Von St. Gallen in der Steiermark, mit Gesäusekulisse im Hintergrund, zur Teufelskirche und durch die Spitzenbachklamm zurück.
Leider konnten wir innerhalb der nächsten 6 Tage keine Verbindung mit öffentlichen Verkehrsmitteln von Mürzzuschlag zu dieser Tour für dich finden.
Der Startpunkt unserer Tour ist am Hauptplatz von St. Gallen, wo wir uns treffen: Vier sind aus Irdning, bzw. Weng und drei aus Wien angereist.
Einer von ihnen ist der „Bahn zum Berg“-Autor Wolfgang Riedl, der uns am Weg die geologischen Details und Zusammenhänge näher bringt. In diesem Zusammenhang möchte ich auf Wolfgangs Führungen im Gesäuse, siehe „Stein & Zeit“ Homepage, hinweisen.
Zur Teufelskirche hinauf
Vom Hauptplatz gehen wir die Hauptstraße kurz Richtung Süden/Admont, um bei der ersten Abzweigung nach rechts ins „Bergerviertel“ abzubiegen. Die Asphaltstraße führt zuerst durch dicht verbautes Gebiet, bis wir zwischen Bauernhöfen und Wiesen mit schönem Bergpanorama gehen.
Schließlich, am letzten Gehöft, sehen wir das erste Mal eine große gelbe Tafel, die uns den Weg zur Teufelskirche weist. Mein ursprünglicher Plan, den ich nur auf Basis der Karten gezeichnet habe, hätte eine alternative Strecke gewählt. Wir vertrauen aber auf die Tafeln und folgen diesen. Der unten sichtbare GPX Track zeigt also diesen empfohlenen Weg.
Waren wir zuerst länger auf der Asphaltstraße unterwegs, folgten wir im Wald dann einem breiten Forstweg. Schließlich steilt es auf und wir verlassen die Forststraße um auf einem gut sichtbaren Wanderweg zur Teufelskirche hinauf zu gehen.
Nach 1,5 Stunden erreichen wir die Teufelskirche. Es gibt eine Tafel, die die Geschichte dazu erzählt. Um in die Höhle zu gehen, denn das ist die Teufelskirche eigentlich, muss man noch kurz steil bergab steigen.
Nach kurzer Rast und ein paar Infos von Wolfgang über das geologische Entstehen der Höhle, steigen wir wieder zur Tafel hinauf und gehen den gleichen Weg zurück. Allerdings nur ein kurzes Stück, weil wir nicht den selben Weg zur Forststraße zurück gehen, sondern bei der ersten Möglichkeit einer Abzweigung nach links abbiegen. Dieser Weg führt uns zur Spitzenbachklamm hinunter, wie uns auch der Wegweiser an der Abzweigung versichert.
Zurück auf der Schotterstraße gehen wir weiter Richtung Westen. Den Spitzenbach hört und sieht man an manchen Stellen schon. Nun müssen wir auf die andere Talseite queren. Wanderwegweiser zeigen uns perfekt an, wo wir abzweigen müssen, um durch ein Seitental zum Spitzenbach hinüber zu kommen.
Durch die Spitzenbachklamm hinunter
In der Spitzenbachklamm angelangt, biegen wir nach rechts, flussabwärts ab. Der Weg ist auch hier weiterhin ein breiter Schotterweg. Weil das manchmal gefragt wird: Ja, dieser Weg ist kinderwagentauglich.
Der Forstweg ist natürlich optisch weniger hübsch als ein gepflegter Wanderweg. Er hat dafür wieder andere Vorteile und es wirkt hier irgendwie gar nicht so wahnsinnig störend auf mich.
Überlaufen ist die Klamm übrigens nicht wirklich. Eine Familie kommt uns entgegen und ein Grüppchen geht an uns vorbei, als wir rasten.
Wir machen in der Klamm ausgiebig Rast – Christian taucht im Spitzenbach sogar ganz unter. Daher brauchen wir bis nach St. Gallen hinunter über 5 Stunden. Die ganze Runde kann man aber inklusive Rast auch sehr schön in 4 bis 4,5 Stunden (ohne zu hetzen) machen.
In St. Gallen gibt es ein Kaffehaus am Hauptplatz. Das Restaurant im Hotel schräg gegenüber hat erst ab 18:00 warme Küche. Ich habe extra am Tag davor angerufen, um zu erfahren, wann sie offen haben. Die Dame am Telefon hat mir erklärt, sie müssten sowieso eine Hochzeit vorbereiten und sie wären deshalb vor Ort und würden für uns kochen. Als ich nach der Tour noch einmal sicherheitshalber anrufe, hebt diesmal ein Mann ab, der mir erklärt wir könnten wegen der laufenden Hochzeitsvorbereitung auf keinen Fall kommen. „Wegen Reichtums geschlossen“, denke ich mir. Mein Geld werde ich etwas später im Speisewagen im Zug lassen. Auch schön.
Da wir in St. Gallen also nichts zu Essen bekommen, steigen wir um 15:24 Richtung Admont, bzw. um 15:31 Richtung Weißenbach an der Enns in den Bus und fahren zwei Stunden früher heim als geplant.
Tourdaten
Fazit
Eine sehr einfache, aber abwechslungsreiche Runde am nordöstlichen Rande des Gesäuses. Bis auf einen kurzen Teil vor und nach der Teufelskirche geht man durchgängig auf einer (Schotter-)Straße. Die 500 überwundenen Höhenmeter sind auch für jeden machbar.
Landschaftlich ist die Runde durchgängig sehr schön: Zuerst das Gesäuse-Panorama, dann die interessante Teufelskirche und schließlich das wilde Wasser des Spitzenbachs in der Klamm.
Kulinarisch: Wüste. Bitte Jause einpacken.