Hochtor via Schneeloch und Zinödl

Foto: Siebenbrunner, POW AT

Ein anspruchsvoller Klassiker im Gesäuse

Das Hochtor ist mit 2.369 Metern der höchste Gipfel im Gesäuse und alleine deshalb schon einen Besuch wert. Der anspruchsvolle Aufstieg über das Schneeloch macht diese Tour zu einem einzigartigen Erlebnis. Im Abstieg geht es über den Josephinensteig zur Hesshütte. Nach einer Übernachtung ebendort folgt am nächsten Tag der zweite Teil der Überschreitung: Übers Zinödl geht es Richtung Enns hinunter.

Ausgangspunkt der Wanderung ist der Köblwirt in Johnsbach. Dorthin kommt man mit dem Gesäuse Sammeltaxi. Die nächstgelegenen offiziellen Haltestellen (kürzeste Distanz zum Ausgangspunkt) sind Gesäuse Weidendom (Bus) bzw. Johnsbach im Nationalpark (Zug). Die Züge bzw. Busse kommen aus zwei Richtungen: Selzthal (Anschlüsse Richtung Graz, oberes Ennstal, Linz) und Hieflau (Anschlüsse nach Wien/NÖ). Wer es gemütlicher angehen will, kann auch schon am Vortag ins Gesäuse anreisen und schon eine Nacht vor Ort verbringen.

Tag 1: Aufstieg

Anfangs führt der Weg über ein paar Wiesen, im Waldbereich wird es steiniger und wurzeliger. Insgesamt ist der Weg anfangs recht einfach. Die meisten, die hier unterwegs sind, gehen den Weg zur Hesshütte. Wir biegen jedoch nach etwa 2 Kilometer vom Normalweg ab und orientieren uns Richtung Schneeloch. Dabei handelt es sich um den direkten Anstieg auf das Hochtor. Diese Route hält Passagen im I. und vereinzelt im II. Schwierigkeitsgrad bereit. Man braucht hier neben den Füßen auch seine Hände, um weiterzukommen.

Nach oben hin wird der Steig immer steiler und anspruchsvoller. Trittsicherheit und alpine Erfahrung sollten auf jeden Fall vorhanden sein.

Hier ist das Schneeloch schon in Sichtweite. Foto: Siebenbrunner, POW AT
Hier ist das Schneeloch schon in Sichtweite. Foto: Siebenbrunner, POW AT

Weitere Impressionen vom Aufstieg. Fotos: Siebenbrunner, POW AT

Karren - ein besonderes geomorphologisches Phänomen in den Kalkalpen - wie aus dem Lehrbuch. Foto: Siebenbrunner, POW AT
Karren – ein besonderes geomorphologisches Phänomen in den Kalkalpen – wie aus dem Lehrbuch. Foto: Siebenbrunner, POW AT
Blick hinunter nach Johnsbach. Foto: Siebenbrunner, POW AT
Blick hinunter nach Johnsbach. Foto: Siebenbrunner, POW AT
Kurz vor dem Gipfel. Im Hintergrund Festkogel, Ödstein, Admonter Reichenstein, Sparafeld und Riffl. Auch Grimming und Dachstein sind zu erkennen. Foto: Siebenbrunner, POW AT
Kurz vor dem Gipfel. Im Hintergrund Festkogel, Ödstein, Admonter Reichenstein, Sparafeld und Riffl. Auch Grimming und Dachstein sind zu erkennen. Foto: Siebenbrunner, POW AT

Tag 1: Abstieg

Der erste Teil des Abstiegs ist nicht minder herausfordernd. Der Josefinensteig ist ebenfalls ein alpiner Steig (stellenweise seilversichert), der höchste Konzentration erfordert. Da das Hochtor ein absoluter Klassiker ist, wird es – insbesondere wochenends bei Schönwetter – häufig begangen.

Der ausgesetzte Abstieg über den Josephinensteig erfordert Konzentration, Schwindelfreiheit und Trittsicherheit. Foto: Siebenbrunner, POW AT
Der ausgesetzte Abstieg über den Josephinensteig erfordert Konzentration, Schwindelfreiheit und Trittsicherheit. Foto: Siebenbrunner, POW AT
Im Abstieg zur Hesshütte sehen wir auch schon unser morgiges Ziel, das Zinödl. Besonders gut ersichtlich sind hier die beiden Aufstiegsvarianten: nach links in gemäßigter Steigung der Panoramaweg, relativ direkt von der Hütte die steile Alternative. Rechts hinten sticht der Lugauer (“Steirisches Matterhorn”) mit seiner Plan hervor, ein weiterer formschöner Berg in dieser Region. Foto: Siebenbrunner, POW AT
Im Abstieg zur Hesshütte sehen wir auch schon unser morgiges Ziel, das Zinödl. Besonders gut ersichtlich sind hier die beiden Aufstiegsvarianten: nach links in gemäßigter Steigung der Panoramaweg, relativ direkt von der Hütte die steile Alternative. Rechts hinten sticht der Lugauer (“Steirisches Matterhorn”) mit seiner Plan hervor, ein weiterer formschöner Berg in dieser Region. Foto: Siebenbrunner, POW AT

