auch an einem Tag bewältigen. Mit der Übernachtung am Heinrich-Schwaiger Haus lässt sich die Höhe leichter vertragen, sowie auch ein unbezahlbarer Sonnenunter- und -aufgang inkludiert ist.

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