Mein Ferientipp für die Sommerferien oder ein verlängertes Wochenende! Eine schöne 3-Tages-Rundtour bietet die Dachsteinregion. Sie ist sehr geeignet für Familien. Eine bunte Mischung aus herrlichem Panorama, gemütlichen Hütten, Gletscher fast zum Anfassen, Schifffahrt über den Hallstätter See und einer Seilbahnoption.
Nachfolgend beschreibe ich die Tour familienfreundlich mit Seilbahn als Aufsiegshilfe. Wer Höhenmeter machen will für die Fitness, kann natürlich auch zu Fuß aufsteigen.
Wir empfehlen von Leoben diese Verbindungen für die Hin- und Rückfahrten zur Tour.
Über die Pfeiltasten kannst du nach rechts und links bis 7 Tage in die Zukunft (und retour) blättern. Zum Live-Fahrplan kommst du über die Links mit den Haltestellennamen. Die alternativen Rückfahrmöglichkeiten sind durch hinauf und hinunter wischen anzuzeigen.
Obertraun erreicht man sehr gut und bequem mit der ÖBB ab München. Zunächst mit dem bequemen und schönen Railjet-Express nach Salzburg (oder je nach Ticket günstiger mit dem Nahverkehr). Beispielsweise ab München Hauptbahnhof 7:10, (Zustieg möglich in München Ost und Rosenheim), dann weiter mit Bus 150 meist von Bahnsteig F nach Bad Ischl Bahnhof. Von dort gehts gleich weiter bis Obertraun. Von dort kann man entweder zur Krippensteinseilbahn wandern (1,5 Kilometer, hübscher Weg). Ganz Faule können auch am Dorfplatz auf den Bus 543 warten.
Die Seilbahn fährt in zwei Sektionen schnell hinauf auf die Bergstation auf 2.100 Meter. Hier lohnt sich ein Aufenthalt zum Schauen und Genießen: Der Dachstein samt seinem Hochplateau steht direkt gegenüber. Man kann auch im Restaurant einkehren. Ich empfehle den kurzen Abstecher zur Welterbespirale zu wandern. Ein spektakulärer Ausblick auf den Hallstätter Welterbe-See! Hallstatt ist ja sogar in exakter Kopie in China nachgebaut worden, deswegen trifft man hier auch nicht wenige chinesische Tourist*innen. Übermorgen in Hallstatt natürlich noch mehr als hier heroben.
Tag 1: Aufstieg zur Simonyhütte (2.205 Meter)
Die Wanderung zur Simonyhütte kann man von hier starten. Es geht hinunter über eine unschöne, vegetationsfreie Skipiste zur Gjaidstation. Oder man nimmt auch hier die Gondel, nämlich die dritte Sektion der Krippensteinseilbahn. So oder so geht es von diesem Seilbahnendpunkt los ins herrliche Gelände. Vorbei an der Gjaidalm (auch Einkehrmöglichkeit mit guter Küche, vor allem die Nachspeisen!), dem gut ausgeschilderten Weg zur Simonyhütte folgen und das nahe Gletscherpanorama genießen. Oder das, was angesichts der dramatischen Erdüberhitzung traurigerweise davon noch übrig ist.
Von der Endstation der Seilbahn Gjaidalm dauert der Aufstieg circa 2 Stunden.
Impressionen vom 1. Tag. Fotos: Markus Büchler
Tag 2: Wanderung zu den Eisseen, zum Gletscher und zum Wiesberghaus (1.860 Meter)
Da der Weg zur nächsten Hütte so schön wie kurz ist, bleibt viel Zeit für Wanderungen rund um die Simonyhütte. Das Gepäck kann man so lange dort lassen, man kommt wieder zur Hütte zurück. Zum einen bietet sich ein Spaziergang oder gar ein Erfrischungsbad in den Eisseen unweit der Hütte an. Der obere Eissee ist in 30 Minuten entspannt erreicht. Am Rückweg empfiehlt sich ein Abstecher hinauf Richtung Gletscher.