Richtig “durchschnaufen” kann man erst bei der Hesshütte. Dafür kann man es sich dann gleich so richtig gut gehen lassen auf der Sonnenterrasse der traditionsreichen Hütte. Will man die Aufenthaltsdauer im Gesäuse maximieren, ist eine Übernachtung auf der Hesshütte empfehlenswert. Wer schneller wieder im Tal sein will bzw. muss, kann auch den direkten Abstieg nach Johnsbach wählen, der hier beschrieben ist.

Wir entscheiden uns für die Übernachtung, umgeben von solch imposanten Bergen kann man schließlich nicht allzu oft eine Nacht verbringen.

Tag 2: Aufstieg

Nachdem ein Tag ohne Gipfel bekanntlich ein verlorener ist (zumindest im Gesäuse), nehmen wir uns für den zweiten Tag zusätzlich zum eigentlichen Abstieg noch das Zinödl vor. Dieser Berg ist vergleichsweie einfach zu besteigen. Gleich nach der Hütte zweiteilt sich der Weg, beide Varianten führen aufs Zinödl. Wir ziehen den Panoramaweg dem Direktanstieg vor. Man legt dabei zwar einige Kilometer mehr zurück, doch das Panorma ist den “Umweg” wirklich wert. Vor allem der Anblick von Hochtor und Planspitze ist lohnend.

Während die Hesshütte morgens noch im Schatten liegt, bekommt das Hochtor schon erste Sonnenstrahlen ab. Foto: Siebenbrunner, POW AT
Während die Hesshütte morgens noch im Schatten liegt, bekommt das Hochtor schon erste Sonnenstrahlen ab. Foto: Siebenbrunner, POW AT
Blick auf die Planspitze (links) und das Buchsteinmassiv (rechts) vom Panoramaweg aus. Dazwischen verläuft die Enns. Foto: Siebenbrunner, POW AT
Blick auf die Planspitze (links) und das Buchsteinmassiv (rechts) vom Panoramaweg aus. Dazwischen verläuft die Enns. Foto: Siebenbrunner, POW AT
Das Zinödl-Gipfelplateau. Foto: Siebenbrunner, POW AT
Das Zinödl-Gipfelplateau. Foto: Siebenbrunner, POW AT
Vom Gipfel von heute auf jenen von gestern schauen - immer schön. Besonders schön, wenn es sich dabei um das Hochtor handelt. Die Planspitze (rechts) hat auch noch aufs Foto gepasst. Rechts im Hintergrund die Haller Mauern. Foto: Siebenbrunner, POW AT
Vom Gipfel von heute auf jenen von gestern schauen – immer schön. Besonders schön, wenn es sich dabei um das Hochtor handelt. Die Planspitze (rechts) hat auch noch aufs Foto gepasst. Rechts im Hintergrund die Haller Mauern. Foto: Siebenbrunner, POW AT
Gipfelkreuz und Wetterstation. Wer die aktuelle Temperatur oder die Windgeschwindigkeit wissen möchte, kann diese hier einsehen (Station Gesäuse Hochzinödl Windmessstation). Foto: Siebenbrunner, POW AT
Gipfelkreuz und Wetterstation. Wer die aktuelle Temperatur oder die Windgeschwindigkeit wissen möchte, kann diese hier einsehen (Station Gesäuse Hochzinödl Windmessstation). Foto: Siebenbrunner, POW AT

Tag 2: Abstieg & Abreise

Der Abstieg vom Zinödl ist weniger spektakulär, aber immerhin gut markiert. Der Hartelsgraben mündet in die Gesäusestraße. Leider gibt es hier unmittelbar kein Bushaltestelle, sodass man ein Stück der Straße entlang zur nächsten Haltestelle (Kummerbrücke) gehen muss. Das ist aber auch wirklich der einzige Wermutstropfen an dieser Tour.

Tipps

Beim Warten auf den Bus kann man noch die Aussicht auf zahlreiche Gesäuse-Gipfel schmieden. Im Kopf entstehen schon wieder neue Tourenideen.

Inspiration gefällig? Nachfolgend ein paar ausgewählte Öffi-Schmankerl im Gesäuse:

Tourdaten

Die Route in Zahlen:   2 Tage Wandern   2.100 HM   2.400 HM   22 km   GPX Track

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