ACHTUNG! Den Gletscher kann man nicht ohne Ausrüstung begehen. Aber man kann bis in Gletschernähe wandern die Natur den Anblick genießen – und gegebenenfalls Kindern die Schönheit des “ewigen” Eises und seine akute Gefährdung vermitteln.
Blick aufs „ewige“ Eis. Fotos: Markus Büchler
Am Nachmittag wandert man entspannt hinüber zum Wiesberghaus. Das dauert nur eine Stunde. Man kann auf der Sonnenterrasse entspannen, Kinder finden rundherum genug Freiraum. Je nach Alter ist Aufpassen natürlich trotzdem angesagt. Ein Berg ist kein gesicherter Spielplatz.
Wiesberghaus. Foto: Markus Büchler
Tag 3: Abstieg nach Hallstatt und Schiffahrt über den Hallstätter See (500 Meter)
Am dritten Tag bleibt der Abstieg nach Hallstatt und die Schifffahrt. Der Weg ist leicht zu finden und eindeutig beschildert. Er führt durch schöne Hangwälder weit hinunter von 1.860 Meter auf 500 Meter direkt ins Zentrum von Hallstatt mit all seinen internationalen, vor allem chinesischen Tourist*innen. Die Gehzeit dauert, wenn man sich Zeit lässt, 3 Stunden.
Impressionen vom 3. Tag. Fotos: Markus Büchler
In einem kleinen Dorf-Supermarkt kann man Proviant für die Rückfahrt kaufen. Etwas nördlich ist bei der Dorfkirche die Schiffsanlegestation, wo man zur ÖBB-Haltestelle Hallstatt-Bahnstation übersetzt. Das funktioniert pünktlich und auf Anschluss zur Bahn. Ein Schiff als öffentliches Verkehrsmittel hat man nicht überall. Der Ausblick zurück auf Hallstatt und die Berge ist großartig, vor allem auch, weil man die Touri-Massen hinter sich lassen kann 😉
Blick zurück auf Hallstatt. Foto: Markus Büchler
Von Hallstatt-Bahnstation war mein Rückweg wie mein Hinweg: Bahn bis Bad Ischl, dann großer Gelenkbus 150 nach Salzburg Hbf (fährt alle 30 Minuten, also keine Panik, wenn er weg ist) und dann von Salzburg Hbf weiter mit Railjet oder Regionalbahn (BRB Meridian). Bei den Verbindungen lohnt sich der genaue Blick in die Fahrtzeit/Umstiegszeit. Schnelle Verbindungen gibts manchmal auch ohne Bus mit Umstieg in Attnang-Puchheim. Am besten in die ÖBB-App oder auf oebb.at schauen.
Den Wanderweg findest du problemlos mit der wunderbaren tschechischen Wanderapp mapy.cz.
Viel Spaß!
Tourdaten
Die Route in Zahlen: 3 Tage Wandern 600 HM 2.200 HM 23 km GPX Track
Erreichbarkeit: Diese Tour kann mit öffentlichen Verkehrsmitteln z.B. von Bischofshofen erreicht werden.
Dr. Markus Büchler ist Landtagsabgeordneter der Grünen in Bayern. Seit seiner Kindheit ist er begeisterter Wanderer und Bergsteiger. Als autofrei lebender Mensch fährt er seit jeher mit Bus und Bahn von seinem Wohnort Oberschleißheim bei München in die Berge. Aus eigener Erfahrung kennt er Hunderte Touren, die gut mit dem ÖPNV von München aus erreichbar sind und teilt diese gerne auf Facebook und auf Bahn zum Berg.
"Bahn zum Berg" ist das größte Öffi-Tourenportal in Österreich und Bayern.
Betrieben wird es von der gleichnamigen non-profit Organisation. Unser Ziel ist es, die Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu Outdooraktivitäten zu fördern.